Bochum. Das Team von Trainer Zeidler hätte weitaus höher verlieren können - mit Bundesliga-Fußball hatte das Spiel in Hoffenheim nicht viel zu tun. Ein Kommentar zur Lage beim VfL.
Der VfL Bochum bleibt auch im vierten Jahr in Folge in der Bundesliga für eine Überraschung gut. Und sei es eine schlechte, nur schwer zu ertragende. Die ersten 45 Minuten beim Spiel bei der TSG Hoffenheim hatten aus Bochumer Sicht nichts, gar nichts mit Bundesliga-Fußball zu tun.
Es war so, als würden sich die Spieler im Verlauf des ersten Durchgangs gegenseitig mit ihren schwachen, schlechten Aktionen gegenseitig runterziehen. So als gäbe es die ansteckenden Fußballer-Krankheiten Fehlpasseritis und Stellungsschwäche, dazu eine grassierende Zweikampfphobie gepaart mit einer Abschluss-Angst. Und es betraf alle Akteure. Das ging vom ältesten Feldspieler der Bundesliga Anthony Losilla bis hin zu Mats Pannewig, der sein Startelfdebüt für den VfL Bochum gab.
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VfL Bochum: Zeidlers achtes Pflichtspiel war sein letztes als VfL-Trainer
Immerhin zeigte Torwart Patrick Drewes, dass er gute Abwehrkräfte hat. Zwei Dinge waren darüber hinaus gut im ersten Abschnitt: Der Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Sören Storks und dass es nur 0:1 stand, obwohl Andrej Kramaric allein auf 2:0 oder gar 3:0 für Hoffenheim hätte stellen können.
Es war eins dieser Spiele, nach denen Trainer sagen, dass sie - wenn denn nur möglich - auch alle Feldspieler hätten wechseln können. Trainer Peter Zeidler brachte drei neue Akteure und viel fehlte nicht, der zweite Abschnitt wäre komplett anders gelaufen als der erste.
Die Bochumer steigerten sich und da in die Bewertung eines Spiels immer beide Spielhälften eingehen, bleibt festzuhalten, dass Zeidler eben nicht nur die zunächst extrem schwache Vorstellung seines Teams zu verantworten hatte, sondern eben auch die Verbesserung, die Möglichkeit, zumindest einen Punkt mitzunehmen.
VfL Bochum: Zeidler hat beide Durchgänge zu verantworten - auch die Steigerung
Bei der Bewertung der Partie aber hätte das vielleicht zu viel kaschiert. Der VfL Bochum war schlecht, spielte lange wie ein Absteiger und blieb nur glücklich im Spiel, weil Hoffenheim nicht vorzeitig für die Entscheidung sorgte. Seit Sonntagabend steht fest: Zeidlers achtes Pflichtspiel als VfL-Trainer war sein letztes, keins davon hat Bochum gewonnen.
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Hoffnung machte dieses 1:3 nämlich nicht. Auch nicht die, dass es nun ja wohl nicht mehr schlimmer/schlechter werden kann. Mit dem Spiel in Hoffenheim haben die Bochumer gezeigt, dass sie es eben doch immer noch etwas schlimmer/schlechter können. Die mangelnde Überzeugung, dass es mit Zeidler und Lettau wieder besser wird, nannte der Verein auch als Hauptgrund für die Trennung.
Es scheint fast egal, gegen wen der VfL Bochum nun spielt
Und nun kommen die Bayern. Wobei es fast egal scheint, gegen wen der VfL Bochum am nächsten Spieltag antritt. Auch wenn es nun gegen den FC Augsburg oder Aufsteiger St. Pauli gehen würde, bräuchte es nach dem 1:3 in Hoffenheim bei den VfL-Fans mehr als die normale Fantasie, um sich die Möglichkeit auf einen Sieg vorzustellen.
Der VfL ist erst der dreizehnte Verein in der Geschichte der Bundesliga, der zu diesem Zeitpunkt eine so schwache Ausbeute vorweist. Von den bisherigen Ein-Punkte-Klubs stiegen sieben ab - vier davon als Letzter. Fünf Vereine aber konnten sich noch retten.
Unter anderem befreiten sich die Bochumer selbst schon einmal aus einer derartigen Lage. Vor zwei Jahren stand der VfL nach acht Spieltagen nur mit einem Punkt da. Damals sorgte auch ein Trainerwechsel für die Wende
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde nach der Bekanntgabe des Trainerwechsels am Sonntagabend aktualisiert.