Weidenhausen. Ein Auto-Rowdy ramponiert den Platz des FC Weidenhausen. Ein paar Sekunden Driften verursachen über 2000 Euro Schaden und etliche Stunden Arbeit.

Der Fußball-D-Kreisligist FC Weidenhausen empfängt am Sonntag ab 15 Uhr den SV Feudingen III. Dies wäre an dieser Stelle normalerweise keinen Bericht wert, doch vor zwei Wochen konnte man von einer normalen Durchführung des Meisterschaftsspiels nicht unbedingt ausgehen.

Die Helden der Stunde heißen beim FC Weidenhausen nicht Silas Böttger oder Maximilian Wilke, sondern Norbert Arnold und Marcel Braun. Das Platzwart-Duo hat den Fußballplatz in der Schlenke wieder hergerichtet, nachdem er von einem driftenden Autofahrer stark ramponiert worden ist (unsere Zeitung berichtete).

Die Wut über die sinnlose Zerstörung im Verein war gewaltig – aus nachvollziehbaren Gründen. Erst im Sommer hatte der Verein den Aschebelag mit „Second-Hand- Asche“, die zuvor auf dem Platz des TuS Diedenshausen lag, stark aufgebessert, die gesamte Oberfläche neu verteilt, aufgearbeitet und abgezogen. Umso größer war das Entsetzen, als der Verein die Furchen auf seinem Platz entdeckte.

„Stellenweise waren sie vier Zentimeter tief“, berichtet Simon Spies, der Geschäftsführer des Vereins. An sicheres Fußballspielen war in den beschädigten Bereichen nicht mehr zu denken. Der Verein erstattete Strafanzeige gegen Unbekannt, die Polizei schätzte den Sachschaden auf etwas mehr als 2000 Euro.

Die Summe wäre höher gewesen, wenn die Maschinen zur Platzpflege, die der Verein von der Stadt Bad Berleburg zur Verfügung gestellt bekam, nach den Arbeiten im Sommer nicht ohnehin noch vor Ort gewesen wäre. Glück im Unglück: Weil nur Teile des Platzes ramponiert waren, konnte der Dorfverein auf eigenem Platz, wenn auch eingeschränkt, weitertrainieren.

Kurzer Spaß, wochenlanger Ärger

Was nichts am Ärgernis ändert: Mit wenigen Sekunden Fahrspaß verursachte der wohl nicht mehr zu ermittelnde Auto-Rowdy, der sich die Erneuerungsarbeiten am Ballfangzaun zunutze machte, um auf den Platz zu gelangen, viele Stunden Arbeit.

„Großen Dank an Norbert und Marcel, die etliche Stunden verbracht haben, um den Platz wieder fit zu machen“, sagt Simon Spies. „Das ist schon ein großer Aufwand. Da müssen die Furchen aufgefüllt werden, dann muss man den Platz abziehen, den Boden noch einmal lockern, neu verdichten und noch einmal abziehen. Man sieht es noch ein kleines bisschen, aber es ist wieder in Ordnung.“ Sollte der Verein aus der Schlenke am Sonntag drei Punkte holen, dürfte dieser Sieg den Platzwarten gewidmet werden.

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