Siedlinghausen/Winterberg. Tourismusdirektor Michael Beckmann stellt sich als CDU-Bürgermeister-Bewerber in den Ortschaften vor. Das sind die Pläne für Winterbergs Zukunft.

Proppenvoll ist das richtige Wort für den Füllstand des Saales im Gasthof Lingenauber am Dienstagabend. Dort stellte sich der zu 99,9 Prozent feststehende CDU-Bürgermeisterkandidat für die Kommunalwahl vor – bekanntlich der heutige Tourismusdirektor Michael Beckmann. Er will die Zukunft der Stadt Winterberg gestalten. Ein detailliertes Wahlprogramm für die Zeit nach der Kommunalwahl hatte er noch nicht mitgebracht, „das wäre auch zu früh, denn noch bin ich ja nicht als Kandidat nominiert.“ Doch wesentliche Eckpunkte stellte er vor.

Themen, die Beckmann politisch bewegen

Das geschieht erst Anfang Februar, wenn die CDU-Mitglieder im Stadtgebiet darüber abstimmen. Allerdings ist Beckmann der einzige Kandidat der Christdemokraten, nachdem Amtsinhaber Werner Eickler keine Ansprüche angemeldet hat – aus Ärger und Enttäuschung darüber, dass seine Partei ihn nicht ohne Auswahlverfahren aufstellen wollte.

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Ob er als unabhängiger Kandidat ins Rennen gehen wird, darauf legte sich Eickler auch am Dienstag auf Nachfrage aus der Runde noch nicht fest. Wenn es am Dienstag auch noch kein Wahlprogramm gab, „ein solches würde nach der Nominierung in Teamarbeit aufgestellt“, so gab es doch einige Infos über Beckmanns Lebenslauf und die Themen, die ihn nach eigenen Worten politisch bewegen.

„Damit Sie mich ein bisschen außerhalb des Tourismus kennenlernen.“ Aufbauen auf dem Fundament der bisherigen, gemeinsamen und erfolgreichen Arbeit wolle er als möglicher Bürgermeister, „hier und da auch mutig etwas neu denken“, alles mit den erweiterten Spielräumen, die dieses Amt im Vergleich zu seinem heutigen Posten als Tourismusdirektor biete.

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Politikstil dialog- und konsensorientiert

Seinen zu erwartenden Politikstil beschrieb der 55-jährige Vater zweier erwachsener Söhne als dialog- und konsensorientiert. Stets werde er die Expertise der Menschen vor Ort einbeziehen und eine sachliche, verletzungsfreie Diskussionskultur pflegen.

Als Kernthemen für die politische Zukunft definierte er folgende Bereiche:

  • Bauen/Wohnen/Leben („Warum nicht nachdenken über alternative Konzepte wie genossenschaftlich organisierte, attraktive Fachkräftewohnungen, oder über Tiny-House-Siedlungen?“),
  • Mobilität (Stichworte: ortsteilverbindende Radwege, Bikesharing-Projekte auch mit Nachbarkommunen),
  • gute Arbeit/Wirtschaft/Digitales („Wir wollen den Gründergeist anschieben und potenziellen Gründern auch konkrete Hilfe bieten, um Fachkräfte und junge Familien anzuziehen.“),
  • Bildung (mit einem Schwerpunkt auf einem reibungslosen Übergang Schule/Beruf,),
  • Nachhaltigkeit auf sozialer, ökologischer und ökonomischer Ebene,
  • Bürgerbeteiligung.

In diesem Zusammenhang schwebten ihm Ideen wie gelegentliche Ratssitzungen in den Dörfern und ein bedingungsloses Dorfeinkommen vor – also eine Summe, die Orte von der Stadt zur freien Verfügung erhielten. Sollte er am 7. Februar nominiert werden, werde zwecks Aufstellung eines Wahlprogramms ein Kompetenzteam gegründet, in dem nicht nur Politiker, sondern auch Vertreter von Wirtschaft und Gesellschaft mitwirken sollen.

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Weitere Vorstellungsrunden

Wer denn im Falle seiner Wahl zum Bürgermeister den Posten des Tourismusdirektors übernehmen solle, den Beckmann seit Langem unbestreitbar erfolgreich besetzt – diese Frage wurde bereits in der jüngsten Ratssitzung und auch am Dienstag gestellt. Doch auch diese Frage werde erst im Falle des Falles zu klären sein.

Weitere öffentliche Beckmann-Vorstellungsrunden finden am Mittwoch um 19.30 Uhr in Haus des Gastes in Züschen und am Donnerstag zur gleichen Zeit im Schützentreff am Postteich in der Kernstadt statt. Bereits am Montag war Niedersfeld an der Reihe gewesen.