Marsberg. In der Corona-Krise wird die CDU in Marsberg zu einem ungewöhnlichen Schritt gezwungen. Der Entschluss war für die Zukunft der Partei wichtig.
Thomas Schröder will Bürgermeister von Marsberg werden. Der 53-jährige Ortsbürgermeister von Erlinghausen ist der Wunschkandidat der CDU Marsberg. Eigentlich sollte er auf dem Stadtparteitag der CDU an diesem Montag nominiert worden sein. Aber wegen des Coronavirus fiel auch dieser Stadtparteitag vorläufig ins Wasser. Jetzt ist er in einer Telefonkonferenz ernannt worden.
„Um den Mitgliedern der CDU Marsberg, aber auch allen Bürgern die Möglichkeit zu geben, den künftigen Kandidaten näher kennen zu lernen, hat die Findungskommission, sich zu dem Schritt entschlossen, in einer Telefonkonferenz dem geschäftsführenden Vorstand der CDU Marsberg den langjährigen Kreistagsabgeordneten und erfahrenen Erlinghauser Ortsbürgermeister Thomas Schröder als Bürgermeisterkandidat der CDU für die Kommunalwahl vorzuschlagen“, so Norbert Atorf, stellvertretender Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Marsberg in seiner Pressemitteilung vor den Hintergrund der Auswirkungen des Coronavirus.
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Während dieser Telefonkonferenz hat der geschäftsführende Vorstand einstimmig beschlossen, Thomas Schröder als Kandidat für die noch folgende CDU-Mitgliederversammlung vorzuschlagen.
Findungskommission mit Suche und Vorauswahl
Die Findungskommission hatte sich im Vorfeld mit der Suche und Vorauswahl eines geeigneten Kandidaten beschäftigt. Denn Amtsinhaber Klaus Hülsenbeck hatte Anfang November überraschend bekannt gegeben, dass er zur Kommunalwahl im September nicht kandidieren werde. Gesundheitliche Gründe und ein hohes zeitliches Arbeitspensum hatte er als Gründe dafür angegeben. Seit der jüngsten Kommunalwahl vor fünf Jahren sitzt Hülsenbeck im Chefsessel im Marsberger Rathaus.
Den möchte nun Thomas Schröder einnehmen.
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Er ist verheiratet und hat zwei Töchtern im Studium. Als gelernter Werkzeugmacher ist er seit vielen Jahren Vorsitzender des Betriebsrats der Firma Centroplast. Berufsbegleitend absolvierte er die Ausbildung zum Gewerkschaftssekretär und kennt sich somit im Bereich des Personalmanagements aus. Für Norbert Atorf „eine gute Basis“ für das Amts des Bürgermeisters: „Die Berufung in bundesweite Gremien der IG Metall versetzt ihn in die Lage, über ein bestehendes Netzwerk, eine Reihe von Ministern und Staatssekretären direkt anzusprechen.“
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Sicherheitsbelange der Menschen wichtiges Anliegen
Bereits mit 15 Jahren trat Schröder als aktives Mitglied der Jungen Union bei. Mehr als 25 Jahre gestaltete er im CDU-Ortsverband Erlinghausen die Dorfentwicklung mit und brachte sich später „mit großem Engagement“ auch im CDU-Stadtverband als stellvertretender Vorsitzender ein. Seit nunmehr acht Jahren setzt Schröder sich als Ortsbürgermeister für die Menschen seines Heimatortes ein und darüber hinaus als Kreistagsabgeordneter.
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„Für mich ist Politik Arbeit für die Bürger“, sagt er im Gespräch mit der WP. Daraus ergebe sich der Grundsatz seines Handelns. „Als Mitglied des Polizeibeirats kann ich Sicherheitsbelange der Menschen gut thematisieren, und als Vorsitzender der Verbandsversammlung Naturpark Diemelsee ist mein Ansinnen die bestmögliche Förderung des hiesigen Fremdenverkehrs.“ Hierbei gelte es ganz besonders, Synergien in der interkommunalen Zusammenarbeit zum Nutzen von Marsberg zu generieren.
Bürgermeisterkandidaten
Thomas Schröder steht ab sofort für alle Bürger der Stadt Marsberg als Ansprechpartner unter der Telefonnummer: 02992-5683 und per E-Mail unter: schroederthomas66@gmail.com zur Verfügung.
Kandidat der SPD Marsberg ist der parteilose Rüdiger Nentwig. Der frühere Geschäftsführer des Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung Marsberg e. V. kommt ebenfalls aus Erlinghausen.
Anfang Januar stellte ihn die SPD als ihren Kandidaten vor. Anfang März wurde er in der Mitgliederversammlung der SPD Marsberg einstimmig nominiert. Nach jetzigem Stand ist der Wahlparteitag im April geplant.
Atorf: „Thomas Schröder gilt nicht nur bei seinen Parteikolleginnen und -kollegen als jemand, der Ideen Triebkraft verleiht.“ Was er als eine der originären Aufgaben eines Bürgermeisters ansehe.
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Schröder: „Dank der umsichtigen Politik und der klugen Haushaltsführung unter Klaus Hülsenbeck hat Marsberg nun endlich wieder Luft zum Atmen.“ Daraus folgt für ihn: „Wir müssen uns nun nicht mehr nur den vorgegebenen Pflichtaufgaben widmen, sondern können auch wieder die Zukunft Marsbergs gestalten.“
Für Schröder ist „Politik Arbeit für die Bürger“
Schröder nennt hierzu einige wichtige Schwerpunkte: Um den Bedürfnissen des digitalen Zeitalters bestmöglich Rechnung zu tragen, möchte er in Marsberg den Breitbandausbau des Festnetzes sowie die Einführung des 5G-Mobilfunknetzes intensiv vorantreiben.
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Diese Technologien dienen u. a. als Basis für eine optimale ärztliche Versorgung per Telemedizin im ländlichen Raum. Darüber hinaus möchte er neben der Akquise neuer Unternehmen für Marsberg die Ausweisung neuer Bau- und Gewerbegebiete vorantreiben, um die Expansionsmöglichkeit der Marsberger Unternehmen sicherzustellen und um die Ansiedlung von neuen Arbeitskräften im Stadtgebiet zu fördern.
Neben technischen und betrieblichen Belangen beabsichtigt Thomas Schröder auch, den Tourismus- und Freizeitsektor weiter nach vorne zu bringen. Als Beispiel hierfür führt er die Errichtung eines Außenschwimmbadbereiches in unmittelbarer Nähe zum bestehenden Hallenbad an.