Menden. Das Hallen-Problem muss nicht nur die SG Menden Sauerland lösen, auch die Bösperder Handballer sind betroffen. Der Ärger beim DJK-Vorsitzenden ist groß.

Die Schließung der Kreissporthalle hat auch weitreichende Auswirkungen auf die Nutzung der übrigen Sporthallen im Mendener Stadtgebiet. So müssen Handballer und Sportvereine buchstäblich zusammenrücken, um alle Interessen zu bündeln. Insbesondere der Spielbetrieb muss auf die anderen Sporthallen umgelegt werden. „Hier sind wir bereits mit dem Verein, der hauptsächlich in der Kreissporthalle trainiert, in Kontakt und versuchen andere Hallen für die Heimspiele zu finden. Natürlich fällt mit der Schließung auch ein großer Teil der Trainingseinheiten weg. Diese müssen nun ebenso umgeplant und in andere Sporthallen umgelegt werden“, skizziert Vanessa Wittenburg, Pressesprecherin der Stadt Menden, das Problem.

Erschwerend kommt hinzu, dass auch in anderen Sporthallen in Menden gerade umfangreiche Arbeiten laufen. Aktuell finden in der Sporthalle der Gesamtschule Umbauarbeiten statt, die vor allem die Akustik betreffen, in den Herbstferien folgt die Erneuerung des Tribünengeländers. „Diese sollen noch maximal bis zum 30. September andauern, eine frühere Freigabe ist aber möglich“, erklärt Wittenburg.

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DJK Bösperde über Zeitpunkt verärgert

Noch länger müssen die Handballer der DJK Bösperde auf die Sporthalle an der Bahnhofstraße in Bösperde verzichten. Hier wird seit der vergangenen Woche ein neuer Hallenboden verlegt. Bis zum 18. Oktober sollen die Arbeiten dauern, und bis dahin ist an Handballspielen nicht zu denken. „Da stellt man sich schon die Frage, warum diese Arbeiten nicht in den Sommerferien, sondern eine Woche danach beginnen“, ärgert sich Tobias Hardebusch, Vorsitzender der DJK Bösperde.

Denn auch für seinen Verein bedeutet das eine Menge zusätzlicher Arbeit. „Wir stehen in Kontakt mit den umliegenden Kommunen, um irgendwie Trainingszeiten für unsere Mannschaften zu bekommen. Dass jetzt auch noch die Kreissporthalle geschlossen wird, ist der absolute Super-Gau, weil neben uns jetzt auch noch die Wölfe ihre Mannschaften unterkriegen müssen“, gibt Hardebusch zu bedenken. Von den zusätzlichen Kosten will der Bösperder erst gar nicht anfangen. „Beim Handballkreis kostet jede Spielverlegung Geld, da muss auch eine Lösung gefunden werden“, weiß Hardebusch.

Volleyballer verzichten zugunsten der DJK

Marcus Hünnes, Trainer der ersten Mannschaft, sieht den Zeitpunkt auch äußerst kritisch. „Warum man sowas nicht zu Beginn der Sommerferien macht, wenn die Vorbereitung gerade begonnen hat, kann ich nicht nachvollziehen. Jetzt ist die Vorbereitung vorbei und wir haben nur noch eingeschränkte Möglichkeiten“, sagt Hünnes. Weil die Volleyballer des SV Menden auf eine Trainingszeit verzichten, haben die Bösperder deren Platz bekommen. Eine weitere Trainingszeit teilen sie sich mit der eigenen zweiten Mannschaft in der Bonifatiushalle. Abteilungsleiter Victor Carvalho hat indes noch ganz andere Sorgen: „Ich habe die Befürchtung, dass die noch irgendwas finden, wenn der Hallenboden entfernt wurde, und wir mit den Arbeitern dann Weihnachten feiern müssen“, bangt der Bösperder.

Eigentlich stehen auch in der Walramhalle umfangreiche Arbeiten an. Die Tribüne soll komplett erneuert werden. Der Austausch der Elemente war ursprünglich für die Zeit zwischen dem 30. September und 27. Oktober vorgesehen, wurde nun aber erstmal nach hinten verschoben. „Die Gründe dafür liegen zum einen in Lieferschwierigkeiten, und zum anderen wollen wir der zusätzlichen Sperrung der Kreissporthalle entgegenwirken“, betont die Mendener Pressesprecherin. So können die Wölfe dort vorerst zumindest die Heimspiele austragen. Die DJK Bösperde hat bei vier der ersten fünf Spiele bereits das Heimrecht getauscht.