Bad Berleburg. Nach zwei Satzgewinnen sah es nach einem ruhigen Nachmittag für den VfL Bad Berleburg aus. Doch im Topspiel gegen Hennen II kam es doch anders.
Natürlich fiel der Jubel nach dem entscheidenden 15:6-Sieg im fünften Entscheidungssatz bei den Volleyballerinnen des VfL Bad Berleburg lauter aus als sonst. Denn in den zurückliegenden zweieinhalb Stunden (!) hatte die Mannschaft von Trainer Matthias Winter in der Landesliga 5 das Spitzenspiel gegen den SC Hennen II dank eines konditionellen Kraftaktes mit 3:2 (25:22/25:20/24:26/18:25/15:6) gewonnen und sich somit vorerst die Tabellenführung der Landesliga 5 gesichert.
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Bei sechs verbleibenden Spielen sind die Odebornstädterinnen im Kampf um den Aufstieg allerdings auf Schützenhilfe angewiesen. Denn sollten die Winter-Sechs alle ihre Partien gewinnen, müsste Hennen II, die ein Spiel weniger absolviert haben, einmal patzen, damit der VfL als Meister aufsteigen könnte. Als Tabellenzweiter würde am Ende immerhin die Relegation warten, in der es gegen den Vizemeister der Landesliga 6 (aktuell der SuS Olfen) sowie einen Drittletzten der vier Verbandsligen ginge.
Beide Szenarien sind nach dem Erfolg über Hennen durchaus realistisch: „Der Sieg über den SC war ein entscheidendes Spiel, jetzt gilt es auf einen Patzer von Hennen II zu hoffen und unsere eigenen Hausaufgaben zu machen“, erläutert auch Winter, der jedoch trotz des Sieges im Spitzenspiel vorsichtige Kritik an seiner Mannschaft äußerte. „Wir haben uns nach der 2:0-Satzführung zu sicher gefühlt und nicht mehr mit der nötigen Konsequenz gespielt, eigentlich waren die fünf Sätze unnötig.“
Nervenkrimi im ersten Satz
Im ersten Satz dominierte Bad Berleburg das Spielgeschehen, ehe die Partie nach dem 9:9-Ausgleich des SC kurzzeitig kippte. Plötzlich entwickelte sich ein wilder Schlagabtausch, in dem Hennen in der Endphase nicht unverdient mit 21:17 führte. Doch der VfL holte fünf Punkte in Serie, ehe Hennen wiederum auf 22:22 stellte. Mit drei weiteren „Treffern“ entschied die Winter-Sechs jedoch das knappe Spiel für sich – 25:22.
Dieser Nervenkrimi verlieh dem VfL im zweiten Satz mächtig Auftrieb, so dass es eigentlich nach einem ungefährdeten Erfolg aussah – immerhin führten die Bad Berleburgerinnen zwischenzeitlich fast durchgängig mit acht Punkten. Erst im Schlussspurt leisteten sich die Frauen einige Unkonzentriertheiten, was jedoch letztlich den 25:20-Satzgewinn nicht mehr gefährdete.
SC Hennen II schnuppert kurz Morgenluft
So sah es auch im dritten Satz nach einem 3:0-Gesamtsieg aus, ehe die Bad Berleburger beim Spielstand von 16:11 unerklärlicherweise zu passiv agierten. Die Folge war ein starkes Finish der Hennener Gäste, die die Partie auf 26:24 drehten.
Winter forderte vor dem vierten Satz wieder mehr Konzentration von seinen Spielerinnen – jedoch vergeblich. Hennen witterte im vierten Satz Morgenluft und ließ sich auch von der anfänglichen 2:0-Führung des VfL nicht beeindrucken. Im Gegenteil, erst glich das Team von Trainer Maik Wlodarsch aus und blieb dann bis zum 25:18-Satzgewinn fortwährend in Führung – 2:2.
Erfahrene Catharina Hüster brilliert mit Angaben
Nun standen die Zeichen vor dem spielentscheidenden fünften Satz eher gegen den VfL, da die Gäste zu diesem Zeitpunkt mental reifer wirkten, wie auch Winter befürchtete. Doch – passend zum wechselhaften Auftreten seiner Mannschaft – wurde er eines besseren belehrt. Denn die Odebornstädterinnen lieferten – angeführt von einer überragenden Catharina Hüster – gegen den Trend eine nahezu perfekte Leistung ab. Nichtmal vier Minuten dauerte es, bis der VfL mit 8:1 führte. Besonders mit den forschen Angaben von Hüster, die so dreimal in Folge punktete, hatte der SC nun erhebliche Probleme. Bad Berleburg zog sein Spiel zum 15:6-Satz- und somit zum 3:2-Spielgewinn durch.