Menden. Nach dem Abstieg in die Bezirksliga soll es weitergehen. Und möglichst schnell wieder nach oben.

Als am vergangenen Dienstag das letzte Spiel der SG Menden Sauerland II in der Handball-Landesliga endete, fand auch die Zeit der Wölfe-Reserve in dieser Spielklasse ihr Ende. Der Abstieg in die Bezirksliga stand seit Wochen fest. Nicht nur sportlich müssen sich die Verantwortlichen nun umorientieren, aus dem Kader der zweiten Mannschaft haben zahlreiche Spieler ihren Abgang verkündet.

Timo Grothe war der bislang letzte Spieler, der die SG verlassen hat. Der HTV Hemer präsentierte den jungen Torhüter am Wochenendeauf seiner Homepage als Zugang für den Verbandsligisten. Zuvor hatten bereits andere Spieler des Kaders mitgeteilt, dass sie sich umorientieren würden. Das warf Fragen auf, wie und ob es in der kommenden Saison bei den Wölfen weitergehen würde. „Wir haben uns vergangene Woche mit den Spielern getroffen, die noch bei uns bleiben werden“, erklärt Timo Schneidersmann, Männerwart der SG Menden Sauerland.

Zehn Feldspieler plus Torhüter fanden sich ein. „Das reicht natürlich nicht, um in die Saison zu gehen“, weiß der Mendener. Deshalb sollen noch Gespräche mit weiteren Spielern geführt werden. Rausgerechnet sind bei diesem Kader bereits die U21-Spieler der ersten Mannschaft. „Die lassen wir bewusst erst einmal Außen vor, die zweite Mannschaft soll sich selbst tragen, das ist unser großes Ziel“, betont Schneidersmann, dass die in den vergangenen Jahren häufig bestandene Abhängigkeit von den jungen Spielern der ersten Mannschaft nicht zielführend ist. So sollen Johannes Degenhardt, Nick Surowka, Patrick Müller und Max Hinzpeter, die regelmäßig Doppelschichten geschoben haben in dieser Saison, sich demnächst primär auf die erste Mannschaft konzentreren. „Das sorgte ja auch bei uns immer für viel Arbeit, weil die Spiele verlegt werden mussten“, sagt der Mendener Männerwart.

Die lassen wir bewusst erst einmal Außen vor, die zweite Mannschaft soll sich selbst tragen, das ist unser großes Ziel.
Timo Schneidersmann, Männerwart der SG Menden Sauerland, will die Abhängigkeit von der ersten Mannschaft verringern

Mit Dorian Gollor steht der Trainer auch schon fest. Nach dem Aus von Boris Heinemann hatte Gollar die Mannschaft bereits in den letzten Spielen der gerade abgelaufenen Saison betreut. Sein Ziel soll es sein, direkt oben mitzuspielen in der Bezirksliga, um möglichst schnell wieder in die Landesliga zurückzukehren. „Das muss unser Ziel sein“, erklärt Schneidersmann.

Ganz ohne U21 soll es aber doch nicht gehen. Nur die Namen werden sich ändern. So wird beispielsweise Niklas Niebuhr, der aus der A-Jugend des Letmather TV in den Wolfsbau kommt und derzeit einen Kreuzbandriss auskuriert oder auch Rückkehrer Jakob Ellert Kandidaten, die mal in der zweiten Mannschaft aushelfen sollen.

Dorian Gollor (links, hier mit Co-Trainer Felix König) betreut die zweite Mannschaft in der kommenden Saison.
Dorian Gollor (links, hier mit Co-Trainer Felix König) betreut die zweite Mannschaft in der kommenden Saison. © Dietmar Reker | WP

Besprochen wurde das Thema mit Ralf Heinemann, dem neuen Trainer der Oberliga-Mannschaft, noch nicht. „Ralf ist da aber ganz entspannt. Der Kader der ersten Mannschaft steht ja größtenteils fest“, sieht Schneidersmann keine Probleme im Austausch.

Was den Wölfen immer noch bitter aufstößt, ist die Regelung des Handballverbandes Westfalen, dass auf den Spielberichten nur Platz für 14 Spieler ist. Eine Neuerung, die seit dieser Saison gilt und bei den Vereinen nicht gut ankommt. „Ich halte diese Regelung für Quatsch. Mehr als 50 Vereine sehen das genauso und haben das dem Verband mitgeteilt. Der hält trotzdem weiter an der Regelung fest, das kann ich einfach nicht verstehen. Selbst bei den Bundesliga-Aufstiegsrunden der A-Junioren sind 16 Spieler auf dem Spielbericht erlaubt“, kritisiert Schneidersmann. Durch die Regelung können zwei Spieler weniger pro Partie eingesetzt werden, was die Einsatzzeiten entsprechend verringert.

Klarheit über den Kader der Wölfe muss bis zum 26. Mai herrschen. Dann läuft die Frist ab, um eine Mannschaft für den Spielbetrieb zu melden. „Wir arbeiten jetzt hart daran, bis dahin eine Lösung zu finden“, verspricht Schneidersmann.