Platte Heide. Gegen Tabellenführer Sportfreunde Loxten helfen auch die Psycho-Tricks von Wölfe-Trainer Ralf Heinemann nicht. Einem Spieler droht eine Sperre.
Der Tabellenführer ist eine Nummer zu groß: Handball-Regionalligist SG Menden Sauerland verliert sein Heimspiel gegen die Sportfreunde Loxten mit 31:38 (16:20). Aber über eine Szene wird noch zu reden sein.
Sechs Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt, als plötzlich ein Schrei ertönte. Jannis Louis, Kreisläufer der Loxtener und überragender Spieler in der Bonifatiushalle, ging zu Boden, während Mendens Max Klein verständnislos blickte. Die Schiedsrichter berieten sich kurz und zückten dann erst die Rote und dann die Blaue Karte gegen den Mendener. Der soll den Loxtener mit einem Kopfstoß getroffen haben.
Angeblicher Kopfstoß erhitzt Gemüter
„Zu der Szene sage ich nichts. Ich habe gesehen, was vorher passiert ist. Da hat Jannis Louis am Kreis schon provoziert. Das war eine Folgehandlung. Ich muss mir das mal auf Video angucken, dann kann ich was dazu sagen. Wenn der Schiedsrichter das als Kopfstoß wahrnimmt, dann ist das Rot-Blau und dann zieht das eine Sperre nach sich. Ob das ein oder zwei Spiele werden, hängt von deren Bericht ab“, erklärte Wölfe-Trainer Ralf Heinemann. Ansonsten hielten sich die Aufreger in Grenzen, denn sportlich waren die 60 Minuten eine eindeutige Angelegenheit.
„Jeder in der Halle hat gesehen, warum Loxten da oben steht“, sagte Heinemann zum Spielverlauf. Besonders den angesprochenen Jannis Louis am Kreis bekamen die Wölfe nie in den Griff. „Der überragende Mann bei denen ist Kreisläufer Jannis Louis, ausgebildet in Lemgo, stammt aus dem Jahrgang mit Fynn Hangstein, Julius Rose und Hak Hansen. Der spielt überragend am Kreis, den haben wir nicht kontrollieren können. Ich habe alles mögliche an taktischen Mitteln versucht, dagegen einzusetzen“, betonte Heinemann, der bereits vor dem Anwurf in die Trickkiste gegriffen hatte.
Auch interessant
Runkel wärmt sich auf - als Abschreckung
Denn da wärmte sich der zuletzt lange verletzte Fabio Runkel mit der Mannschaft auf. „Ich wollte ein psychologisches Spielchen spielen. Fabio ist ein Spieler, der dem Gegner Respekt einflößt. Ich wollte Loxten mal ins Grübeln bringen, ob der spielt oder nicht“, verriet Heinemann. Ein Einsatz wäre für den Rückraum-Riesen aber noch zu früh gekommen.
Das Spiel gegen Loxten ist schnell erzählt. Nach knapp fünf Minuten führten die Wölfe einmal mit 3:2, danach hatten sie stets das Nachsehen, kamen maximal auf zwei Tore an den Spitzenreiter heran. Die Gründe lagen für Ralf Heinemann auf der Hand: „Ein Großteil unserer Mannschaft hat nicht die Leistung abgerufen, die wir letzte Woche abgerufen haben. Wenn Einzelne ihre Leistung abrufen, reicht das nicht aus. Wir müssen als Mannschaft funktionieren. Nicht die zwei, drei guten Spieler entscheiden das Spiel, sondern die kompakte Mannschaftsleistung - und die hat heute gefehlt.“
Auch interessant
Offensive mit zu vielen Fehlwürfen
Neben den Problemen in der Deckung, lief auch in der Offensive nichts zusammen. „Wir haben eigentlich den besseren Torwart, aber deren Torwart hält fast genauso viele Bälle wie unser. Das liegt nicht daran, dass unser Torwart schlecht gespielt hätte, sondern weil wir ein katastrophales Schussbild haben. In der Anfangsphase die Würfe aus dem Rückraum, die geblockt werden und kaum am Tor ankommen. Dadurch bekommen wir Gegenstöße und einfache Tore. Auf Dauer hast du da keine Chance“, gibt Heinemann zu bedenken.
Aspekte, die in der Winterpause aufgearbeitet werden sollen. „Ich muss mir mal überlegen, wie wir das am besten machen, denn im Training sehen viele Dinge besser aus, als sie dann im Spiel sind“, erklärte Heinemann. Ein Spiel muss vorher noch absolviert werden. Am kommenden Freitag geht es nach Hahlen, dem Tabellenachten.