Dortmund. Nach einer 2:0-Führung verliert der VfL Bochum beim BVB noch 2:4. Einige Spieler wissen dennoch zu überzeugen. Die Noten.

Der VfL Bochum führte 2:0 beim BVB, bot einen starken Kampf, spielte Fußball, musste sich dann aber doch noch klar geschlagen geben - 2:4. Eine andere Formation und Leistung als gegen Kiel machen dennoch Mut - de Wit überzeugt in neuer Rolle. Die Einzelkritik.

Patrick Drewes: Bewahrte den VfL mit zwei Paraden gegen Adeyemis Kopfball und Brandts Schuss vor dem 0:1, zeigte sich sicher bei Flanken, wirkte zunächst wie ein Fels in der Brandung auch bei Flanken. Faustete Groß‘ Schuss zur Ecke (50.). Wurde zum 2:3 getunnelt, muss das 2:4 auf seine Kappe nehmen, als ihm der Ball durch die Arme flutschte. Note: 4

Felix Passlack: Der Rechtsverteidiger hatte an alter Wirkungsstätte Bochums ersten Abschluss (9.), seine Seite gegen Gittens im Griff, pushte sich und andere – wie nach seiner Rettungsgrätsche gegen Adeyemi (30.). Grätschte auch gegen Guirassy hellwach den BVB-Anschluss weg (40.). Traf dann Guirassy beim Klärungsversuch - Elfmeter, 2:2. Blieb mit ganz viel Power am Ball, trieb mit Tempo unheimlich nach vorne an. Trotz des Elfmeter-Fouls daher Note: 2,5

Tim Oermann: Der 20-Jährige gab sein Startelf-Debüt in dieser Saison, er ersetzte Masovic. Der U21-Nationalspieler sah bei Adeyemis Kopfball zu Beginn nicht gut aus, hatte mitunter Probleme im Stellungsspiel. Blockte aber auch etliche Bälle, ging unerschrocken in die Zweikämpfe mit Guirassy, der sich dann aber in der Luft durchsetzte und zum 1:2 einköpfte. Mühte sich, dem Druck des BVB im zweiten Durchgang standzuhalten - was schwer war. Ließ dann Guirassy vor dem 3:2 entwischen. Note: 4

Die gesammelten Hintergründe zum Derby BVB - VfL Bochum

Jakov Medic: War der emotionale Abwehrchef neben Oermann, klärte im ersten Durchgang oft im rechten Moment, einfach und rustikal. Auch wenn sich mal ein Fehler einschlich: So kann man in Dortmund verteidigen. Ließ Brandt entwischen vor dem möglichen 1:2 (38.), konnte im Verbund die Einschläge dann nicht verhindern. Sah vor dem 2:4 in der BVB-Hälfte alt aus. Note: 3,5

Maximilian Wittek: Initiierte das 1:0. Der Linksverteidiger hatte defensiv viel Arbeit und auch viele Probleme mit dem so schnellen wie dribbelstarken Adeyemi, fast alles beim BVB lief über seine Seite. Wurde von Bero unterstützt, gemeinsam konnten sie Brandts Flanke vor dem 1:2 nicht verhindern. Note: 4

Ibrahima Sissoko (bis 82.): Der Franzose, bisher einziger Sechser und gegen Kiel Not-Verteidiger, war im rechten Mittelfeld in beiden Richtungen viel präsenter als zuletzt, zeigte seine fußballerischen Fähigkeiten, hatte die rechte Seite lange im Griff gegen Ryerson und Co. Hatte im zweiten Durchgang defesiv mehr Probleme, schob aber auch weiter an. Note: 3

Anthony Losilla: Der Kapitän spielte tief im defensiven Zentrum, gegen den Ball im 4-3-1-2, mit Ball im 4-1-3-2. Ordnete den VfL, punktete mit starkem Stellungsspiel, gewann Zweikämpfe, schaltete gut um. Erneut: ein echter Führungsspieler. Note: 2,5

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Dani de Wit, hier gegen Waldemar Anton vom BVB, zeigte im offensiven Zentrum seine stärkste Saisonleistung für den VfL Bochum. © WITTERS | UlrichHufnagel

Dani de Wit: Der Niederländer spielte anders als zuletzt zentral offensiv, was ihm richtig gut tat, womit er für Entlastung sorgte. War viel unterwegs, keiner rannte im ersten Durchgang mehr als der 26-Jährige. War mit einem „Second Assist“ am 1:0 beteiligt, nutzte den Kobel-Fauxpas zum 2:0, seinem ersten Saisontor. Im zweiten Durchgang nicht mehr so auffällig. Note: 2,5

Matus Bero (bis 82.): Der Slowake wird zum neuen Torjäger des VfL. Starke Ballmitnahme, noch stärkerer Abschluss mit links ins linke kurze Eck zum 1:0, sein zweites Saisontor. Defensiv extrem gefordert gegen Couto und Adeyemi, spielte giftig und kampfstark, auch wenn er nicht jedes Duell gewinnen konnte. Zog von links auch immer wieder geschickt nach innen, verlagerte die Seiten. Note: 2,5

Philipp Hofmann (bis 72.): Der Vizekapitän bildete mit Boadu die Doppelspitze, war immer präsent. Schmiss sich rein, behauptete Bälle – spielte Fußball! Ganz stark sein Doppelpass mit Bero vor dem 1:0, schickte mustergültig Boadu auf Kobel zum Muss-3:0. Note: 3

Myron Boadu (bis 62.): Der Stürmer setzte sofort spielerische Zeichen, dann BVB-Keeper Kobel unter Druck, dessen Fauxpas de Wit zum 2:0 nutzte. Vergab frei vor Kobel das 3:0, als er nach langem Sprint links vorbeischoss (33.). Note: 3,5

Eingewechselt:

Moritz Broschinski (62.) für Boadu, Koji Miyoshi für Hofmann (72.), Moritz Kwarteng für Bero (82.), Aliou Balde für Sissoko (82.), alle ohne Note

Reserve: Horn – Gamboa, Loosli, Bamba, Pannewig