Hallenberg. . Das Hallenberger Rathaus wird auch 2019 zur Kunst-Galerie. Ab Sonntag stellen Boris und Raphael Sprenger Skulpturen bzw. Fotografien aus.

Das Wappen von der Partnerstadt, der geschnitzte Holzteller mit Hirschzähnen oder die vergilbte Luftaufnahme - so sehen viele Rathauswände aus. Und genau so sollten sie in Hallenberg nicht aussehen.

Wer arm ist, muss kreativ sein

Nach dem Brand des Gebäudes im Januar 2013 wurde das Bruchsteingemäuer wieder aufgebaut und zählt heute zu den schönsten Verwaltungssitzen im Sauerland. „Geld, um unser Rathaus mit hochwertigen Kunstwerken auszurüsten, haben wir nicht. Aber wer arm ist, muss kreativ sein“, sagte Bürgermeister Michael Kronauge vor vier Jahren. Denn damals entstand die Idee, den Verwaltungssitz zu einer kleinen Galerie werden zu lassen.

Marita Mogensen
Marita Mogensen

Jeweils für ein Jahr ist das Rathaus nicht nur Anlaufstelle für den Bürger, sondern auch Plattform für Kunstschaffende. Kaum spür-, aber doch erlebbar kommt so jede Menge Farbe in den oftmals grauen Verwaltungsalltag. Und mancher Bürger, der vielleicht brastig mit einem vermeintlich falschen Gebührenbescheid unterm Arm die Treppenstufen nimmt, kommt wieder etwas runter, wenn er warme Farbtöne oder verspielte Formen entdeckt.

Bilder sollen Freude machen

„Kunst im Rathaus“ geht nun in die fünfte Phase. Den Anfang machte 2015 der Künstler Paul Stipp aus Siedlinghausen. 30 Bilder stellte der Grafiker und Designer in der Nuhnestadt aus. Seine Kunstwerke bestanden u.a. aus Buchstaben und Zahlen. Bilder von Paul Stipp zierten bereits die Wände des Hallenberger Rathauses. Winterberg left

2016 war Margret Jakobi aus Hallenberg mit ihren „Industriearchitekturen“ an der Reihe . „Ich wollte malen, was unseren Alltag ausmacht. Industrie und Handwerk sind das unsichtbare Rückgrat unserer Gemeinde und uns über die Jahre so vertraut geworden, dass wir achtlos daran vorübergehen“, sagte sie damals zu Lkw-Flotten und Alu-Felgen-Bataillonen.

Unter dem Motto „Abgewählt“ verlieh Marlit Peikert aus Battenberg 2017 ausgedienten Wahlplakaten neue Gesichter, in dem sie sie mit Konterfeis lokaler Größen übermalte.

Ausstellungseröffnung ist an diesem Sonntag

Die Ausstellung „Begegnungenwird am Sonntag, 17. März, um 11.30 Uhr im Rathaus eröffnet. Dazu ist jeder eingeladen. An diesem Vormittag sind auch die beiden Künstler zu Gast.



Die drei Bronzefiguren im Rathaus stammen von Boris Sprenger, der damit an die frühere Funktion des Gebäudes als Schule erinnert. Zurzeit arbeitet er an zwei Figuren für den neugestalteten Burgplatz, die im Frühjahr fertig werden.


Farbgewaltig weil „Expressiv“ - so der Name - hat die gebürtige und jetzt wieder Hallenbergerin Marita Mogensen das vergangene Jahr im Rathaus residiert. „Ich bin ein Farbenfreak. Meine Bilder sollen Freude machen“, sagt sie. Hat funktioniert

Zwei Künstler aus Madfeld

Und jetzt gehört die Rathaus-Bühne den beiden Brüdern Raphael und Boris Sprenger aus Madfeld. „Es sind vornehmlich freie Arbeiten. Sie leben vom Bildaufbau, von Geometrie und Struktur und vom experimentellen Gedanken“, sagt der 46-jährige Fotografenmeister Raphael Sprenger, der vornehmlich in der Industrie und Werbefotografie zu Hause ist. Sein Bruder Boris (49) - Produktdesigner, Bildhauer und Kuturpädagoge - bringt kleine Skulpturen und Plastiken mit nach Hallenberg. Sein persönlicher Favorit ist ein kleines Pferd. „Mal gucken, wo wir es hinstellen. Ob in eine Vitrine oder auf einen Schreibtisch“, sagt er. Hauptsache, es bekommt keine Beine...

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