Hochsauerlandkreis/Brilon. Corona stellt Unternehmen vor Probleme. Einige Branchen trifft die Krise im HSK mit großer Wucht. Doch in der gewaltigen Not steckt eine Chance.
Geschäfte und Gastronomie-Betriebe sind geschlossen, Hotels sind verwaist, viele heimische Betriebe haben Kurzarbeit angemeldet: Das Coronavirus legt große Teile der Wirtschaft auch bei uns im HSK lahm. Die WP hat hat mit Frank Linnekugel, dem Wirtschaftsförderer des Hochsauerlandkreises, über die Corona-Auswirkungen für Unternehmen und Unternehmer gesprochen.
Schwierige Situation
Besonders betroffen sind hier bei uns, so die Einschätzung des Wirtschaftsförderers, die Bereiche Handel, Gastronomie, Tourismus und Dienstleistungen, aber auch der sehr starke Bereiche der „Automobilzulieferer-Branche“.
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Regional gebe es dabei im HSK zurzeit keine großen Unterschiede, erklärt Frank Linnekugel: „Die Situation ist kreisweit für alle Unternehmen gleich – gleich herausfordernd. Da wir im Kreisgebiet eine ähnliche Wirtschaftsstruktur haben, gibt es hier kaum Kommunen, die weniger betroffen sind. Insbesondere stellen wir in den Gesprächen mit den Geschäftsführungen aber auch fest, dass es einen starken, gemeinsamen Willen gibt, die Krise gemeinsam mit den Mitarbeitern durch Kreativität und Mut zu meistern und gestärkt hieraus hervorzugehen.“
Darlehen, Kredite oder Zuschüsse
Gestiegen ist quer durch alle Branchen und Kommunen der Beratungsbedarf heimischer Unternehmer. Die Zahl der An- und Nachfrage habe sich erhöht, erklärt der Wirtschaftsförderer.
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Das sei nicht nur auf Kreisebene feststellbar, sondern werde auch von den Kollegen und Kolleginnen der kommunalen Wirtschaftsförderungen berichtet. Zuständig sind die Wirtschaftsförderer allerdings weder für die Bearbeitungen von Anträge zur Kurzarbeit, die über die Arbeitsagenturen laufen, noch für die Beantragung von Soforthilfe. Diese Darlehen, Kredite oder Zuschüsse laufen in der Regel direkt über die Hausbanken in Zusammenarbeit mit den Förderbanken. Die Wirtschaftsförderer bekommen aber regelmäßig die aktuellsten Informationen und stellen sie online und leiten sie an die kommunalen Wirtschaftsförderungen weiter.
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Wichtig sei es jetzt, dass die Bevölkerung im HSK die heimischen Unternehmen in der Krise unterstützt, zum Beispiel durch die Nutzung von Lieferdiensten und regionalen Online-Portalen, die zurzeit entstehen. Gemeinsam mit den Städten und Gemeinden habe man deshalb bereits einen entsprechenden Aufruf gestartet.
Unternehmen auf einem starken Fundament
Auf die Frage, wie lange die heimische Wirtschaft die aktuelle Situation durchhalten könne, sagte Frank Linnekugel: „Das hängt von Fall zu Fall ab, da jedes Unternehmen einzigartig ist. Sicherlich sind die zuvor genannten Unternehmen/ Branchen wie z. B. Gastronomie oder Tourismus sowie Zulieferer besonders betroffen.
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Aber insgesamt sind wir sehr stolz, dass unsere heimischen Unternehmen auf so einem starken Fundament stehen und die Zeit hoffentlich bald vorbei ist. Wir alle können zudem durch unser Kaufverhalten vor Ort dazu beitragen, dass es den Unternehmen auch in dieser Zeit nicht an Unterstützung mangelt.“
Digitalisierung als Chance
Mit Blick auf die Zukunft erklärte der heimische Wirtschaftsförderer, dass bereits auf unterschiedlichsten Ebenen daran gearbeitet werde, wie es nach dem „Shut Down“ weitergehen kann.
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Entscheidend seien allerdings die Vorgaben und die Zeitschiene, die die Regierung(en) vorgeben. „Wir selbst werden zum Beispiel den bereits eingeleiteten Weg der Digitalisierung, wie die digitale Kontaktaufnahme und die Durchführung von digitalen Unterstützungsangeboten, also z.B. Webinare weiterhin steigern und noch konsequenter einsetzen.“ Er gehe davon aus, dass der Digitalisierungs-Prozess in ganz unterschiedlichen Bereichen durch die Corona-Krise einen neuen Schub bekomme.