Menden. SG Menden Sauerland II plant auch für den Falle eines Abstiegs: Dann soll es ein Neuanfang richten.
In der Welt des Sports sind Trainerwechsel eigentlich nichts außergewöhnlich. Sie sollen die betreffende Mannschaft – die scheinbar das avisierte Saisonziel zu verpassen droht – auf den rechten Weg zurückführen. So wie bei den Landesliga-Handballern der SG Menden Sauerland II. Dort trennte man sich kurz nach Ostern von Trainer Boris Heinemann und setzte für ihn Dorian Gollor als verantwortlichen Trainer ein. Eigentlich sollte der einstige Kreisläufer in der nächsten Saison Boris Heinemann als Co-Trainer unterstützen. Doch dann kam alles anders.
„Ich wollte eigentlich schauen, ob ich als Trainer dem Handball dann verbunden bleiben kann. Das Kapitel Spieler ist für mich ja endgültig erledigt“, so der 34-jährige Gollor über seine Gedanken, wie er dem Handball weiter treu bleiben kann. Doch dann entwickelte sich alles anders. Die Zweitvertretung der „Wölfe“ eilte von Niederlage zu Niederlage und befindet sich in der Staffel 4 der Landesliga in großer Abstiegsgefahr. Aktuell sollten bis zu sechs Mannschaften den Gang in die Bezirksliga antreten müssen.
Junge Oberliga-Spieler als Unterstützer der Rettungsmission
Dabei hatte man zuletzt bei den Wölfen alles unternommen, die Reserve in der Landesliga zu halten. So unterstützten die jüngeren Spieler aus dem Oberliga-Kader die Reserve in der Hoffnung, die nötigen Punkte zu holen. Auch diese Idee sollte nicht wie gewünscht zünden. Der vorerst letzte Schritt war dann jetzt der Trainerwechsel von Boris Heinemann auf Dorian Gollor. „Der Verein wollte noch einmal einen Impuls setzen“, kam der 34-jährige Gollor weit aus früher zu seiner Premiere als alleinverantwortlicher Trainer als gedacht.
„Noch sind wir nicht abgestiegen, es sind noch acht Punkte zu vergeben“, sieht Gollor noch keinen Grund irgendwelche Nachrufe zu schreiben. Er weiß natürlich, dass das Restprogramm der „Wölfe“ es mächtig in sich hat. Am Samstag steht das Gastspiel bei der Dritten vom VfL Eintracht Hagen an. Danach geht ews zum Ortsduell beim TV Westfalia Halingen, der sich in dieser Partie vermutlich sogar die Meisterkrone der Liga aufsetzen kann. Zum Abschluss folgen dann die Partien gegen die HSG Herdecke/Ende und die TG RE Schwelm. Spaziergänge sehen anders aus.
Dorian Gollor setzt auf mehr Lockerheit
„Wir schauen jetzt einfach von Spiel zu Spiel. Dann wissen wir, was dabei herauskommt“, sieht sich Dorian Gollor aktuell mehr als Motivator. „Es geht darum, dass die Jungs wieder Spaß am Handball bekommen. Es muss wieder gelacht werden“, wünscht sich Gollor eine gewisse Lockerheit für seine Mitarbeiter. Dass die SG-Zweite durchaus mithalten kann, hat Anfang März das Lokalderby gegen den TV Westfalia Halingen gezeigt. Da wackelte der aktuelle Tabellenführer gewaltig, gewann erst spät gegen die Wölfe mit 35:34. Damals war sich Halingens Trainer Kai Harbach sicher, dass der Ortsrivale in der Liga bleiben würde. Einige Wochen weiter sieht es doch ganz anders aus.
Selbst im Falle eines Abstieges wird es weiter eine Zweitvertretung der Wölfe geben. „Dann fangen wir halt in der Bezirksliga neu an“, so Gollor. Der Verein sieht Gollor auch nach einen Abstieg als Coach der zweiten Mannschaft. „Das ist so besprochen“, gibt es für SG-Chef Frank Schlücking keinen Grund zum ändern. Allerdings gibt es dann noch reichlich Gesprächsbedarf über das Aussehen des Kaders. Ein Thema, dass in den nächsten Wochen auf der Tagesordnung im Wolfsbau stehen wird.