Girkhausen. Der SC Girkhausen ärgert sich über „dumme Menschen“ und diskutiert verschiedene Maßnahmen, um das „Driften“ im Schnee einzudämmen.

Es ist kein neues Phänomen, aber eines, das auch in der Wiederholung nicht weniger ärgerlich ist. Die Skilanglaufloipe im Nordischen Skizentrum auf der Steinert, zwischen Girkhausen und dem Albrechtsplatz gelegen, ist in der Nacht zum Samstag durch einen Autofahrer stark beschädigt worden. Darüber ärgerten sich zahlreiche Freizeitsportler, die bei passablen Bedingungen, einer Schneehöhe zwischen 15 und 20 Zentimetern, aus nah und fern angereist waren.

„Das betrifft ungefähr einen Kilometer in dem Bereich, ab dem man vom Albrechtsplatz aus der Loipe folgt. Mal ist das Auto in Schlangenlinie gefahren, mal hat es gekreuzt“, berichtet Mathias Dickel, Vorsitzender des SC Girkhausen, auf Nachfrage unserer Zeitung. Immerhin: Weil Schnee und Untergrund hart und durchgefroren waren, ist die Spur nur stellenweise völlig zerstört. Und: „Bis Mitte der Woche hat es sich vielleicht eh erledigt hier oben“, sagt Dickel mit Blick auf das gemeldete Tauwetter.

Tatbestand Sachbeschädigung

Besser macht dies die Sache nicht. „Es ist irre, es sind einfach dumme Menschen. Wahrscheinlich wollte da einer seinen SUV ausprobieren und ein bisschen driften“, ärgert sich Dickel über die Beschädigung der ehrenamtlich und mit einem nicht geringen maschinellen Aufwand gespurten Loipen – für eine Spaßfahrt. Ein derartiger Fall gilt als Sachbeschädigung und kann mit hohen Bußgeldern geahndet werden, wenn Beweise vorliegen. „Wir haben überlegt Anzeige zu erstatten, aber das hilft uns nicht weiter, weil keiner etwas gesehen hat. Wir werden uns etwas anderes überlegen“, kündigt Mathias Dickel an. Einfach so hinnehmen will er die Fahrten von Auto-Rowdys nicht.

Was nicht geht, ist alle Zuwege für Autos zu blockieren, da das weitläufige Gebiet auch von anderen Personengruppen genutzt wird und auch Rettungskräfte im Notfall freie Fahrt benötigen. Dennoch prüft der Verein andere Optionen. Dickel sieht Handlungsbedarf, verweist auf einen ähnlichen Vorfall, der sich kürzlich am Brembergplatz in Winterberg ereignet haben soll: „Es nimmt in der Häufigkeit zu.“

Verkehrsübungsplätze weit entfernt

In der Vergangenheit gab es ähnliche Zerstörungen in den Skilanglaufzentren des SC Rückershausen und TuS Erndtebrück, im Herbst traf es den Fußballverein FC Weidenhausen, dessen Ascheplatz plötzlich von kreisförmige Furchen hatte. Auch Landwirte beklagen sich über Autofahrer, die ihre Flächen missbrauchen und wirtschaftliche Schäden verursachen. Legale Möglichkeiten zum „Driften“ mit dem PkW sind in der Region rar gesät, entsprechende Verkehrsübungsplätze gib es erst in Olpe oder Baunatal. Doch ob ein entsprechendes Angebot derartige Aktionen verhindern würden, bezweifelt Dickel: „Diese Leute wollen vermutlich einfach auf den Schnee.“