Hahlen. Youngster wird in Hahlen zum Matchwinner. SG Menden Sauerland ist wütend über die Sperre gegen Max Klein.

Für diesen Sieg mussten die Regionalliga-Handballer der SG Menden Sauerland buchstäblich leiden. Beim 33:30 (17:14)-Sieg beim TSV Hahlen durchlebt Wölfe-Trainer Ralf Heinemann eine emotionale Achterbahnfahrt.

Bereits in der Woche vor dem Spiel brachte eine Nachricht den Trainer in Wallung. Nach seiner blauen Karte im Spiel gegen Loxten wurde Max Klein für sechs Spiele gesperrt. „Das ist ein absolutes Unding. Was sich der Verband dabei gedacht hat, kann ich nicht nachvollziehen“, schimpfte Heinemann. Nach einem Disput mit einem Loxtener Spieler soll Max Klein nach Ansicht der Unparteiischen seinen Gegenspieler mit einem Kopfstoß getroffen haben. Eine Wahrnehmung, die Ralf Heinemann nach der Studie der Videoaufnahmen nicht teilt. „Es gab überhaupt keine aktive Bewegung von Max in Richtung seines Gegenspielers. Dass er eine Sperre bekommt, war uns ja klar. Aber sechs Spiele werden wir uns nicht gefallen lassen“, kündigte Heinemann an, Protest gegen das Strafmaß einzulegen. „Ich kann diese Entscheidung überhaupt nicht verstehen“, wiederholte der Wölfe-Trainer.

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Degenhardt und Sackmann verletzt

Durch die Sperre musste der Trainer seine Mannschaft umbauen, weil der Mittelblock mit Max Klein, Fabio Runkel und Luca Giacuzzo komplett ausfiel. „Wir haben uns dann für eine offensive Deckung entschieden“, sagte Heinemann. Aber es sollte erst der Anfang sein. Nach 20 Minuten bekam Johannes Degenhardt einen unbeabsichtigten Treffer ins Gesicht. „Da hat er sich das Nasenbein gebrochen“, erklärte Heinemann. Das Eigengewächs musste mit stark blutender Nase runter. Keine neue Situation für Degenhardt. Er hat sich zuvor bereits dreimal die Nase gebrochen. Als sich dann auch noch kurz nach der Halbzeit Luca Sackmann am Knie verletzte und nicht mehr spielen konnte, verloren die Wölfe die Kontrolle und mussten erst einmal zurück ins Spiel kommen.

„Das ist ein absolutes Unding. Was sich der Verband dabei gedacht hat, kann ich nicht nachvollziehen.“

Ralf Heinemann,
Trainer der SG Menden Sauerland, über die Sperre von Max Klein

Fünf Tore in Serie sollten dann helfen und machten aus einem 20:21-Rückstand eine stabile Führung. Beim Umschwung mitgeholfen hatte auch Johannes Degenhardt, der sich die Nase ausstopfte, um die Blutung zu stoppen und dann wieder auf die Platte ging. „Er kann ja spielen, wenn es nicht mehr blutet. Er hat uns dann mit seinen Treffern den Sieg gerettet“, lobte Heinemann. Denn der Erfolg stand auf wackeligen Beinen, als in der Schlussphase Jonas Schulte und Jakob Ellert beide eine Zeitstrafe absaßen und Hahlen wieder heran kam. Degenhardts Treffer zum 30:27 sorgte für die Vorentscheidung zugunsten der Wölfe. „Er hat die entscheidenden Aktionen gemacht“, freute sich Heinemann.

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Mannschaftsgeist stimmt

Der Trainer sah sich bei dem Sieg in seiner Einstellung bestätigt. „Ich predige ja immer, dass es nicht darauf ankommt, wer am Ende des Tages die meisten Tore geworfen hat. Es ist viel wichtiger, dass die Mannschaftsleistung stimmt und die Jungs alles umsetzen, was wir uns erarbeitet haben. Dann klappt das auch“, betonte Ralf Heinemann.

Die Wölfe beenden das Spieljahr damit auf dem fünften Tabellenplatz und halten weiter den Kontakt zur Spitzengruppe. Eine beachtliche Leistung vor dem Hintergrund der Hallenproblematik und des großen Verletzungspechs, das die SG Menden Sauerland in der Hinrunde hatte. Weiter geht es am Samstag, 11. Januar, mit dem Auswärtsspiel beim TuS Bommern. Bis dahin sollten auch die angeschlagenen Fabio Runkel und Luca Giacuzzo wieder einsatzbereit sein. Eine Diagnose steht bei Luca Sackmann noch aus.

Am Samstagabend waren die Spieler und Verantwortlichen der Wölfe aber auch noch einmal gefordert: Da wurde die gemeinsame Weihnachtsfeier zelebriert.