Brilon/Mainz. Thilo Lassak hat ein Escape-Room-Spiel zum Download entworfen. „Im Labor des Virologen“ ist bis 10. Mai kostenfrei. So kommt man an das Spiel.

Monopoly, Mühle, Dame, Schach – irgendwann sind die Möglichkeiten des Zeitvertreibs mit Spielen ausgereizt. Das hat auch Thilo Lassak festgestellt. Der 49-jährige Wahl-Mainzer ist in Brilon aufgewachsen, wo seine Mutter ein Buchgeschäft hatte. Seine ersten Schreibversuche hat er als Mitarbeiter bei der WP in Brilon gemacht. Inzwischen ist THiLO, so der Künstlername, einer der bekanntesten und beliebtesten Kinderbuchautoren Deutschlands. Jetzt har er ein Escape-Room-Spiel entwickelt - zum Download für zu Hause.

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Über 350 Bücher mit einer Gesamtauflage von fünf Millionen Exemplaren sind von ihm bereits erschienen. Knifflige Fragen und Rätsel hat er sich jahrelang für die ZDF-Sendung „1, 2 oder 3“ ausgedacht, ebenso für acht „tiptoi“-Bücher. Und jetzt hat THiLO ein Wundermittel gegen die Corona-Langeweile erfunden.

So kreativ sind die Motivtorten von Hobbybäckerin aus Brilon

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Streng genommen eine Weltneuheit: Ein Escape-Room-Abenteuer zum Downloaden und Ausdrucken für zu Hause.

Die ersten zehn Tage ist der Download kostenlos

Das erste Abenteuer gibt es ab dem 1. Mai zehn Tage lang kostenlos zum Download auf THiLOs Internetseite: www.thilos-gute-seite.de. Nach den zehn Tagen kostet der Download des Spiels 6,99 Euro.

Wer möchte kann dem Autor in die virtuelle Kaffeekasse spenden. Ein E-Book-Reader oder andere Technologien werden nicht benötigt, lediglich ein Drucker.Die 30 Seiten des ersten Bandes umfassen das Abenteuer, vier Agentenausweise, die Mission, zwölf Rätsel, Hinweiskarten, Agentenwissen und jede Menge Requisiten zum Ausschneiden. Das Abenteuer selbst dauert 90 Minuten.

Knifflige Fragen lösen

Escape-Rooms – das sind Räume, die man erst wieder verlassen darf, wenn man spielerisch knifflige Fragen gelöst hat. Es gibt sie in großen Städten, aber mittlerweile auch im Sauerland. „Es sind aber auch Escape-Room-Spiele auf dem Markt, deren Aufgaben man gemeinsam am Tisch sitzend spielen kann. Ich kenne jedoch noch kein Spiel, bei dem die eigene Wohnung zum Schauplatz wird“, erklärt THiLO.

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Der Autor hat selber vier Kinder. Homeoffice ist für ihn normaler Alltag: „Für meine Familie bin ich daher auch jetzt kein Störfaktor.“

 Eine der Karten, die man ausdrucken muss.
 Eine der Karten, die man ausdrucken muss. © Privat | WP

Trotzdem hat Corona auch das Leben von Thilo Lassak verändert. Viermal wollte er dieses Jahr in seine alte Heimat kommen: 30 Jahre Abi, Hansetage, Schützenfest, Kirmes. Alles abgesagt. Gut und gerne 100 Autorenlesungen standen für dieses Jahr in seinem Terminkalender. Das macht einen Großteil seiner Einkünfte aus. Was daraus wird? Fragezeichen! „Der Verlag und ich haben ein, zwei Mal übers Internet versucht. Aber das ist nicht vergleichbar“, sagt er. Eigens zur Fußball-EM hat er eine Buchreihe „Die Fußballtornados“ geschrieben. Natürlich kommt sie rechtzeitig auf den Markt, aber eben ohne EM, denn auch die fällt ja ins Wasser.

Lockdown-Agents lösen Rätsel

Und so hatte THiLO viel Zeit zum Überlegen. Ähnlich wie der kleine Wickingerjunge „Wickie“ – Lassak schrieb die erfolgreichen Romane nach den Bully-Herbig-Filmdrehbüchern – kam ihm die zündende Idee: man müsste für so ein Spiel eine Geschichte mit aktuellem Bezug erfinden und sie im Internet zum Download anbieten.

Gesagt, getan: Und der erste Band heißt passenderweise „Im Labor des Virologen“. Der geniale Wissenschaftler Doktor Sergej Rissen hat in seinem geheimen Labor eine Supermedizin zusammengerührt: Sie macht gegen alle Viren der Welt immun. Leider ist Doktor Sergej Rissen auch ziemlich verrückt. Er liebt Rätsel über alles und versteckt das Gegenmittel in seinem geheimen Labor. Nur wer die 12 Rätsel löst, wird es finden. Ein klarer Fall für die Lockdown-Agents, in deren Rollen die Spieler schlüpfen.

Spiel in Sozialen Netzwerken getestet

„Ich habe aus der Not eine Tugend gemacht“, kommentiert THiLO seine neue Idee. „Wenn Freizeitangebote nicht zur Verfügung stehen, müssen wir eben schauen, wie wir sie in die eigenen vier Wände bekommen. Das hat mich als vierfachen Vater sehr beschäftigt. Dass die Kinder sich in den letzten Wochen mit dem Homeschooling auseinandersetzen mussten, hat mich letztlich auf diese Idee gebracht.“

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Probeweise hat THiLO das Spiel seinen echten und virtuellen Freunden in den Sozialen Netzwerken zur Verfügung gestellt; die Resonanz war sehr gut. Daher will der Autor abwarten, wie sich die Nachfrage nach der Freigabe am 1. Mai auf seiner Internetseite entwickelt. Die Abenteuer der Lockdown-Agents gibt es in zwei Schwierigkeitsstufen, von acht bis elf Jahren und ab zwölf Jahren.

„Das Ganze ist kein pures Spiel. Auf den 30 Seiten gibt es jede Menge zu lesen. Man muss rechnen, decodieren und schreiben - das Spiel hat also durchaus auch schulische Aspekte“, sagt THiLO. Na dann Gutes Entkommen!