Winterberg. Winterberg wird als Ferienregion stark von der Corona-Krise getroffen. Das sind erste Strategien, wie die Urlaubsregion wieder gestärkt wird.

Wer hat wann und wie lange Kurzarbeit angemeldet? Wer hat Zuschüsse und Soforthilfen von Bund und Land beantragt? Was wünschen sich die Betriebe von der Winterberg Touristik und Wirtschaft (WTW) an Unterstützung und Initiativen? Diese und weitere Fragen hat die WTW in Kooperation mit dem Stadtmarketingverein den Winterberger Betrieben in einer Online-Umfrage gestellt. Es gibt erste Ergebnisse und erste Schlüsse, die aus der Umfrage gezogen werden.

100 Unternehmen aus Dienstleistung, Handwerk, Einzelhandel, Beherbergung und Gastronomie haben geantwortet. „Die Antworten verteilen sich gut auf die Branchen, wobei sich die Beherbergungsbetriebe besonders stark beteiligt haben“, so WTW-Geschäftsführer Michael Beckmann auf WP-Nachfrage. Dadurch habe man wertvolle Hinweise und Anregungen gewonnen, wie Winterberg im Zusammenspiel von Wirtschaft, WTW und Stadtmarketingverein gestärkt aus den herausfordernden Zeiten kommen könne.

Auch interessant

Viel positives Feedback erhalte auch der regelmäßige Newsletter der WTW für die Unternehmen mit Infos rund um das Thema Corona. Für den Newsletter können sich Interessierte per Mail an wirtschaft@winterberg.de anmelden.

Liquiditätssicherung das Wichtigste

„Wir freuen uns sehr über die sehr gute Resonanz bei unserer Online-Umfrage.“

Über die Hälfte aller Befragten (57 Prozent) gaben an, dass die Soforthilfen bzw. Maßnahmen zur Liquiditätssicherung von Bund und Land helfen, die Auswirkungen der Corona-Krise zu mildern. 47 Prozent der Befragten haben Sofortmaßnahmen zur Liquiditätssicherung, wie Stundungen, beantragt, 76 Prozent Soforthilfen von Bund und Land.

Auch interessant

93 Prozent dieser Soforthilfen seien zum Zeitpunkt der Umfrage bereits bewilligt und ausgezahlt worden. Kurzarbeit haben 53 Prozent der befragten Unternehmen für ihre Mitarbeiter angemeldet. „Diese Höhe hat mich angesichts der Situation nicht überrascht“, so Beckmann. „Sie ist aber ein wichtiger Indikator für die nächsten Monate, die trotz Lockerungen nicht einfach werden.“

Marketing- und Sympathiestrategie der Ferienregion

Weitere Maßnahmen der Unternehmen sind die Aussetzung von Mieten in Absprache mit den Vermietern, die Inanspruchnahme von Betriebsausfallversicherungen, Liquiditätskredite mit Bürgschaft der Bürgschaftsbank NRW sowie Regelungen bei Beiträgen und Gebühren wie GEMA, GEZ, IHK, Versicherungen sowie das Aussetzen von Tilgungen, Kündigungen von geringfügig Beschäftigen und die Beantragung von Arbeitslosengeld. „Neben diesen Maßnahmen haben die Unternehmen sich auch sehr intensiv Gedanken gemacht darüber, was konkret helfen könnte, um die Krise zu bewältigen. Dafür sind wir sehr dankbar, weil es uns wichtige Anhaltspunkte gibt.“

Auch interessant

Viele der Anregungen wie die Bündelung von Infos von Städten, Destinationen, Kammern sowie Bundes- und Landesregierung setze man bereits im Newsletter um. Auch der Ansatz, Kunden und Gäste über positive Bildsprache und motivierende Texte in den sozialen Netzwerke und auf der Webseite zu binden sowie Lust auf die Zeit nach den Reisebeschränkungen zu machen, laufe auf Hochtouren. Damit einher gehe eine branchenübergreifende Marketing- und Sympathiestrategie der Ferienregion jetzt und für die Zeit nach der Krise.

Auswertung der Umfrage läuft

Die Befragten regten außerdem an, an Bund und Land wegen Öffnungsperspektiven für touristische Betriebe zu appellieren, Investitionen der Stadt mit Beteiligung heimischer Unternehmen vorzuziehen, eine Konzept für eine sichere Wintersaison aufzustellen. Gefordert wurde auch, dass die Stadt bei den anstehenden Grund- und Gewerbesteuereinzügen den Betrieben entgegenkommen soll. Auch Soforthilfen für Selbstständige und Menschen mit ausfallenden Nebeneinkünften zum Beispiel bei der Vermietung von Ferien- und Zweitwohnungen wurden gefordert.

Auch interessant

„Wir werden uns mit den Antworten intensiv auseinandersetzen und schauen, wo wir unterstützen können“, verspricht Beckmann. Er, Wirtschaftsförderer Winfried Borgmann und Stadtmarketing-Projektleiterin Julia Aschenbrenner wüssten ebenso wie das ganze Team, dass die nächsten Wochen herausfordernd blieben. Nicht zuletzt die Umfrage zeige aber, dass Winterberg auf einem guten Weg sei, gemeinsam gestärkt aus diesen Zeiten hervorzugehen.

Zahlen im Überblick

76 Prozent der Befragten haben Soforthilfen von Land und Bund beantragt, davon hatten 93 Prozent diese zum Umfragezeitpunkt schon erhalten.

47 Prozent der Befragten haben (auch) Sofortmaßnahmen zur Liquiditätssicherung, z.B. Stundungen, beantragt.

53 Prozent der Befragten haben für ihre Mitarbeiter Kurzarbeit beantragt.