Braunshausen/Lichtenfels. Hallenberg möchte einen Aussichtsturm bei Braunshausen errichten, um Wanderer und Radfahrer anzulocken. Aber noch gibt es offene Fragen.

Bei einer Wanderung oder Radtour ein schönes Zwischenziel haben: Einen Aussichtsturm wünschen sich die Braunshauser schon lange. Angepeilter Standort ist eine Anhöhe zwischen Braunshausen und Lichtenfels-Neukirchen.

Inzwischen gibt es auch Details, wie der Turm aussehen und was er in etwa kosten könnte. Denn ein Architekt aus Frankenberg hat – kostenlos für die Stadt Hallenberg – einen Entwurf und eine Kostenschätzung erstellt.

Seine Stahlkonstruktion führt den Besucher über Treppen zu einer runden, überdachten Aussichtsplattform in gut 18 Meter Höhe. Während des Aufstiegs genießt der Besucher durch die luftige Konstruktion praktisch dauerhaft Rundumsicht.

Dem Architekten zufolge wäre ein solcher Turm für gut 160.000 Euro zu haben. Der Kostenplan ist allerdings nur eine grobe Schätzung.

Die Stadt Hallenberg will den Turm nicht allein aufstellen: „Die Projektidee und die Kostenschätzung wurde den beiden Leader-Regionen Hochsauerland und Kellerwald-Edersee vorgestellt“, heißt es in der Vorlage, über die am Mittwoch (10.6.) der Hallenberger Rat berät. „Beide Leader-Managerinnen haben das Projekt mit den zuständigen Ministerien vorbesprochen und dabei die volle Zustimmung für eine Leader-Förderung erhalten.“

Eigenanteil für Hallenberg und Lichtenfels würde anfallen

Die Förderung könnte 65 Prozent der Netto-Baukosten betragen, das wären gut 87.000 Euro. Diese Förderung würde je zur Hälfte auf Hallenberg und Lichtenfels entfallen. Zumindest für Hallenberg ist sie laut Stadtverwaltung seitens der Leader-Region schon reserviert.

Allerdings bleibt auch ein Eigenanteil: Rund 72.000 Euro müssten Hallenberg und Lichtenfels gemeinsam je zur Hälfte aufbringen. Hallenberg hatte seine grundsätzliche Bereitschaft dazu schon signalisiert, indem es 30.000 Euro in den Haushalt 2020 eingestellt hat. Aber erstens reicht das noch nicht und zweitens hat Lichtenfels bisher nicht nachgezogen.

Den Bürgermeister von Lichtenfels, Henning Scheele (CDU), erreichte die WP gestern (9.6.) telefonisch. „Wir sind im Gespräch mit der Leader-Region Kellerwald-Edersee“, sagt er, „warten aber noch auf eine Rückmeldung.“ Das erste Signal sei jedoch „Skepsis“ gewesen.

Er selbst sehe Projekte, die den Tourismus fördern, sehr positiv, und auch die länderübergreifende Kooperation mit den Nachbarkommunen Hallenberg und Medebach sei wichtig und gut. „Am Ende des Tages ist es aber so, dass wir eine Förderzusage bräuchten und den Eigenanteil aufbringen müssten.“ Deshalb könne er, Stand jetzt, „weder ja noch nein“ zu dem Projekt sagen. Zu unsicher sei die finanzielle Lage, vor allem wegen der noch nicht absehbaren Folgen der Coronakrise.

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Auf NRW-Seite ist man offenbar schon einen Schritt weiter: Laut Vorlage wurde die Leader-Förderperiode bis 2023 verlängert und die 44.000 Euro an Fördermitteln seien für den Aussichtsturm weiterhin reserviert. Der angepeilte Standort liegt in unmittelbarer Nähe der Wanderwege Lichtenfelser Panoramaweg und Hallenberger Wanderrausch.

Mountainbike-Grenztrail auf hessischer Seite

Außerdem ist auf hessischer Seite ein Großprojekt in Planung: eine mehrere hundert Kilometer lange Mountainbike-Strecke namens Grenztrail. Hallenberg, obwohl jenseits der Landesgrenze gelegen, würde sich daran gern beteiligen – und in diesem Fall seinen Aussichtsturm gern in der Nähe der Grenztrail-Strecke wissen.