Menden. Die U18-Nationalmannschaft der deutschen Handballerinnnen trifft auf den amtierenden Europameister Frankreichs. Was sich die SG Menden erhofft.
Der Countdown läuft: Wenige Tage sind es noch, bis in der Kreissporthalle in Menden die weibliche U18-Handball-Nationalmannschaft auf Frankreich trifft. Die SG Menden Sauerland Wölfe sind vom Deutschen Handballbund als Ausrichter beauftragt worden - dabei haben sie nicht einmal 24 Stunden vorher noch ein eigenes Meisterschafts-Heimspiel. Eine Ehre, aber doch großer Aufwand? SG-Chef Frank Schlücking zeigt sich im Vorfeld entspannt - und gespannt.
„Ein Länderspiel ist natürlich etwas anderes als sonst, teils auch besonders“, sagt er. Vor allem im Außenbereich um die Halle unterscheiden sich die logistischen Anforderungen gegenüber dem normalen Oberliga-Spiel. „Die Nationalmannschaften kommen je mit großen Bussen an - das muss mit den Parkplätzen ordentlich geregelt werden“, erklärt Schlücking.
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Die generelle Vorbereitung aber laufe ähnlich ab. Die Bewirtung innerhalb der Halle unterscheide sich nicht großartig von der üblichen. Dass die vom DHB gestellten Schiedsrichter eigene Räume bekommen, kennen die SG-Organisatoren schon aus der Drittliga-Zeit der Wölfe.
Genauso die Übertragung beim Streaming-Dienst Sport-Deutschland-TV, die es zum Länderspiel gibt. „Das ist für uns nix Neues“, sagt Schlücking lachend.
Richtige Hymne und gemeinsames Essen
Was dagegen allerdings neu ist: „Die Betreuung der Mannschaften ist etwas aufwendiger. Schließlich kennen sich die beiden Teams hier bei uns nicht aus.“ Dazu kommt natürlich ein Dolmetscher für die Französinnen. Dass die richtigen Hymnen zum richtigen Zeitpunkt ertönen - ebenfalls wichtig.
„Außerdem dürfen die Zugänge zu den Kabinen der Mannschaften nicht durch den Zuschauerraum führen“, erklärt der SG-Chef. Nach dem Spiel geht es für beide Mannschaften anschließend auf die Wilhelmshöhe Menden, um dort gemeinsam zu essen. „Je nachdem, wohin die Teams abreisen, sollen sie das ja nicht mit knurrendem Magen tun.“
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SG Menden Sauerland Wölfe: Teil „großer Familie“
Aber vor der Abreise erstmal das Spiel: Das Duell ist für die deutschen Juniorinnen ein Vorbereitungsspiel für die Weltmeisterschaft in China, die im August beginnt. Aktuell sind sie im Trainingslager, am Samstag reisen sie in die Hönnestadt, um ihr Können zu testen - gegen niemand anderen als den amtierenden Europameister.
Aufgeregt, Herr Schlücking? „Nein... eher gespannt, was man zu sehen bekommt.“ Er freue sich einfach, dass die Mädchen herkommen. „Wir sind auch beim DHB durchaus als Handballstadt bekannt.“ Das liege nicht nur an der SG, sondern an der ganzen „großen Familie“ im Mendener Handball.
„Das Niveau ist schon sehr hoch“
Die Veranstaltung sei so auch in anderen Vereinen auf Interesse gestoßen - vor allem in der Jugend, wie es auch das Ziel der Organisatoren war. „Das ist ja auch eine tolle Geschichte, so ein Jugend-Nationalmannschafts-Spiel.“ Und welchen Endstand wird es wohl geben?
Ein Ergebnis möchte Frank Schlücking nicht tippen - dafür sei es auch nicht das passende Spiel. „Es geht ja um die Vorbereitung auf die WM, ein Testspiel eben.“ Da würden die Trainer eher darauf spielen, möglichst viele Mädels auf die „Platte“ zu bekommen und Spielsituationen zu trainieren. „Ich sage mal so: Das Niveau ist schon sehr hoch.“
Karten auch noch am Samstag erhältlich
Für das Länderspiel am 6. April um 16 Uhr wird es auch in der Kreissporthalle vor Ort noch Karten geben.
Der Vorverkauf findet diese Woche von jeweils 13 bis 17 Uhr in der Geschäftsstelle der SG Menden Sauerland Wölfe statt.
Angekündigt haben sich: Wilhelm Barnhusen, Präsident des Handballverband Westfalen und Luka Scheerer sowie Luka Scheerer, ebenfalls aus dem Präsidium, Tim-Oliver Kalle, Pressesprecher des Deutschand Handballverbands und Zuzana Porvaznikova, Trainerin der U15/U16-Nationalmannschaft.
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Zehn Ordner im Einsatz
Dass es für die SG Menden Sauerland keine allzu große Herausforderung ist, so eine Veranstaltung zu organisieren, verdankt sie übrigens ihrer Erfahrung. „Unsere Sauerlandcups laufen ja auch immer gut und ordentlich ab, wir haben da unser Team und gute Leute“, sagt Schlücking. Wie viele Helfer insgesamt unterwegs sein werden? 20, 30 mindestens, schätzt der Funktionär.
Allein zehn Ordner gebe es. „Ich hoffe natürlich, dass sie nicht benötigt werden.“ Auszugehen sei davon zumindest nicht. Auch der medizinische Dienst sei vor Ort, aber, so Schlücking, Handballer seien da allgemein doch etwas entspannter als manch andere Sportler. „An diesem Wochenende sehen wir hoffentlich zwei schöne Spiele - das sollte so auch gelingen.“