Hochsauerlandkreis. Viel mehr Arbeitslose, explosionsartiger Anstieg der Kurzarbeit: Die Corona-Krise trifft den Arbeitsmarkt im HSK. Das sind die Effekte im Detail.

. Der Arbeitsmarkt im HSK und in Soest im April ist von den Folgen der Coronavirus-Pandemie stark geprägt. Für knapp 41 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten wurde bislang Kurzarbeit angezeigt.

„Auswirkungen hatte das Infektionsgeschehen unter anderem auf die Zahl der Anzeigen zur konjunkturellen Kurzarbeit, auf die Arbeitslosigkeit und auf die Nachfrage nach Arbeitskräften. Die saisonal übliche Frühjahresbelebung ist aufgrund der Pandemie-Folgen in diesem Jahr ausgeblieben. Obwohl viele Arbeitgeber derzeit auf Kurzarbeitzurückgreifen und Kündigungsfristen einzuhalten sind, ist die Zahl der Arbeitslosen im April angestiegen.

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Neueinstellungen gehen stark zurück. Nur wenige Branchen melden derzeit Arbeitsstellen“, so Oliver Schmale, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Meschede-Soest. Gegenüber früheren Erfahrungen sei neu, dass nahezu alle Branchen gleichzeitig von Kurzarbeit betroffen sind. Die Zahl der Anzeigen auf Kurzarbeitergeld sowie die Zahl der betroffenen Personen ist auf ein Rekordniveau gestiegen.

Kurzarbeit im HSK

Seit Anfang März bis zum 26. April sind im Hochsauerlandkreis insgesamt etwa 2.800 Anzeigen für konjunkturelles Kurzarbeitergeld mit mehr als 49.500 Arbeitnehmer eingegangen.

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In der aktuellen Krise sind uns Anzeigen aus nahezu allen Branchen von Kurzarbeit zugegangen. Besonders betroffen ist mit nahezu 100 Prozent der Beschäftigten in angezeigter Kurzarbeit das Gastgewerbe. Im Vergleich dazu ist der Handel mit etwa 29 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Anzeigen eher unterdurchschnittlich betroffen. Für insgesamt etwa 45 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigen im HSK ist bisher Kurzarbeit angezeigt worden.

Arbeitslosigkeit im HSK

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Hochsauerlandkreis im April 2020 gestiegen. Insgesamtwaren 6.815 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 661 Personen oder 10,7 Prozent mehr. Im Vergleich zum April 2020 des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 961 Personen bzw. 16,4 Prozent.

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Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im April 2020 4,6 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 3,9 Prozent (+0,7 Prozentpunkte). Arbeitslosenquote steigt erstmals seit langer Zeit über die Drei-Prozent-Marke auf 3,2 Prozent. In Marsberg waren 456 Personen arbeitslos gemeldet – ein Plus zum Vormonat von 42. Die Arbeitslosenquote steigt auf 4,1 Prozent.

Arbeitslosigkeit im Altkreis Brilon

Auch im Altkreis Brilon ist die Krise auf dem Arbeitsmarkt angekommen. In der Geschäftsstelle Olsberg, die die Städte Brilon, Olsberg, Winterberg, Medebach und Hallenberg betreut, waren im April 1228 Menschen. arbeitslos gemeldet. Das waren 175 mehr als im März. Die Arbeitslosenquote übersteigt erstmals nach langer Zeit die Drei-Prozent-Marke und liegt bei 3,2 Prozent. Nut im Schmallenberg (3,1 Prozent) ist sie HSK-weit niedriger. In Marsberg waren 456 Menschen ohne Job - das sind 42 mehr als im März. Die Arbeitslosenquote geht über die Vier-Prozent-Marke auf 4,1 Prozent.

Jugendarbeitslosigkeit im HSK

715 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Hochsauerlandkreis unter 25 Jahre alt. ImVergleich zum Vormonat sind dies 121 junge Arbeitslose mehr und im Vorjahresvergleich 156 arbeitslose junge Menschen mehr.

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Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf plus 20,4 Prozent zum Vormonat bzw. plus 27,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Ältere Arbeitslose im HSK

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat um 184Personen oder 8,2 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 310 Arbeitslosemehr (+14,7 Prozent). Insgesamt sind 2.420 Menschen ab 50 Jahre im Hochsauerlandkreis betroffen.

Langzeitarbeitslose im HSK

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Hochsauerlandkreis im Berichtsmonat gestiegen.2.231 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt,darunter zählen 85,2 Prozent (1.901 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 105 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 147 Personen.

Stellenangebote im HSK

Unternehmen aus der Region haben in diesem Monat 59,3 Prozent Stellen (-277) wenigergemeldet als im Vormonat. Im Bestand befinden sich insgesamt 2.472 offene Stellen, 241 weniger als im Vormonat und 361 weniger als im Vorjahresmonat. „Wir spüren Stellenrückgänge insbesondere in den Bereichen Gastgewerbe und verarbeitendes Gewerbe.“

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