Menden. Nach einigen Komplikationen wird die Mendener Spielstätte am 23. September offiziell eröffnet, mit Barrierefreiheit, Fitnessraum und Gym
Bei leichtem Regen geht es vom Parkplatz, rein ins neue Huckenohl-Stadion. Die Treppe herunter, die Geländer rechts und links neben einem, kann der erste Blick auf die neue Spielstätte geworfen werden. Nach einem kurzen Austausch mit dem Sportamt, Vertretern der Stadt und dem Sportausschuss geht die Führung los. Gestartet wird vor dem neuen Multifunktionsraum. Dieser war noch komplett leer und wird erst in den kommenden Tagen eingerichtet.
Kurz umgeschaut geht es wieder raus und über den bedachten Laubengang, einen Raum weiter. Die Tür öffnet sich und ein Geruch von frisch aufgetragener Farbe kommt einem in die Nase. Zwei der insgesamt drei Kabinen im Gebäudekomplex und ein Abstellraum sind erkennbar. „Bei den Umkleiden gibt es keine Einteilung. Wer hier ist, darf auch entscheiden, welche er nimmt“, sagt die Projektverantwortliche Bianca Wirths, welche die Führung leitet.
Barrierefreie Umkleide
Hinter der nächsten Tür befindet sich die barrierefreie Umkleide und die dritte Kabine, die größer ist als die anderen beiden. „In den meisten Fällen sind hier die Leichtathleten drin“, erzählt Wirths. Der barrierefreie Raum darf, im Gegensatz zu den anderen, nicht von allen benutzt werden, aufgrund von Hygiene-Aspekten. Die beeinträchtigten Sportler würden viel berühren und sich abstützen, weshalb sie nicht wollen, dass die Kabine öffentlich zugänglich ist.
Der überdachte Gang findet sein Ende im neuen Fitnessraum. Der große Spiegel an der Wand fällt direkt auf, sowie die bereits gelieferten Geräte, welche bisher nicht ausgepackt sind. Zurück über den Gang geht es die Treppe herunter Richtung Platz. Unten angekommen befinden sich dort barrierefreie Toiletten, Lagerräume sowie die Lüftungsanlage. Ein paar Räume weiter geht es in den neuen Kraftraum, der einen ähnlichen Eindruck hinterlässt, wie der Fitnessraum eine Etage weiter oben. Hier liegen nur deutlich mehr Geräte und Müllsäcke herum. Dafür ist bereits ein Gerät aufgebaut.
Die Sonne kommt langsam heraus und es geht auf die neue Tartanbahn. Die alte war über 30 Jahre alt und musste ohnehin erneuert werden, berichtet Wirths. Ein paar Schritte gelaufen, fällt auf, dass sich die Trainerbänke nun auf der anderen Seite des Rasenplatzes befinden. Zudem sind die Stehplätze dahinter bis auf einen kleinen Abschnitt eingedämmt worden.
33 exklusive Fotos: So sieht das neue Huckenohl-Stadion aus
Mit Blick auf die neue, größtenteils überdachte Tribüne, fallen einem sofort die bunten Farben der Sitzschalen auf. Angelehnt an die Spielstätte von Fortuna Düsseldorf, sind die Farben Rot, Gelb, Blau, Grau und Weiß vertreten. „Der BSV hätte gerne nur Rot gehabt, aber das fanden wir nicht so schön“, sagt die Projektverantwortliche. Deswegen entschieden sie sich dafür mehrere Farben zu verwenden und dadurch auch verschiedenen Vereine zu repräsentieren.
Rund die Hälfte weniger an Plätzen im Stadion
Insgesamt gibt es 860 Sitzplätze und die gesamte Zuschauerkapazität beläuft sich auf rund 2.000 Plätze, also rund die Hälfte weniger als vorher. Unter der Tribüne, wo früher die Trainerbänke standen, befinden sich an der Wand Schriftzugänge mehrerer Sportarten von Weitsprung bis Kugelstoßen, die allesamt mit einem Symbolbild abgebildet sind. Ebenfalls Teil des Stadions ist eine neue Outdoor-Sportanlage mit Parcours und Multifunktionsfeld, aus Basketball, Fußball und Volleyball. Diese wird für jeden frei zugänglich sein.
Am 23. September soll das Huckenohl-Stadion offiziell eröffnet werden. Das bedeutet, dass der BSV Menden sein kommendes Heimspiel am Sonntag um 15 Uhr gegen den SV 04 Attendorn noch einmal auf dem Nebenplatz absolvieren muss. Erst gegen die SpVg. Hagen 11 kann der BSV auf den Rasenplatz zurückkehren.
Die Kosten für das neue Huckenohl-Stadion
Vor der Eröffnung muss allerdings noch die Bauordnung die Arbeiten abnehmen. Bis dahin sollen noch die Eingänge asphaltiert werden, ein Aufzug einbaut und die Räume eingerichtet werden. Bis das Stadion komplett barrierefrei ist, wird es noch ein paar Tage länger dauern, sagt die Projektverantwortliche. Eine genaue Zahl, wie viel die gesamten Umbaumaßnahmen gekostet haben, konnte Wirths nicht sagen, da noch einige Rechnungen fehlen.
Insgesamt ist die Projektverantwortliche sehr zufrieden mit der Umsetzung. „Ich glaube, das können die Vereine auch.“ Der Sportausschuss ist ebenfalls froh über das Ergebnis. „Es ist sehr nett geworden, aber für 6,5 Millionen Euro darf man das auch verlangen“, betont Kai Schmücker, Mitglied des Sportausschuss.
Ulli Menge, Leiter des Sportamts, teilt die Begeisterung der anderen. Gerade den Stellenwert des Stadions für die Stadt Menden hebt er in den Vordergrund. Trotz einiger Mängel während der Umbauzeit sei der Gedanke ans Aufgeben nie in den Kopf gekommen. „Es ist ein Standort entstanden, der auch für Öffentlichkeit einige Angebote bietet und unserem Anspruch, Treffpunkt für alle, gerecht wird“, erzählt Menge. Eine Eröffnungsfeier ist am 10. November geplant und am 10. Mai kommendes Jahr soll ein Familiensportfest veranstaltet werden.