Hüingsen. Lukas Rohe darf seine Schiene gegen den TuS Oeventrop nicht tragen, obwohl es im Spiel zuvor ging. Schiedsrichter-Lehrwart klärt auf.
„Mir hat der Schiedsrichter keine richtige Begründung genannt“, sagte Lukas Rohe, Kapitän der Sportfreunde Hüingsen. Er durfte beim vergangenen Spiel gegen den TuS Oeventrop (1:0-Sieg), trotz Verletzung, nicht mit seiner Armschiene spielen. Der Innenverteidiger ist seit dem zweiten Spieltag der Fußball-Bezirksliga 4 am Arm angeschlagen. Ein Stück des Kahnbeinknochens ist abgebrochen und hat in der Handgelenkkapsel ein Band verletzt.
Normalerweise wird bei dieser Art von Verletzung der Arm eingegipst, doch Rohe verzichtete darauf und holte sich sofort eine Schiene zum Fußballspielen. Damit lief er in den Partien gegen den SV Hüsten 09 und die SG Serkenrode/Fretter auf und die Unparteiischen hatten in beiden Fällen kein Problem damit. Vor der Begegnung hatte Rohe versucht, den Schiedsrichter zu finden, um mit ihm die Schienensituation abzusprechen. Doch von dem Unparteiischen war nichts zu sehen.
Entscheidung ohne Begründung
Erst unmittelbar zum Anpfiff kam er heraus. Der Kapitän der Sportfreunde durfte die Seitenwahl noch normal durchführen und keine Minute vor Beginn meinte der Schiedsrichter, ob er die Schiene prüfen dürfe. Kurz darauf stand seine Entscheidung: damit darf der Verteidiger nicht spielen. Eine Begründung zu seinem Urteil habe er nicht kommuniziert.
Daraufhin probierte es der angeschlagene Rohe erst ohne, verspürte aber nach zehn Minuten zu große Schmerzen und musste ausgewechselt werden. „Ich habe parallel zu der Entscheidung bereits einen Spieler zum Aufwärmen geschickt“, erzählte der Fußballer. Aufgrund des Zeitpunktes, direkt vor Anstoß, konnten die Hüingser nicht auf die neue Situation reagieren und der erste Wechsel fiel früh weg.
Schiedsrichter-Lehrwart klärt auf
Warum er aus den letzten drei Partien zweimal mit und jetzt gegen Oeventrop ohne Schiene spielen musste, versteht Rohe nicht. Zumal er mehrere Schichten Stoff benutzte, um die Schiene möglichst weich zu haben. Doch gegen den Aufsteiger aus der Kreisliga A Arnsberg hat dies nicht ausgereicht und der Innenverteidiger musste ab der zehnten Minute die Begegnung von der Bank aus mitverfolgen.
Dirk Sodenkamp, Schiedsrichter des BSV Menden und Lehrwart des Kreises Iserlohn, wurde von dieser Zeitung zu der Regelkunde befragt und erklärte, dass gesundheitlich notwendige Dinge am Körper grundsätzlich zugelassen sind, darunter zählt auch die Schiene am Arm. Solange sie eng am Körper anliegt, ist sie zugelassen. Gleichzusetzen ist dies mit einer Maske für das Gesicht. Die Situation mit Rohe beschrieb der Unparteiische als „unglücklich“, zumal es die Spiele zuvor zugelassen war.
„Ich habe parallel zu der Entscheidung, einen Spieler zum aufwärmen geschickt.“
Im Regelheft der Schiedsrichter für die Saison 2024/2025 heißt es offiziell: „Ungefährliche Schutzausrüstung, z.B. [...] Gesichtsmasken oder Knie- und Armschoner aus weichen, leichten, gepolsterten Materialien, [...] sind erlaubt.“ Die Bewertung trägt aber jeder Schiedsrichter selbst, sagte Sodenkamp. Schlussendlich muss Rohe mit der Entscheidung leben. Dabei hilft schon einmal, dass seine Mannschaft gegen Oeventrop einen Sieg holte.
Sein Genesungsplan sieht vor, dass er ab Oktober nicht mehr mit Schiene spielen muss. „Eigentlich sollte es so langsam ausgeheilt sein, meinte der Arzt“ Trotzdem möchte er seinen Arm, solange er Schmerzen hat, noch weiter schützen. Gegen den TuS Medebach am kommenden Sonntag wird er wieder mit seiner Mannschaft und mit Schiene auf dem Platz stehen – „wenn es der Schiedsrichter erlaubt“.