Serkenrode/Fretter. „Dein Heimspiel auf Schalke“: Unter 498 Bewerbern schafft es der Bezirksligist unter die ersten Sechs. Jetzt sind viele Stimmen notwendig.
Kühl war es am Freitag in Fretter und dunkel obendrein. Dennoch wärmte am Rande des Bezirksliga-Fußballspiels am Giebelscheid ein Thema die Herzen: Die Chance der SG Serkenrode/Fretter, mal in der Schalke-Arena ein Meisterschaftsspiel zu bestreiten. Träumerei? Keineswegs. Denn diese Chance ist inzwischen groß.
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Die Zahlen zeigen es eindrucksvoll. 498 Vereine haben sich bei der Aktion „Dein Heimspiel in der Veltins Arena“ ursprünglich beworben und wollten sich dieses Highlight für ihren Verein sichern. Die SG Serkenrode/Fretter hat es bis unter die letzten Sechs geschafft, ins Finale.
„Es wäre was Cooles, das wäre schon phänomenal, für viele Spieler, vor allem für die Schalke-Fans bei uns.“
Die Frettertaler werden im Gewinnfall einen Tag erleben, wie sonst nur die Profis. So verheißt die Ausschreibung Bonbons wie eine Anreise im Profi-Bus, Umziehen in der Profi-Kabine, Videowürfel, Interviews, Live-Übertragung, Pressekonferenz, After-Match-Party. RW Hünsborn hat das alles schon erlebt. Der damalige Landesligist gewann ein Heimspiel auf Schalke, spielte am 21. September 2019 gegen den TuS Langenholthausen.
Hier geht es zur Abstimmung
Pawel Gralla, Spielertrainer der zweiten Mannschaft, hat die Bewerbung verfasst. Er ist geübt in allem, was Social Media angeht, übenimmt diese Aufgaben im Verein. „Georg Schmidt, der Vorstandskollege vom SV Serkenrode, hatte mir das öfters mal weitergeschickt. Dieses Jahr habe ich mir das mal genauer angeschaut, habe das mit unserem Kapitän Martin Spreemann durchgesprochen.“ Das Ergebnis: Die Bewerbung ging raus. „Ich habe ein Bild gestaltet, einen Text dazu gestellt.“ Am Freitagmittag bekam Gralla dann einen Anruf, zu dem Zeitpunkt war er gerade im Galeria Kaufhof in Köln. Da teilte ihm ein Mitarbeiter der Aktion mit: „Ihr seid unter den letzten Sechs.“ Gralla war perplex: „Da habe ich echt gedacht, das kann doch nicht wahr sein und habe mich riesig gefreut.“
Sofort rief er Marvin Spreemann und Trainer Phillip Hennes an. Jetzt gilt es, ein Video zu drehen und einen „Steckbrief“ aufzufüllen. Am 31. Oktober beginnt die Bewerbungsphase, am 24. Oktober muss das alles fertig sein. Das Spiel selbst wäre dann am 31. November, an einem Samstag. Sollte die SG Serkenrode/Fretter den „Jackpot“ knacken, wäre ihr Gegner die SG Bödefeld/Henne-Rartal. „Es wäre was Cooles, das wäre schon phänomenal,“ sagte Pawel Gralla, „für viele Spieler, vor allem für die Schalke-Fans bei uns, wäre das ein Highlight, eine einmalige Erfahrung.“ Die Konkurrenvereine der SG Serkenrode/Fretter sind laut Ausschreibung übrigens SV Gescher, Bünder SV, SC Constantin Herne-Mark, TuS Laer 08 und SSV Eintracht Lommersum 1920.
Damals, beim Hünsborn-Spiel, schauten etwas mehr als 1000 Fans zu. Für eine Bezirksliga-Partie eine Riesenzahl, aber in der Schalker Arena mit ihren 62.000 Plätzen natürlich eher weniger. Doch ein überwätigendes Erlebnis ist es allemal, im Schatten der hoch aufragenden Tribünen zu spielen. Mit ein bisschen Glück werden die Frettertaler das bald bestätigen können.