Menden. Bis ins Halbfinale kämpfte sich die SG Menden Sauerland bei den Lundaspelen in Schweden vor und glänzte dabei mit einer raffinierten Taktik.

Kurz und prägnant fasste Dennis Galbas, Trainer der B-Jugend der SG Menden Sauerland Wölfe, die Lundaspelen in Schweden, das größte Handballturnier Europas, in drei Wörtern zusammen. „Aufregend, lang und erfolgreich.“ Die Wölfe zogen bis ins Halbfinale vor und trotzten dabei einer hohen Belastung.

Schlussendlich ist es ein geteilter dritter Platz für die B-Junioren aus Menden, da es kein Platzierungsspiel nach dem Halbfinale gab. „Ich habe mich über das Ergebnis extremst gefreut und dem Team gesagt, dass ich unfassbar stolz bin“, betonte der Coach. Insgesamt standen bei dem Turnier in Lund 10.600 Sportler auf der Platte.

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Die Schiedsrichter kamen aus 17 verschiedenen Ländern nach Schweden, um die Partien beim größten Turnier Europas zu leiten. Dabei versuchten alle vor Ort die Bedingungen möglichst professionell zu halten. „An sich war alles gut, bis auf das Essen. Aber auch das haben wir gelöst bekommen“, sagte Galbas.

Über drei Tage absolvierten die Wölfe acht Partien. Eine enorm hohe Belastung für die Spieler, weshalb sich der Trainer zu Beginn die Frage stellte, wie die Jungs damit zurechtkommen? „Sie mussten lernen, ihre eigenen Ressourcen über den Tag einzuteilen. Ich habe den Jungs gesagt, es gibt Gründe, warum bei einer Handball-WM im Viertelfinale die besten Spiele sind und danach das Niveau immer weiter abflacht, eben weil die Spieler immer müder werden.“ Teilweise hatte die Spielgemeinschaft vier Begegnungen an einem Tag mit zwischenzeitlich über vier Stunden Pause.

Mit dieser Taktik überraschte die SG Menden Sauerland ihre Gegner bei den Lundaspelen

Der Turnierverlauf verlief unterdessen nicht so erfolgreich, denn die Wölfe starteten mit einer Niederlage gegen den TV Bissendorf-Holte I. Doch bereits im zweiten Gruppenspiel lief es deutlich besser und die SG besiegte den HSV Grimmen 1992 mit 19:9. Auch die anderen beiden Partien in der Vorrunde konnten die Mendener für sich entscheiden, womit sie sich als Gruppenzweiter für die Playoffs qualifizierten.

In den Begegnungen selbst überraschten die Wölfe ihre Gegner, indem sie mit vier Rückraumspielern agierten. „Neben dem ThSV Eisenach waren wir das einzige Team, das so spielte“, erklärte der Coach. In der Zwischenrunde schlugen sie LUGI HF II mit 19:9. Im Achtelfinale kam es zum Härtetest für die SG Menden Sauerland. Erst im Neunmeterwerfen setzten sie sich gegen die JSG Handball Köln durch.

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„Nach dem Match habe ich die Jungs gefragt, ob sie das wirklich wollen, oder ob wir es lassen und nach Hause fahren sollen“, sagte Galbas. Es sei in einer Phase gewesen, in der der Trainer merkte, dass die Spieler platt waren. Doch die Mannschaft hat sich dafür entschieden weiterzumachen und sogar gesagt, dass sie „das Ding auch gewinnen möchten, wenn sie schon einmal da sind.“

Nur zwei Stunden später stand das Viertelfinale gegen den ATSV Habenhausen an. Die Wölfe entschieden die Begegnung für sich (20:16) und zogen ins Halbfinale ein. Dort sei der IK Sävehof Svart dann aber in allen Belangen überlegen gewesen. Trotzdem hat sich die Jugendbundesligamannschaft aus Menden nicht aufgegeben und ist nach einem 2:11-Rückstand noch auf 10:14 herangekommen.

Handball Jugendbundesliga B-Jugend männlich – Spieltag 3 (Hallenrunde 2024/2025), SG Menden Sauerland Wölfe (rote Trikots) - TuSEM Essen, Sporthalle Bonifatiusschule in Menden (Platte Heide) am 21. September 2024
Dennis Galbas, Trainer der B-Jugend der SG Menden Sauerland Wölfe, zeigt die Richtung an. Bei dem größten Handballturnier Europas, den Lundaspelen in Schweden, erreichen die Wölfe das Halbfinale. © Dietmar Reker | WP

Insgesamt habe das Turnier den Mendener „viel gebracht.“ Zum einen sammelten die B-Junioren neue Erfahrungen, indem sie zum ersten Mal fast ohne Eltern anreisten. „Die Fahrt ohne Menschen im Hintergrund zu machen, die vielleicht indirekten Druck ausüben, war mit Sicherheit hilfreich“, betonte Galbas. Zum anderen entwickelte sich in der Mannschaft während des Aufenthaltes in Schweden ein noch engerer Zusammenhalt, ergänzte er.

„Am Ende waren wir alles wirklich geschafft, aber es war ein tolles Turnier. Zudem hat man gesehen, dass wir sehr gut gegen andere Bundesligateams wie Bissendorf-Holte oder Habenhausen mithalten können. Wir können alles sehr zufrieden sein“, sagte Galbas.

B-Junioren brechen in der Schlussphase ein

Im ersten Ligaspiel in diesem Jahr hält die B-Jugend der SG Menden Sauerland Wölfe lange gegen TuSEM Essen mit, verliert am Ende aber mit 26:35 (15:17). Mit der Niederlage bleiben die Wölfe auf dem letzten Platz in der Handball-Jugendbundesliga. In der 51. Minute nimmt Dennis Galbas, Trainer der SG, beim Stand von 24:25 für Essen eine Auszeit. Danach setzen die Hausherren zu einem 10:2-Lauf an und entscheiden so die Partie.