Hochsauerlandkreis. Es gibt derzeit keine Behandlung gegen COVID-19. Aber einen Therapieansatz. Corona-Patienten aus dem HSK, die schon geheilt sind, können helfen.

Aktuell stehen zur Behandlung der Lungenerkrankung COVID-19 in seiner schweren Verlaufsform keine in Deutschland zugelassenen Arzneimittel zur Verfügung. Erfolgversprechend erscheint eine Therapie mit therapeutischem Plasma, das von genesenen Patienten und Patientinnen gewonnen wird, die eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus mit dem Namen SARS-CoV-2 bereits überstanden haben. Davon gibt es, Stand 9. April, mehr als 200 im Hochsauerlandkreis.

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Das Plasma solcher Personen enthält üblicherweise Antikörper, die sich gegen das Virus richten. Therapeutisches Plasma dieser Art kann das ärztliche Personal bei schweren Krankheitsverläufen einsetzen, heißt es in einer Mitteilung der Bezirksregierung Arnsberg.

Antrag der städtischen Kliniken Dortmund genehmigt

Spende-Einrichtungen benötigen für die Gewinnung von therapeutischem Plasma eine Erlaubnis und für die Abgabe an die Kliniken zur Anwendung eine Zulassung.

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Das Bundesministerium für Gesundheit hat jetzt für die zuständigen Behörden der Länder den Weg zur Erteilung von Ausnahmegenehmigungen freigemacht. Grundlage ist eine Vorschrift für Notfallzeiten im Arzneimittelgesetz, die ein befristetes Abweichen von den Vorschriften dieses Gesetzes ermöglicht. Auf dieser Grundlage können die Bezirksregierungen in Nordrhein-Westfalen befristete Gestattungen für die Gewinnung von therapeutischem Plasma von rekonvaleszenten COVID-19 Patienten und für die Anwendung bei schwer erkrankten Patienten ausstellen.

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Die Anwendung kann entweder im Rahmen einer klinischen Prüfung oder eines individuellen Heilversuchs erfolgen.

Spenden kann, wer Infektion mit dem SARS-CoV-2 Virus überwunden hat

Die Bezirksregierung Arnsberg hat jetzt den Antrag der städtischen Kliniken Dortmund genehmigt, so dass dort von genesenen Corona-Patienten therapeutisches Plasma gewonnen werden kann. Daher werden nun potenzielle Spender gesucht.

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Angesprochen sind alle Personen, die eine Infektion mit dem SARS-CoV-2 Virus bereits hinter sich haben und seit mindestens zwei Wochen keine Symptome mehr zeigen. Gesucht werden dabei männliche Spender und solche weiblichen Spenderinnen, die bisher noch keine Schwangerschaft durchlaufen haben. Dies ist begründet durch mögliche Probleme mit der Verträglichkeit von therapeutischen Plasmen, die von Frauen stammen, die in ihrem Leben bereits einmal schwanger waren.

Alle Informationen zum Coronavirus im Hochsauerlandkreis und im Altkreis Brilon gibt es in unserem Corona-Newsblog.