Bamenohl/Sundern. Für den Zugang vom TuS Sundern läuft der Start in die Oberligasaison traumhaft, aber dann wirft ihn eine Verletzung zurück.

Dieser eine Moment wird nicht mehr aus dem Langzeitgedächtnis aller Anwesenden verschwinden und noch in Generationen Gesprächsstoff sein: Am 6. September erlebte Erik Dier einen der bislang größten Momente seiner noch jungen Laufbahn. Im Oberliga-Derby bei den Sportfreunden Siegen war sein Klub SG Finnentrop/Bamenohl im Dauerfeuer Siegener Angriffe. „Das war so ein 30:1-Spiel von den Chancen her“, erinnert sich der 22-Jährige. Dass es ihm in guter Erinnerung geblieben ist, lag an ihm selbst. Denn diese eine Torchance, die die SG vor mehr als 4000 Zuschauern im Leimbachstadion hatte, die besaß er - und machte sie rein. „Das war schon ein außergewöhnliches Erlebnis. In Sundern haben wir in einem Topspiel gegen Fatih Türkgücü um den Aufstieg mal vor 600 Zuschauern gespielt. Aber 4000 habe ich auch noch nicht erlebt“, betonte Dier. Es war Erik Diers Durchbruch, der jedoch jäh ausgebremst wurde.

Neun Spiele, fünf Tore. Eine außergewöhnlich gute Bilanz, die Erik Dier bislang vorzuweisen hat und die sein großes Talent andeutet. Vom Landesligaaufsteiger TuS Sundern wagte er im Sommer den Sprung zum Oberligisten ans Bamenohler Schloss. „Das war schon eine Umstellung für mich. Anfangs in der Vorbereitung musste ich mich erstmal an das deutlich höhere Tempo in der Oberliga gewöhnen. Das ist mir im Laufe der Vorbereitung auch sehr gut gelungen. Nach unserem Testspiel beim SC Paderborn II, das wir zwar deutlich verloren haben, aber ich trotzdem ein gutes Spiel gemacht habe, war ich dann Stammspieler“, blickt Erik Dier auf seine ersten Schritte im grünen Trikot zurück.

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Siegesserie der SG Finnentrop/Bamenohl

Es folgte die schnelle Eingewöhnung in der Meisterschaft. Nach den beiden Auftaktniederlagen kam das Heimspiel gegen Eintracht Rheine, das zum Wendepunkt für die SG werden sollte. Joe Thiemann traf in der Nachspielzeit zum 3:2-Erfolg - und plötzlich lief es. Vier Siege aus fünf Spielen katapultierten die Fußballer aus der Gemeinde Finnentrop plötzlich ins gesicherte Mittelfeld.

Bis der Höhenflug gebremst wurde von einem fast schon absurden Verletzungspech. In der Spitze fehlten dem einzigen Oberligisten im Sauerland bis zu 14 Spieler. „Wir hatten da großes Pech in den letzten Monaten“, weiß Erik Dier. Auch er blieb nicht verschont. In der Woche nach der 1:2-Niederlage gegen den SC Verl II passierte es. „Ich bin im Training in eine Eins-gegen-eins-Situation gegangen und habe mir da das Innenband verletzt“, erinnert sich der Mittelfeldspieler. Seitdem fällt er aus. „Ich befinde mich gerade noch im Aufbautraining und hoffe, dass ich bald wieder mit dem Ball arbeiten kann“, erklärt Dier. Die Vorsicht ist groß, denn an der gleichen Stelle hatte der Mescheder bereits vor einigen Jahren einen Innenbandriss. „Wir werden das ruhig angehen und nicht versuchen, unbedingt dieses Jahr noch ein Spiel zu absolvieren, sondern lieber die Verletzung auskurieren und im nächsten Jahr wieder einsteigen“, ist Dier wichtig, wieder richtig fit zu werden.

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Vorfreude auf Rückkehr von Davin-Jay Emde

Wenn er zur Rückrundenvorbereitung wieder einsteigt, dann wird mit Davin-Jay Emde auch der zweite Sunderner wieder dabei sein. Emde kam mit einer Verletzung des Syndesmosebands nach Bamenohl. „Er hatte im März die Diagnose bekommen, dass die Verletzung nicht operiert werden müsse. Das stellte sich aber als falsch hinaus, er musste operiert werden und wird wohl auch zum Jahresanfang zurückkommen“, schätzt Dier. Auf das Zusammenspiel freut er sich bereits. „Davin und ich waren einst Gegenspieler, als ich noch in Lippstadt und er in Hamm gespielt hat, aber seit der B-Jugend haben wir in Sundern zusammengespielt. Er ist ein sehr schlauer Spieler mit dem es großen Spaß macht, zusammenzuspielen“, betont Dier.

Viel Lob hat er auch für seinen Ex-Verein TuS Sundern, mit dem er im Junioren- und Seniorenbereich Erfolge gefeiert hat, über. „Die Ausbildung dort war wirklich gut. Wir haben immer überkreislich gespielt und viel mitgenommen. Es war auch für mich der richtige Schritt, dort im Seniorenbereich in der Bezirksliga zu starten. Das hat mir gut getan und als unser Jahrgang herauskam, haben wir dort direkt um den Aufstieg mitgespielt. Ob ich aus dem Jugendbereich direkt den Sprung in die Landesliga geschafft hätte, weiß ich nicht“, sagt Erik Dier, der auch heute noch mit den Verantwortlichen in Kontakt steht und sich einige Spiele in dieser Saison angesehen hat.

Die Gegenwart heißt aber Bamenohl und das soll auch erstmal so bleiben. „Mein Ziel ist es, hier zu spielen, mich durchzusetzen und verletzungsfrei zu bleiben. Ich fühle mich im Verein sehr wohl“, versichert der ehemalige Sunderner Spieler, der spätestens zur Rürckrunde wieder auf dem Platz stehen will.