Seefeld (Tirol). Der 18-Jährige vom SC Girkhausen geht beim Sprintrennen im österreichischen Seefeld an seine Grenzen. Dank seines Mitstreiters hat er ein Ass im Ärmel.

Leichter Neuschnee, gute Rennbedingungen und das nötige Quäntchen Glück: Für Jan Dragowski vom SC Girkhausen hat an diesem Wettkampfwochenende im österreichischen Seefeld alles gepasst. Im Skisprint braust der 18-Jährige aus Winterberg auf das Podest, trotz einer schwachen Anfangsphase. Dass alles am Ende so reibungslos verläuft, überrascht den Youngster selbst. „Der Erfolg war recht überraschend für mich. Der Klassiksprint ist die Disziplin, die ich am meisten mag. Beim Sprint fühle ich mich sehr fit“, fasst der 18-Jährige zusammen.

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Im Vorlauf des Rennens war Dragowski noch auf Rang fünf gefahren, vorne dominierte ein Spanier. Das Viertelfinale überstand der Skisprinter souverän und gewann die Runde, im Halbfinale wurde es dann brenzlig. „Ich musste mich ganz schön strecken, aber der dritte Platz hat für das Finale gereicht. Auch dank der ,Lucky Loser‘ Zeit.“

Gemeinsam zum Erfolg: Janik Weidlich (li.) und Jan Dragowski (re.) nach dem Rennen in Seefeld.
Gemeinsam zum Erfolg: Janik Weidlich (li.) und Jan Dragowski (re.) nach dem Rennen in Seefeld. © Verein | Verein

Der was? Dragowski klärt auf: „Im Viertelfinale fahren fünf, im Halbfinale sechs Kontrahenten gegeneinander im Rundkurs und kämpfen darum, als Erster ins Ziel zu kommen. Die ersten beiden Plätze kommen immer direkt weiter. Platz drei und vier muss auf die Zeit hoffen. Wenn die Zeit besonders schnell ist, hat man gute Chancen auf einen Lucky Loser. Da ist man dann von den anderen abhängig. Mit der eigenen Laufleistung kann man das aber schon beeinflussen.“

„Im vergangenen Jahr bin ich im Klassiksprint immer im Halbfinale gescheitert. Das lag auch an meiner Taktik, aber in diesem Jahr habe ich es besser gemacht.“

Jan Dragowski
über seine Leistung in Seefeld

Der „Lucky Loser“ Dragowski erlebt im Anschluss ein nahezu perfektes Finish. „Im Finale hat dann alles gepasst, da konnte ich den zweiten Platz einfahren. Darüber war ich sehr glücklich, denn endlich hat mal alles so funktioniert, wie es sollte. Im vergangenen Jahr bin ich im Klassiksprint immer im Halbfinale gescheitert. Das lag auch an meiner Taktik, aber in diesem Jahr habe ich es besser gemacht“, freut sich der 18-Jährige.

Podiumsplatz als Lucky Loser: Jan Dragowski schiebt sich in Seefeld in Tirol auf den zweiten Platz vor - dank eines guten Laufs.
Podiumsplatz als Lucky Loser: Jan Dragowski schiebt sich in Seefeld in Tirol auf den zweiten Platz vor - dank eines guten Laufs. © Verein | Verein

Und der hatte zudem noch ein Ass im Ärmel: Gemeinsam mit dem Sieger Janik Weidlich war er schon eine Woche früher nach Seefeld in Tirol gereist und hat dort die Bedingungen ausgekundschaftet. Die Vorbereitung in Seefeld hat sich für beide im Umkehrschluss ausgezahlt. „Vorher waren wir im Trainingslager in Livigno in Italien. Besser geht es für uns beide nicht, das war perfekt. Der Sprinttag war super für uns. Klar, ich wollte gewinnen, aber der Janik war auf der Zielgeraden einfach unschlagbar“, gibt sich der Nachwuchs-Athlet wettkämpferisch fair. Zudem lobt Dragowski die Bedingungen. Es sei ein „perfektes Gemisch“ aus Neuschnee und Kunstschnee auf der Strecke gewesen.

„Der Sprinttag war super für uns. Klar, ich wollte gewinnen, aber der Janik war auf der Zielgeraden einfach unschlagbar.“

Jan Dragowski
über den Sieger Janik Weidlich

Nun weilt der Youngster in der Schweiz - und wartet auf die Entscheidung des Deutschen Skiverbandes, ob er für den Continental Cup in Sankt Ulrich am kommenden Wochenende nominiert wird. „Es kommt darauf an, was die entscheiden. Ich würde sonst am Mittwoch nach Sankt Ulrich fahren. Wenn nicht, dann habe ich den Heim-Cup vor mir“, sagt Dragowski. Denn der 18-Jährige ist am Stützpunkt im sächsischen Oberwiesenthal und besuchte dort das Ski-Internat. „Ich möchte beim Heim-Cup meine Leistungen zeigen. Sankt Ulrich wäre wieder ein Klassiksprint, das würde mir gut liegen. Das ist zudem ein europaweiter Wettkampf mit ordentlicher Konkurrenz. Wir müssen schauen, was passiert“, sagt Dragowski und harrt der Dinge. Der Vorteil beim Heim-Cup in Oberwiesenthal liegt auf der Hand: „Der ist für alle Deutschen offen und ich fühle mich fit für die Wettkämpfe. An meinem Stützpunkt zu fahren und zu gewinnen, das wäre natürlich ein Highlight.“

Zur Person: Jan Dragowski ist 18 Jahre alt, kommt aus Winterberg-Langewiese und fährt für den SC Girkhausen in Wittgenstein. Seit über zwei Jahren ist der Nachwuchs-Athlet in Oberwiesenthal stationiert. An der „Eliteschule des Wintersports“ in Oberwiesenthal hat er sein Abitur abgelegt und ist am Stützpunkt des Wintersportmekkas angesiedelt. Neben seiner sportlichen Karriere verfolgt Dragowski ein Fernstudium im Bereich Sportwissenschaften.