Menden. Nach den Weihnachtstagen geht es für die Bundesliga-Junioren der SG Menden Sauerland nach Schweden. Ihr Ziel: „Nicht nur um die goldene Ananas spielen.“

Noch herrscht Ruhe. Dennis Galbas, Trainer der männlichen B-Jugend der SG Menden Sauerland, genießt seinen Weihnachtsurlaub in Polen. Die Koffer auszupacken lohnt nach seiner Rückkehr kaum, denn es geht sofort weiter. Das Ziel lautet dann: Schweden.

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750 Kilometer Fahrt liegen vor Galbas, seinem Trainer- und Betreuerteam, sowie der Mannschaft. Mit drei Bullys geht es Richtung Schweden. Ziel ist Lund, eine Universitätsstadt in der Nähe von Malmö. Dort finden die Lundaspelen statt, das größte Handballturnier Europas. Seit 1978 existiert das Turnier bei dem sich Mannschaften aus ganz Europa miteinander messen. Mehr als 750 Mannschaften sind dabei, das bedeutet mehr als 8000 Spielerinnen und Spieler werden in den 38 Hallen stehen, die notwendig sind, um die Wettkämpfe über die Bühne zu bekommen. „Das wird eine tolle Erfahrung werden. Wir wollen den Verein würdig vertreten“, verspricht Dennis Galbas. Mit anderen Worten: Sie wollen der Konkurrenz auch zeigen, dass in Menden hervorragender Handball gespielt wird. „Der Spaß ist natürlich auch sehr wichtig, aber wir fahren nicht dahin, damit wir um die goldene Ananas mitspielen“, betont Galbas.

Professionelle Vorbereitung auf jeden Gegner

Entsprechend sind auch die Vorkehrungen des Trainers akribisch. Mit Marc Plaschkies und Felix König reisen zwei weitere Trainer mit, um die Gegner zu beobachten und bei der Vorbereitung auf die jeweiligen Gegner zu helfen. „Sie werden die Spiele filmen und uns vorher mit Material versorgen, damit wir nicht völlig unvorbereitet in die Spiele hinein gehen“, erklärt der SG-Trainer. Hinzu kommt noch ein Physiotherapeut, der den Spielern bei der Regeneration zwischen den Spielen helfen soll.

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Vier Vorrundenspiele bestreiten die Mendener, drei davon gegen deutsche Mannschaften. Am 27. Dezember geht es los gegen den TV Bissendorf-Holte (17.30 Uhr), gefolgt vom Spiel gegen den HSV Grimmen (18.42 Uhr). Einen Tag später geht es in der großen Sparbanken  Skåne Arena B gegen die schwedische Mannschaften Hammarby Handboll Vit, bevor das Aufeinandertreffen mit dem TSV Weilheim die Vorrunde abschließt. „Das wir gegen drei deutsche Mannschaften spielen, ist Fluch und Segen zugleich. Bissendorf-Holte spielt auch in der Bundesliga, auf die können wir uns perfekt vorbereiten. Die anderen Teams sagen uns noch nichts. Aber es ist auch mal ganz gut, wenn man sich auf einen Gegner nicht vorbereiten kann. In der Zwischenrunde wird das Teilnehmerfeld dann internationaler werden“, weiß Galbas.

Unterbringung im Hotel

Der Modus ist wie bei anderen Turnieren auch, besteht aus der Vorrunde, einer Zwischenrunde und den Platzierungsspielen. Für die Mendener Spieler wird es eine außergewöhnliche Erfahrung werden. „Die Jungs können so mal ein Bild davon bekommen, wie es im Profibereich läuft, wenn die Mannschaften auch quer durch Europa reisen. Mal sehen, wie sie mit dem Reisestress zurecht kommen werden“, sagt der Trainer. Untergebracht sind die Junioren in einem Hotel. „Wir haben uns bewusst für ein Hotel entschieden und nicht für die Unterbringung in einer Schule. Es soll so professionell wie möglich sein“, erklärt Galbas. Möglich wurde die Reise durch die Unterstützung des Vereins, einiger Sponsoren und der Eltern der Spieler, die gemeinsam die Kosten tragen. „Dafür möchte ich mich ausdrücklich noch einmal bedanken. Das ist wirklich keine Selbstverständlichkeit“, weiß Dennis Galbas.

Keine Selbstverständlichkeit ist auch die Eröffnungsfeier. Die findet in der großen Arena statt. Dort werden alle Mannschaften einmal vorgestellt und präsentieren sich tausenden Zuschauern. Gänsehaut garantiert. Die Idee zur Teilnahme an dem Turnier kam aus der Mannschaft selbst. „Als ich im März gekommen bin, haben die Jungs den Wunsch geäußert, an dem Turnier teilnehmen zu wollen. Damit rannten sie bei mir offene Türen ein“, betont Galbas. Nur zwei Spieler können aus privaten Gründen die Reise nicht mit antreten, ansonsten fährt der komplette Kader mit. Die Rückreise ist spät geplant. „Wir reisen bewusst erst spät zurück, sodass wir auch das Endspiel noch bestreiten könnten“, verrät der Mendener Trainer.

Alle Wölfe-Fans, die nicht nach Schweden reisen, können die Spiele der SG Menden Sauerland im kostenpflichtigen Livestream verfolgen. Hier gibt es die Spiele auf der Turnier-Homepage zu sehen.