Winterberg. Der jetzt prämierte Winterberger Bahnhof warnt Fahrgäste, damit sie den Zug nicht verpassen. Einen neuen Personalausweis bekommt man dort auch.
"Futuristisch, glasklar, farbenfroh": Der Bahnhof des Jahres 2018 liegt in Winterberg im Sauerland. Der Bahnhofsneubau wurde von der Allianz pro Schiene als einer von zwei kundenfreundlichsten Bahnhöfen Deutschlands prämiert. Dabei habe nicht nur die moderne Architektur überzeugt, sondern auch das Konzept als «Bürgerbahnhof», teilte der Lobby-Verein für den Nahverkehr am Freitag mit.
Bahnhof Winterberg: Mit Sanierung in die Stadt integriert
Mit etwa 300 Reisenden und Besuchern pro Tag ist der Bahnhof Winterberg ein Kleinstadtbahnhof. Werktags kommen hier im Schnitt 17 Regionalzüge an, am Wochenende etwas mehr. Im Zuge einer umfassenden Stadtsanierung waren der alte Bahnhof abgerissen und 2017 ersetzt worden.
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Es gibt auch ein Büro des städtischen Bürgeramtes. Deshalb kann man in der hell gestalteten Halle neben Fahrscheinen auch Geburtsurkunden und Personalausweise erhalten. Auch die Volkshochschule sowie das Jugend- und Gesundheitsamt finden unter dem Bahnhofsdach Platz. "So wächst der Bahnhof aus seiner Randlage in die Stadt hinein", lobte die Jury laut Mitteilung.
Dach einer Skischanze nachempfunden
Auch weitere Details überzeugten die Vielfahrer auf ihrer Inkognito-Testreise quer durch die Republik: Weil der Bahnsteig von der Halle aus nicht einsehbar ist, warnt ein Schild die Fahrgäste davor, die Zeit zu vergessen und den einfahrenden Zug zu verpassen. Das Dach des neuen Gebäudes ist einer Skischanze nachempfunden - passend zum Wintersportort im Sauerland.
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Die Jury setzt sich zusammen aus Vertretern von den Fahrgastverbänden sowie Automobil- und Fahrradclubs. Die jährliche Auszeichnung ist bereits zum 15. Mal vergeben worden. Ebenfalls prämiert wurde der Bahnhof Eppstein im südhessischen Main-Taunus-Kreis. Die Siegerbahnhöfe der vorigen Jahre waren 2017 Lutherstadt Wittenberg und Bayerisch Eisenstein sowie 2016 Stralsund und Steinheim in Westfalen. (dpa)