Menden. Trotz großer Nachteile in der Trainingsarbeit siegt die SG Menden Sauerland. Der Regionalligist bangt jedoch um einen weiteren Spieler.
Ralf Heinemann ist auch am Tag nach dem Sieg seiner Wölfe in der Regionalliga gegen LIT 1912 II noch begeistert. „Dieser Erfolg hat mich, ehrlich gesagt, schon sehr überrascht, denn wir haben im Vergleich zu den anderen Teams in der Liga schon erhebliche Trainingsnachteile“, sagt der Coach der SG Menden Sauerland. Nur zwei Trainingseinheiten stehen ihm und seiner Mannschaft pro Woche zur Verfügung – eigentlich zu wenig für Handball auf solch hohem Niveau. Umso überraschender ist es daher, dass den Wölfen gegen den Gast aus Lübbecke ein deutliches 38:32 (19:14) gelingt.
„Das geht nur, wenn alle taktischen Vorgaben umgesetzt werden. Das hat die Mannschaft super gemacht.“
„Das geht nur, wenn alle taktischen Vorgaben umgesetzt werden. Das hat die Mannschaft super gemacht, wir hatten nur eine ganz kleine Schwächephase“, analysiert Heinemann. Den Gast vom Samstag erwartet er in der Abschlusstabelle unter den Top 5, doch zunächst haben sich die Wölfe an LIT vorbeigeschoben. Nach einem spielfreien kommenden Wochenende stehen für die SG zwei Auswärtsspiele an – zunächst bei Westfalia Herne, dann bei der TSG Harsewinkel. „Danach ist dann auch das Tabellenbild klarer“, sagt Heinemann.
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Der Coach freut sich, dass Keeper Kevin Peichert nach Problemen vor Wochenfrist jetzt gegen LIT wieder eine Top-Leistung abrufen konnte. Auch offensiv passte viel, 38 eigene Tore sind wohl der beste Beleg dafür. Allein Jonas Schulte traf zwölfmal ins gegnerische Tor, davon dreimal von der „Marke“. Christian und Max Klein konnten jeweils sechs Treffer beisteuern, doch für Heinemann zählt der Teamerfolg: „Die Mannschaft ist eine Einheit, die Neuzugänge passen gut da rein.“ Was für die Wölfe in dieser Spielzeit möglich ist, bleibt abzuwarten. 11:7 Punkte sind angesichts der Rahmenbedingungen wohl eine gute Bilanz, wenngleich man natürlich dem einen oder anderen verlorenen Punkt nachtrauern könnte.
Neue Verletzungssorgen bei den Wölfen
Auch personell kann Ralf Heinemann nicht aus dem Vollen schöpfen. Fabio Runkel fällt wegen einer Verletzung wochenlang aus, Luca Giacuzzo ging angeschlagen in die Partie, hatte wegen Erkältungssymptomen zuvor nur einmal trainiert. Und im Spiel gegen LIT verschärfte sich die Situation noch einmal. Als Dominik Flor antrat, den bis dahin äußerst starken Rafael Dudczak zu ersetzen, erwischte ihn nur Sekunden später ein Schlag eines Gegenspielers an der Schulter. Flor wurde behandelt, versuchte es noch einmal fünf Minuten lang, musste dann aber doch raus. „Er wurde geröntgt, da ist nichts aufgefallen“, sagt Heinemann. Dennoch will er auf Nummer sicher gehen: Eine Schulterverletzung kann einen Handballer lange außer Gefecht setzen, weitere Untersuchungen sollen Klarheit bringen.
Für die Wölfe ist und bleibt die Saison, insbesondere wegen der schwierigen Hallensituation, ein Kraftakt. Wie lange die Kreissporthalle noch gesperrt sein wird, kann derzeit kaum seriös gesagt werden, die Arbeiten an der Habichthalle in Lendringsen sollen frühestens im Dezember 2025 abgeschlossen sein. „Im April 2025 soll dann auch noch in der Walramhalle gearbeitet werden. Ich bin gespannt, wie das funktioniert“, sagt Heinemann und verweist darauf, dass die Handballsaison bis Mai 2025 dauern wird. Wo die SG Menden Sauerland dann wohl stehen wird?