Nuttlar. Der VfL Bad Berleburg behauptet mit einem 3:0 die Landesliga-Spitze. Die „Neue“, Petra Steiner, spielt eine Sonderrolle und belebt das Teamgefüge.
Der Höhenflug der Volleyballerinnen hält an und lässt Träume vom Aufstieg in die Verbandsliga reifen. Mit einem 3:0 (25:12, 25:23, 25:13) beim bisherigen Tabellensechsten TuS Nuttlar verteidigten die Wittgensteinerinnen die Spitze in der Landesliga, die allerdings in Klammern steht – der punktgleiche SC Hennen II hat nämlich noch ein Spiel in der Hinterhand.
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Dennoch genießen die Wittgensteinerinnen die Situation nach dem vierten Sieg in Serie, denn wer hätte diesen Zwischenstand vor der Saison vermutet, als der Personalmangel Trainer Matthias Winter stetige Sorgen bereitete? „Die Küken sind plötzlich in der Mehrheit“, stellte diese Zeitung im Herbst fest, weil bereits sechs U18- (teils U16-)Spielerinnen im Frauen-Team aufliefen.
Seither haben Annelie von Essen (neu vom TV Feudingen), Rückkehrerin Mareike Rothenpieler und zuletzt Petra Steiner den Altersschnitt wieder „ausgeglichen“.
„Wir haben jetzt ein Konstrukt von 14 bis 45 Jahren. Das ist schon bemerkenswert, wie das harmoniert. Die Mannschaft hat sich zusammengerauft. Es macht Spaß, die Automatismen zu sehen“, strahlte Winter nach dem 3:0 in Nuttlar.
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Diese waren vor allem im ersten Satz zu sehen, als der VfL nach anfänglichem 0:2-Rückstand dem Gegner beim 25:12 keine Luft zum Atmen ließ.
Im zweiten Durchgang hielt der Schlendrian Einzug, so dass beim 20:23-Zwischenstand der Satzverlust drohte. Doch dann nahm Winter eine Auszeit, nahm Korrekturen vor und wechselte Louisa Rothenpieler ein – fünf Punkte in Folge bedeuteten ein 2:0 nach Sätzen. Der dritte Satz (25:13) war wieder von Beginn an eine klare Sache. Eine Sechs-Punkte-Aufschlagserie von Emma Althaus machte den Deckel drauf. „Unsere Ca [Catharina Hüster, Anm. d. Red.] hat beim Stellen den gegnerischen Block immer super auseinander gezogen“, sprach Winter ein Sonderlob aus.
Wertvoll als Libero
Hüster hat die interne Rolle als „Grande Dame“ inzwischen an Steiner weitergereicht, die als „Zugelöfene“ zum VfL kam. Von Düsseldorf zog Steiner zu ihrem Mann ins Gunsetal – und von da ist es ja nicht weit zum Stöppel. „Den VfL kannte ich aus einem Vorbereitungsturnier, das ich mit einer Düsseldorfer Mannschaft vor zwei Jahren in Olpe gespielt habe. Im Sommer habe ich mich beim VfL angemeldet und wieder Spaß am Volleyball gefunden.“
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Als Libero füllte Steiner, die ihr zweites Spiel für den VfL machte, nun eine Sonderrolle aus, die zuvor vakant war. In der Annahme und Abwehr vertrat sie – gemäß der Rotation – die bei tiefen Bewegungen aktuell gehandicapte Mareike Rothenpieler sowie die andere Nebenangreiferin, Lara Böttger. Steiner stand also fast immer auf dem Feld.
Beachvolleyball und Segelfliegen
Die Mittvierzigerin meisterte das Programm, wenngleich die Vorbereitung mühsam war: „Ich hatte jetzt ein Vierteljahr Nachholbedarf, weil ich vorher eine lange Pause gemacht habe. Aber ich finde, wenn man einmal volleyballbegeistert ist, dann kann man kaum aufhören.“
Mit ihrer Erfahrung und positiven Einstellung sei Steiner, deren weitere Hobbys Beachvolleyball und Segelfliegen sind, ein Gewinn für die Mannschaft – dies sagt die knapp 30 Jahre jüngere Mitspielerin Jana Lauber: „Und sie zeigt immer einen vorbildlichen Einsatz.“
VfL Bad Berleburg: Julia Schoß, Mareike Rothenpieler, Catharina Hüster, Emma Althaus, Lara Böttger, Louisa Rothenpieler, Annelie von Essen, Petra Steiner.
So geht es weiter
Am kommenden Wochenende pausiert die Landesliga, dann hat der VfL zwei Heimspiele hintereinander – außerplanmäßig.
Durch eine Vorverlegung wird der Doppelspieltag am 22. Februar in Letmathe aufgesplittet. Der VfL kommt so zu einem Heimspiel gegen den SuS Störmede. Am 29. Februar folgt ein reguläres Heimspiel gegen Schwerte III.
Am 1. März geht es im Pokal auf den designierten Zweitliga-Aufsteiger RC Sorpesee.