Bielefeld. Beide Wölfe-Mannschaften verlieren ihre Spiele. Überraschendes Comeback bei Oberliga-Mannschaft.

Ein Wochenende zum Vergessen liegt hinter den Mannschaften der SG Menden Sauerland: Die Oberliga-Mannschaft verliert mit dem allerletzten Aufgebot beim Tabellenschlusslicht TuS Bielefeld-Jöllenbeck (26:29) und die Reserve trotz erheblicher Verstärkungen beim HSV Herbede (34:37).

Ob Wölfe-Trainer Andy Palm in seiner Freizeit gerne puzzelt, ist nicht bekannt. Aber dieses Hobby hätte ihm bei der Zusammenstellung der Mannschaft am Samstag durchaus geholfen. Denn aufgrund der fünf Abstellungen zur zweiten Mannschaft, sowie Verletzungen seines Stammpersonals, musste Palm extrem improvisieren. Nur acht Feldspieler, darunter mit Janic Amelung und dem reaktivierten Tihomir Knez, der sich mit 47 Jahren noch einmal auf die Bank gesetzt hat, und Raphael Dudczak, der 60 Minuten am Kreis durchspielen musste, mehrere Aushilfen. Neben Max Klein (Schleimbeutelentzündung am Wurfarm) musste auch Tim Brand (Grippe) kurzfristig passen. „Dafür haben es die Jungs sehr gut gemacht. Da darf man das Ergebnis nicht falsch interpretieren. Durch die Ausfälle mussten wir viele Umstellungen vornehmen, das war nicht leicht umzusetzen“, fand Andy Palm noch lobende Worte für den Auftritt seiner Mannschaft.

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Zunächst lief es auch nicht schlecht für die Wölfe. Nach ausgeglichener Anfangsphase sorgte der Treffer von Nils Flor zum 10:8 für die erste Zwei-Tore-Führung der SG. „Nils hat sechs Tore aus dem Spiel heraus geworfen und nur einen Siebenmeter. Und das, obwohl er auf Rückraum Mitte spielen musste, was für einen Außenspieler alles andere als einfach ist, weil die Bewegungen sich doch unterscheiden“, lobt Andy Palm. Zur Halbzeit führte die SG knapp mit 13:12.

Dafür haben es die Jungs sehr gut gemacht. Da darf man das Ergebnis nicht falsch interpretieren.
Andy Palm, Trainer der SG Menden Sauerland

Mit zunehmender Spieldauer waren den Spielern die Strapazen doch anzumerken und das Tabellenschlusslicht, das in dieser Saison erst drei Punkte erspielt hatte, bekam Oberwasser. Nach Dominik Flors Treffer zum 22:20 führten die Wölfe letztmals mit zwei Toren, bevor die Ostwestfalen die Partie mit drei Treffern in Serie umbogen. Bis zum 25:25 (54.) hielten die Mendener noch Schritt, bevor ein 4:0-Lauf zum 29:25 für Bielefeld-Jöllenbeck die Vorentscheidung brachte. „Das war einfach eine kräftezehrende Aufgabe für uns“, betont Andy Palm, der froh ist, dass sich das in den kommenden Wochen wieder anders gestalten wird. „Wir haben jetzt keine Parallelansetzung mehr, am Freitag können wir wieder auf alle Spieler zurückgreifen, die uns jetzt gefehlt haben“, verspricht der SG-Trainer.

SG Menden Sauerland: Peichert, Grothe; D. Flor (3), Dudczak (5), Amelung, Schulte (5), Knez, Tarlinski (4), N. Flor (7), Müller (2).

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Die Wölfe Fabian Pilz (links) und Johannes Degenhardt können den Herbeder Gegenspieler nicht am Abschluss hindern.
Die Wölfe Fabian Pilz (links) und Johannes Degenhardt können den Herbeder Gegenspieler nicht am Abschluss hindern. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Für die zweite Mannschaft ist der Zug in Richtung Klassenerhalt inzwischen auch fast abgefahren. Die 34:37 (18:18)-Niederlage beim Tabellenvorletzten schmerzt richtig. Für die mit Johannes Degenhardt, Nick Surowka, Max Hinzpeter, Nils Rehmus und Luca Giacuzzo verstärkte Reserve begann das Spiel zunächst standesgemäß. Nach zwölf Minuten lagen die Wölfe bereits mit vier Toren vorne (10:6), doch danach kamen die Hausherren immer besser ins Spiel hinein. Für Luca Giacuzzo war die Partie dann noch vor der Pause beendet, nachdem er nach 26 Minuten die Rote Karte gesehen hatte. Bis zur Pause glich Herbede durch den überragenden Matthias Schmitz (15 Tore) zum 18:18 aus.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Wölfe zunächst zurück, bauten sich wieder eine Drei-Tore-Führung auf und hielten bis gut zehn Minuten vor dem Ende die Wittener auf Distanz. Doch ähnlich wie der ersten Mannschaft in Bielefeld ging auch der Reserve in der Schlussphase die Puste aus. Ein 3:0-Lauf machte aus einer 33:31-Führung einen 33:34-Rückstand. Nick Surowka glich noch einmal aus, bevor die Herbeder wieder drei Treffer folgen ließen und das Spiel entschieden. „Das wird jetzt schwer für die Jungs. Gegen Eintracht Hagen nächste Woche haben sie schon ein Endspiel, das sie gewinnen müssen“, weiß auch Andy Palm um die schwierige Lage.

SG Menden Sauerland II: Rehmus; Schröter (1), Linke, Klix (2), Giacuzzo, Holsträter, Pilz (8), Surowka (9), Degenhardt (6), L. Flor (7), Hinzpeter (1).