Wittgenstein. Der TuS Erndtebrück und der VfL Bad Berleburg verstärken regelmäßig ihre Reservemannschaften in der Fußball-C-Liga. Wie kommt das bei den Spielern an?

Noch vor einigen Tagen hat in der Fußball-C-Liga eine Diskussion geherrscht, die doch recht unüblich ist: Wie sollen die Teams damit umgehen, wenn die gegnerische Mannschaft von höherklassigen Spielern unterstützt wird? Den Stein des Anstoßes hatten die Sportfreunde Birkelbach II gegeben, die sich in den Duellen immer wieder mit Spielern aus höheren Ligen messen mussten. Wie aber sehen das Yannick Landmann vom TuS Erndtebrück II und Marco Müsse vom VfL Bad Berleburg II? Beide Teams können auf Bezirksliga- oder gar Verbandsligaspieler zurückgreifen.

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Die Verbandsligaspieler machen einen deutlichen Unterschied

Für Landmann ist es ein deutlicher Unterschied, wenn der Kader mit zwei oder drei Verbandsligaspielern verstärkt wird. „Man merkt extrem, wenn welche von oben dazukommen. Es wäre auch schlecht, wenn man das nicht merken würde. Die Jungs machen schon einen krassen Unterschied“, sagt Landmann und fügt hinzu, dass sich die Spieler ins Teamgefüge reinfuchsen würden. „Einzeldarsteller gibt es da keine, das sind richtige Teamplayer. Wir lernen auch sehr von ihnen“, so Landmann.

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Auch er weiß, dass andere Vereine diesen Vorteil möglicherweise nicht so deutlich haben, nimmt aber den VfB Banfe als Beispiel. „Die kriegen im Heimspiel Unterstützung von der ersten, auch wenn das B-Liga ist. Es sind genug Mannschaften, die was von oben kriegen. Verbandsliga ist eine andere Hausnummer, keine Frage“, betont Landmann.

Für die Spieler selbst sei die C-Liga eine willkommene Abwechslung, da sie dort nötige Spielpraxis sammeln können. „Die freuen sich tatsächlich auch, wenn sie mal bei uns spielen. Natürlich entscheidet deren Erfahrung durchaus das ein oder andere Spiel. Für die anderen ist es unfair, weil die Jungs Qualität mitbringen, die kein anderer in der Liga hat“, räumt Landmann ein.

Verstärkung aus der Bezirksliga wird gern gesehen

Für Berleburgs Marco Müsse ist die Verstärkung aus der Bezirksliga kein Problem. „Wir freuen uns immer, wenn von oben Unterstützung kommt. Bei uns ist das nicht so häufig der Fall, weil der Kader der ersten Mannschaft relativ dünn ist. Es ist natürlich eine qualitative Unterstützung und Verbesserung für uns“, sagt Müsse und ergänzt, dass niemand böse sei, wenn er mal draußen sitzen müsse oder nicht von Anfang an spiele.

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Die Integration der Spieler sei überhaupt kein Problem. „Wir sehen uns dreimal die Woche beim Training und sitzen zusammen oben im Casino. Da gibt es gar keine Schwierigkeiten“, ergänzt er. Doch dass zwei Spieler ein Spiel gewinnen können, das bestätigt Müsse nach eigener Erfahrung nicht. „Ich würde nicht so weit gehen, dass zwei Spieler den Unterschied machen. Die können nicht das wettmachen, was acht weitere Feldspieler verbaseln. Dennoch haben sie eine gewisse Ballsicherheit und die Jungs wissen auch mal einen pass zu spielen, den du als klassischer C-Liga-Spieler nicht spielst. Am Ende geht es aber nur im Gefüge“, sagt Müsse.

Bei sechs Spielern aus der Bezirksliga sehe das vermutlich anders aus. Ein weiterer Vorteil ist die Motivation, die durch die Spieler von oben kommt. „Das pusht die Mannschaft, wenn man weiß, dass man jemanden aus der Bezirksliga anspielen kann.“