Olsberg. Die Schützensaison ist wegen Corona in Gefahr. In Olsberg gibt es 12 Vereine. Eine WP-Umfrage zeigt: Aussagen und Meinungen gehen auseinander.
Eigentlich sollte das Trömmelchen um Fronleichnam auch im Olsberger Stadtgebiet zum Fest des Jahres rufen. Ob die Feste hierzulande wegen des Coronavirus in diesem Jahr überhaupt stattfinden können, ist die große Frage, die derzeit alle Schützen im Sauerland bewegt. Was sagen die Schützen in Olsberg? Finden die Feste wahrscheinlich trotz Corona statt oder fällt die Saison 2020 aus?
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Noch fällt kein Schützenfest im Olsberger Stadtgebiet aus! Das ergab eine Umfrage der Westfalenpost bei den Vorsitzenden bzw. Brudermeistern der 12 Schützenbruderschaften Stadtverbundes.
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Man will zu zunächst einmal abwarten, wie sich die Situation entwickelt, zumal in den letzten Tagen das federführende Robert-Koch-Institut (RKI) von ein er leichten Abflachung der Steigerungskurve sprach. Ein ganz wichtiger Tag dürfte der 19. April, sein. Dann enden zunächst die vorbeugenden Maßnahmen und von Bund und Land müssen über eine mögliche Lockerung befinden.
Bleibt die Angst vor Ansteckung?
Anschließend werden wohl die ersten Bruderschaften im Stadtgebiet entscheiden, ob sie das beliebte Schützenfest absagen müssen oder auch nicht.
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Wenn nicht, stellt sich die Frage: „Strömen die Leute dann auch sofort wieder zum Fest“, so Willy Frese, Hauptmann von St. Sebastian Antfeld und ergänzt: „Mit halbvollen Hallen ist keinem gedient!“ Es könnte durchaus möglich sein, dass Viele zu skeptisch sind, um sich schon wieder unters Schützenvolk zu mischen, so Frese.
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Eine Verlegung ist nicht möglich
„Auch wenn noch alles offen ist, rechnen die Elleringhäuser Hubertusschützen damit, dass ihr Fest über Fronleichnam in diesem Jahr ausfällt“, so der 1. Brudermeister Marcel Schmidt. Auch das Fest auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen, ist aus terminlichen Gründen nicht möglich. Über Fronleichnam feiert auch Gevelinghausen. Hier will der Vorstand um den 1. Brudermeister Jochen Schneiders die Entwicklung abwarten. Schließlich sei man um die Schützenhalle zu unterhalten, auf die Einnahmen angewiesen, zumal auch schon Ferienfreizeiten bereits abgesagt wurden, so Schneiders.
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Einen gewissen Spielraum haben die Schützen noch in Wulmeringhausen, Bruchhausen Elpe und Helmeringhausen, deren Dorffest an Christi Himmelfahrt allerdings auf der Kippe steht. Dort soll erst im August gefeiert werden, ebenso wie in Antfeld, das noch einmal zum alten Modus zurückkehrt. Dort versprach man sich von einem völlig neuen Festablauf (an zwei Wochenenden) mehr Resonanz und wollte den Vogel bereits am 2. Mai abschießen, was allerdings schon jetzt abgesagt werden musste.
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Auch Kurzfristig die Festorganisation zu stemmen
Ganz entspannt sieht es der neue Vorsitzende von St. Liborius Assinghausen Sebastian Klüppel: „Selbst wenn wir erst eine Woche vor dem Fest grünes Licht bekommen, wird gefeiert!“ Er ist davon überzeugt, dass das ganz Dorf bei der Organisation dann mit ins Rad packt. Die benachbarten St. Antonius Schützen aus Wiemeringhausen, wollen vielleicht sogar bis Mitte Mai auf Zeit spielen, ob sich eine Entspannung abzeichnet.
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Frank Stremmer aus Brunskappel befürchtet, dass bereits das Dorffest am 1. Mai ins Wasser fällt, hofft aber dass sich die Lage entspannt, damit das Schützenfest wie gewohnt stattfinden kann. Sonst käme evtl. eine Verlegung in Betracht. Am zweiten Wochenende im Juli feiern auch die St. Sebastian Schützen in Bigge, die nach dem 2o. April einen Beschluss fassen wollen. Major Dominik Flügge, der auch Vorsitzender des Stadtverbundes ist, appelliert an die Solidarität aller Vereine im Sauerländer Schützenbund. Flügge: „Ich hoffe nicht, aber wenn es denn sein muss, sollten in diesem Jahr alle auf ihr Schützenfest verzichten“.
Bigges Major fordert ein Zeichen der Behörden, um gegen mögliche spätere Regressforderungen abgesichert zu sein.
150. Jubiläum in Olsberg
Bleibt noch die Schützenbruderschaft St. Michael Olsberg, die Ende Juni ihr 150-jähriges Jubiläum feiern und sich unmittelbar bis nach dem 20. April Zeit lassen möchte. Der 1. Vorsitzende Tobias Klauke sieht aber auch Handlungsbedarf beim Sauerländer- oder auch Kreisschützenbund: „So lange diese keine einheitliche Regelung oder zumindest eine Empfehlung aussprechen, muss jeder Verein intern entscheiden.“ Allerdings hält es Oberst Klauke verfrüht, schon jetzt eine Aussage zum Kreisschützenfest zu machen, das im September ebenfalls in Olsberg stattfindet zu machen.