Erndtebrück/Rückershausen/Banfe. Der TuS Erndtebrück, der SC Rückershausen und der VfB Banfe bekommen unerwünschten Besuch. Warum es für die Autofahrer wohl teuer wird.

Neu ist dieses Ärgernis nicht, aktuell tritt es aber vermehrt auf: Vandalen haben sich an drei Orten auf schneebedeckte Wiesen begeben, um dort mit ihrem Auto zu fahren und zu driften. Rund um die Skihütte des TuS Erndtebrück am Gickelsberg sowie am Aberg bei Rückershausen wurden Skilanglaufloipen beschädigt und stellenweise zerstört, bei Banfe wurden ein Parkplatz des VfB Banfe sowie die Feuerstelle der TKM „Zur Post“ regelrecht „umgepflügt“. Letztere Aktion sorgte auch in den sozialen Netzwerken für ein lautes Echo mit großer Empörung. Der VfB Banfe hat Anzeige erstattet und rechnet sich dank der Beobachtungen eines Zeugen gute Chancen aus, damit auch etwas zu bewirken. 

TuS Erndtebrück erstattet Anzeige

Ähnlich verhält es sich in Erndtebrück. Auch hier ist der Halter des Fahrzeugs bekannt. „Es ist gut, dass wir etwas in der Hand haben. Wir werden eine Anzeige machen. Das kann man nicht auf sich sitzen lassen“, sagt Otto Schlabach, Leiter der Erndtebrücker Skiabteilung. Am Gickelsberg hatte in der Dunkelheit des Sonntagabends ein Auto die 1,5 Kilometer lange Wiesenrunde durchfahren, bis ein mit Stirnlampe trainierender Skilanglauf-Sportler die Insassen zur Rede stellte, woraufhin diese von einer weiteren Runde absahen.

„Das ist entsetzlich, einfach traurig“, sagt Schlabach angesichts der sinnlosen Zerstörung. Der Verein musste am Montagvormittag erneut mit seinem Spurgerät ausrücken, um die Schäden zu glätten. „Wir hatten Glück, dass der Schnee hart und gewalzt war“, ist Schlabach froh, dass die Angelegenheit, wenn auch mit einigem Aufwand, reparabel war. Die Skiläufer, von denen sich auch am Montag viele nach Erndtebrück begaben, freuten sich somit wieder über gute Bedingungen. Nur seine Waldloipen hat der TuS noch nicht gespurt. Entlang der Eder ist Nässe von unten noch ein Problem, im weiteren Verlauf sind zudem noch Harvester unterwegs, die das von Borkenkäfern befallene Schadholz aus dem Wald holen und dabei einige Furchen im Boden hinterlassen.

SC Rückershausen wieder betroffen

Auch beim SC Rückershausen war, wenngleich „nur“ auf einer Distanz von 500 Metern, ein Auto unterwegs – wieder einmal. Schon 2019 war ein „Loipenteufel“ am Aberg unterwegs und machte die Loipe zunichte. Der Verein einigte sich damals mit Missetäter außergerichtlich auf eine Entschädigungszahlung von 300 Euro. Vor Gericht könnte es unter Umständen teurer werden.

„Wenn neu gespurt werden muss und Kosten durch Arbeitszeit, Materialverschleiß und Benzin entstehen, kann es wegen Sachbeschädigung ein Fall für die Staatsanwaltschaft sein“, gibt Polizei-Pressesprecher Stefan Pusch Auskunft dazu, wie Täter belangt werden können. „Wird der Boden beschädigt, geht es auch um Flurschäden. Hinzu kommen Verwarnungsgelder für unnützes Hin- und Herfahren und vermeidbare Abgasbelästigung.“

Weitere Zwischenfälle dieser Art hat die Kreispolizeibehörde seit Neujahr unter anderem in Lützel und an der Wiesenthütte bei Wingeshausen aufgenommen.