Im HSK gibt es mehr Corona-Fälle als in Waldeck-Frankenberg. Eine Infektion, die von Friedrich Merz, sorgte dort für Unruhe. Das sind die Gründe.

Brilon/Korbach. Corona kennt keine Grenzen – und schon mal gar keine Landesgrenzen. Trotzdem gibt es erstaunliche Unterschiede bei den Fallzahlen. Der Fall einer Erkrankung aus dem Hochsauerlandkreis sorgte allerdings im Kreis Waldeck-Frankenberg für eine gesonderte Aufmerksamkeit: Friedrich Merz. Der Politiker hatte bei einer Parteiveranstaltung kurz vor seiner Coronavirus -Diagnose vollem Haus gesprochen. Dabei hatte Bürgermeister Heß dem christdemokratischen Besucher einen Bildband überreicht.

Der hessische Nachbarkreis hat rund 157.000 Einwohner und – Stand Donnerstagmittag - 42 bestätigte Infektionsfälle. Der Hochsauerlandkreis mit seinen rund 260.000 Einwohnern kam – ebenfalls Stand Donnerstagmittag – auf 173 bestätigte Fälle. Das ist die Zahl, die das NRW-Sozialministerium um 10 Uhr online gestellt hatte.

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Der HSK selbst vermeldete am Nachmittag 172 Fälle. Und das waren damit übrigens genauso viele wie in Bochum (365.000 Einwohner). Erklärung für den Unterschied. Der HSK spricht von den aktuellen gemeldeten Zahlen an Erkrankten und hat die Gesundeten (21) bereits abgezogen. Weder auf hessischer Seite noch im HSK hat es laut Angaben der Behörden einen bestätigten Todesfall durch Corona gegeben.

23 Leute in Quarantäne

Nachwehen hatte der Besuch von CDU-Politiker Friedrich Merz im Nachbarkreis. Bereits am 11. März war Merz vor rund 700 Menschen in der Frankenberger Ederberglandhalle aufgetreten.

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Wenige Tage später war Merz positiv getestet worden und musste in Quarantäne. Mittlerweile ist Merz wieder auf den Beinen. Das Schicksal mussten 23 Gäste der CDU-Veranstaltung in Frankenberg dann mit ihm teilen. Auch Frankenbergs Bürgermeister Rüdiger Heß ließ sich daraufhin testen und ging vorsorglich in Quarantäne. Ergebnis: Negativ.

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