Bielefeld. Die U18-Volleyballerinnen des VfL Bad Berleburg ziehen unter Top 20 in NRW. Sie drehen ein 0:11 gegen den FCJ Köln, müssen aber lange bangen.

Jede Mannschaft besitzt ihre eigene Taktik, um den jeweiligen Gegner zu bezwingen. Erstaunliche Fähigkeiten entwickelten in dieser Hinsicht die jungen Ballkünstlerinnen des VfL Bad Berleburg, die sich in den entscheidenden Phasen ihrer drei Matches am Sonntag nochmals steigerten und es durch gezielten Einsatz ihrer eigenen Mittel bis in die Qualifikationsrunde B um die Westdeutsche Meisterschaft geschafft haben – also unter die Top 20 in Nordrhein-Westfalen. Dazu reichten am Sonntag zwei Siege in drei Spielen beim Zwischenrundenturnier in Bielefeld.

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Während sich zu Beginn der Auftaktpartie gegen die bärenstarke Vertretung des Zweitligisten FCJ Köln noch wie das berühmte Kaninchen vor der Schlange präsentierten, legte der Außenseiter zusehends seinen Respekt vor dem großen Gegner ab.

Leaderin am Netz: Emma Althaus glänzte in Bielefeld.
Leaderin am Netz: Emma Althaus glänzte in Bielefeld. © Florian Runte

Als der VfL bereits relativ aussichtslos mit 0:11 hinten lag, wurde der erste Punkt von den ca. 50 mitgereisten VfL-Fans frenetisch bejubelt. Es folgte eine beispiellose Aufholjagd. Punkt für Punkt kämpfte sich der Underdog unter dem tosenden Beifall seiner Fangemeinde heran. Insbesondere Emma Althaus gebührte in dieser Partie ein dickes Sonderlob. „Emma hat ihr Team mit bedingungslosem Einsatz und brillanten Einzelaktionen aus der Lethargie gerissen und so für die entscheidende Spielwende gesorgt“, so das Resümee von Trainer Jürgen Reinhard. „Ihr gelang in dieser Partie einfach alles.

Emma Althaus in glänzender Form

Egal, ob es Angriffe aus dem Rückraum oder Attacken gegen einen Doppel- oder gar Dreierblock waren, Althaus hatte stets die richtige Antwort parat.“ Ab dem 17:17-Ausgleich war der Bann dann endgültig gebrochen. Der VfL spielte sich in einen regelrechten Rausch. Nach Satzergebnissen von 25:20 und 25:19 gab es Riesenjubel. Damit war die halbe Miete für die Teilnahme an der Quali B eingefahren.

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Nach kurzer Verschnaufpause stand mit dem VV Humann Essen der nächste „dicke Brocken“ auf der Agenda. Im ersten Satz konnte der VfL dem späteren Tagessieger, der in der vergangenen Saison noch in der NRW-Eliteliga spielte, weitgehend Paroli bieten. Eine kleine, aber folgenschwere Unkonzentriertheit im Spielaufbau beim Spielstand von 23:24 führte zum 23:25-Satzverlust, der die anschließende Niederlage einleitete. Im zweiten Durchgang zelebrierte Essen sein ganzes technisches und taktisches Spielvermögen.

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Variable Aufschlagtechniken und kombinationssicheres Angriffsspiel drängten die nun überforderten Kurstädterinnen mehr und mehr in die Defensive. Der 13:25-Satzverlust spiegelte die Dominanz in Durchgang zwei nochmals deutlich wider. Noch war man im Soll, jedoch stand man gegen den gastgebenden Telekom Post SV Bielefeld nun unter Zugzwang. Diese Pflichtaufgabe lösten der VfL souverän mit dem höchsten Tagessieg: 25:9 und 25:12.

Als der FCJ Köln auf dem Parallelfeld nahezu zeitgleich völlig überraschend 2:0 gegen Essen gewann, waren sämtliche Rechenspielchen plötzlich Schall und Rauch. Eine gefühlte Ewigkeit zwischen Hoffen und Bangen folgte, da Essen, Bad Berleburg und Köln nun 4:2 Punkte und ein identisches Satzverhältnis von 4:2 auf dem Habenkonto aufwiesen.

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Die Ballpunktdifferenz musste die Entscheidung in diesem Hitchcock-„Krimi“ bringen: Hauchdünn rangierte am Ende der VV Humann Essen (+29 Ballpunkte) vor dem VfL Bad Berleburg (+26) und dem FCJ Köln (+21). Ein Wimpernschlag-Finale, das auf der einen Seite für Freudentänzchen, aus Kölner Sicht jedoch für bittere Tränen sorgte. Trainer Jürgen Reinhard: „Ich bin sehr stolz auf mein Team. Chapeau!“

VfL Bad Berleburg: Emma Althaus, Marie Meinecke, Marie Homrighausen, Lara Böttger, Luzy Biegler, Marie August, Jana Lauber und Arzana Dashi.