Brilon. Bei Unternehmerforum steht Brilon als Urlaubs- und Freizeitort im Fokus. Neben Potenzialen gibt es zu wenig Beherbergungskapazitäten.
Beim 13. Unternehmerforum und Sommerfest des Wirtschaftsclub im Forsthaus Waldsee in Gudenhagen waren 220 Teilnehmer zu Gast. Thema: Tourismus.
„Wir haben eine Zielrichtung in Brilon: die Internationalen Hansetage 2020 und das 800. Bestehen der Stadt.“ –
Bürgermeister Dr. Christof Bartsch
Man sei mit heimischen Investoren weiter dabei, auch am Waldsee und Gut Petershagen zu investieren, so Bürgermeister Dr. Christof Bartsch. Wirtschaft und Tourismus gehe in Brilon gut zusammen und man wolle den Briloner Süden attraktiver machen. „Wir werden für die Zukunft einen attraktiven Lebensstandard hier halten, um die Leute hier zu halten.“ „Wir haben eine Zielrichtung in Brilon: die Internationalen Hansetage 2020 und das 800. Bestehen der Stadt. Alle städtebaulichen Maßnahmen sind an diesem Ziel ausgerichtet.“ Ein Projekt wolle man noch mit dem Landrat zur gemeinsamen Sache machen: „Den Bahnhof Brilon Wald, das Eingangstor in Brilon. Noch ist es ein Schandfleck“.
„Medizinische Versorgung wird ein riesiges Problem.“ –
Landrat Dr. Karl Schneider
„Unser Sauerland ist die Feriendestination Nr. 1 in NRW. Südwestfalen ist die drittstärkste Wirtschaftsregion in Deutschland“. Das werde gerade in Brilon deutlich. Aber es sei klar, dass Veränderungen auf vielen Wegen notwendig seien, wie die Digitalisierung und Schulen. Die medizinische Versorgung „wird ein riesiges Problem werden“, sprach Schneider Projekte „Doktor Job“ sowie „Heimvorteil“ an. Die Idee sei, den Kontakt mit jungen Leuten zu halten. Sie sollten rausgehen, aber man müsse ihnen sagen: Vergesst das Wiederkommen nicht. Die Region habe ein großes Entwicklungspotenziale, aber man sei nur erfolgreich, wenn Tourismus, Wirtschaft und Politik an einem Strang ziehen.
„20 bis 25 Millionen Euro bringen Touristen in die Stadt.“
– Oliver Dülme, Wirtschaftsförderer Stadt Brilon
Oliver Dülme machte mit einigen Daten die Bedeutung des Tourismus im Zusammenspiel mit der und Wirtschaft und Industrie klar. Rund 12 700 Beschäftigte bedeuten eine Steigerung um 25 Prozent seit 2015. Wo arbeiten diese Leute? 0,5 Prozent in Land- und Forstwirtschaft, 43 Prozent in der Industrie, rund 56 Prozent im Dienstleistungssektor, und davon rund 15 Prozent in Gastronomie und Handel. Was lassen Touristen an Geld in der Stadt? Bei rund 250 000 Übernachtungen im Jahr, gebe jeder Tourist 80 bis 100 Euro aus. „Das sind 20 bis 25 Millionen Euro, die Touristen in die Stadt bringen.“
Der Wirtschaftsclub
Der Wirtschaftsclub ist eine überparteiliche Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Region Hochsauerland weiterzuentwickeln.
Vorsitzender ist Eckhard Lohmann, Stellvertreter Alexander Mielke.
„Wir wollen kein Kurort klassischer Prägung werden.“ –
Rüdiger Strenger, Geschäftsführer BWT Brilon
Rüdiger Strenger, Geschäftsführer der Brilon Wirtschaft und Tourismus (BWT), sprach das Konzept der Stadt an, die landschaftliche Attraktivität zu erhöhen: für Wanderer, Radfahrer und Wintersport in Brilon, Olsberg, Winterberg, Schmallenberg, Willingen. „Wir sind zur 1. Wanderregion in Deutschland geworden“. Ähnlich wie das Wandern habe auch das Radfahren zugenommen. „Wir wollen kein Kurort klassischer Prägung werden.“ In die Infrastruktur der Stadt wurden vier Millionen Euro investiert, „aber wir haben ein ganz großes Problem: Uns fehlen Beherbergungskapazitäten. Wir brauchen den Ausbau von Ferienwohnungen und Hotels.“
„Gäste, Gastronomie und Hotellerie besuchen, fördern in erheblichem Maße die Entwicklung der Innenstadt und der Dörfer.“
– Eckhard Lohmann, Vorsitzender des Wirtschaftsclubs
Der Wirtschaftsclub wolle Verwaltung und Rat der Stadt bei der Schaffung des Wir-Gefühls und der Zielorientierung unterstützen, so Eckhard Lohmann. Die touristische Infrastruktur werde ständig verbessert, aber Übernachtungsplätze fehlten. „Hier muss bis 2020 in schnell sichtbaren Stufen Kapazität geschaffen werden. Taten seien wichtiger als Worte. „Das Stadt-Hotel muss gebaut werden“, sagte er. Zu diesem Zeitpunkt wusste Lohmann wahrscheinlich noch nicht, was exklusiv am Freitag in der WP stand: Das Oberlandesgericht hatte den Baustopp fürs Stadthotel zementiert. Die Verbesserung der Tourismuseinrichtungen der Stadt erhöhe den Freizeitwert und die Lebensqualität für Gäste und Bürger und seien aktive Wirtschaftsförderung. „Die Gäste, die Gastronomie und Hotellerie besuchen, fördern in erheblichem Maße die Entwicklung der Innenstadt und der Dörfer“. Die Steigerung vorhandener guter Angebote und Verbesserung von Freizeiteinrichtungen erhöhe die Lebensqualität. Das führe zu einer Attraktivitätssteigerung und mache ihn für neue Arbeitnehmer wertvoll.
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