Halingen. TV Westfalia Halingen schreibt ein Stück Handball-Geschichte mit Sieg gegen HSG Herdecke/Ende.

Am Tag danach war ihnen die Freude immer noch anzusehen. Die Landesliga-Handballer des TV Westfalia Halingen haben am Sonntag ein ganz besonderes Kapitel in der Geschichte der Saison 2023/2024 geschrieben. Denn der 31:27-Erfolg bei der HSG Herdecke/Ende ist nicht einfach in der Rubrik „Alltäglich“ abzulegen. Der Auftritt beim Top-Favoriten der Liga war in der Art und Weise seines Zustandekommens schon besonders.

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„Für solche Spiele trainierst und spielst du Handball. Das war einfach überragend“, mochte Halingens Rückraum-Ass Niklas Voß seinen Stolz über den Triumph am Herdecker Bleichstein nicht verhehlen. Der Youngster hatte mit zehn Toren maßgeblichen Anteil am Sieg. „Natürlich freue ich mich, dass es am Sonntag bei mir so gut geklappt hat. Aber es hätte auch jeder andere aus unserer Mannschaft soviel Tore werfen können. Wichtig ist einfach der Sieg als Mannschaft. Sonst könnten wir ja auch Tennis spielen“, macht für ihn dieses Gemeinschaftserlebnis, als Mannschaft Siege zu feiern, die Faszination des Handballs aus. Der Halinger lobt dann die Qualität seiner Mannschaft. „Wir verstehen uns bestens. Das kann gar nicht besser sein“, sieht Niklas Voß den gelebten Teamgeist beim heimischen Landesligisten als den entscheidenden Pluspunkt.

Niklas Voss ist beim Sieg in Herdecke mit zehn Toren bester Halinger Werfer.
Niklas Voss ist beim Sieg in Herdecke mit zehn Toren bester Halinger Werfer. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Beim Blick zurück auf den Sonntag war für Voß der Spielverlauf entscheidend. „Da haben wir von der ersten bis zur 60. Minute praktisch fast alles umgesetzt, was uns der Trainer vorgegeben hat“, betont Niklas Voß. Dass die Atmosphäre am Sonntag auch einen wichtigen Teil ausmachte, will Niklas Voß nicht verhehlen. „Du spielst gegen eine Mannschaft, die zuletzt zwölf Spiele in Folge gewonnen hat, vor mehr als 500 Zuschauern. Dann weist die Anzeigetafel noch so ein Ergebnis aus. Das ist einfach nur überragend“, sagt Voß im Rückblick schon nahezu euphorisch. Wobei der Halinger seine Mannschaft noch lange nicht am Ende ihrer Möglichkeiten sieht. „Da ist sicherlich noch vieles zu verbessern. So zum Beispiel beim Tempospiel“, weiß Voß um die Schwächen der eigenen Mannschaft. Deshalb lenkt er den Blick auch gleich wieder auf die kommenden Aufgaben. „Wir werden sicherlich am Dienstag mit einem Lächeln zum Training kommen und dann ein paar Minuten länger Fußball spielen zu Beginn“, hofft der Halinger auf eine kleine Belohnung beim Training.

Du spielst gegen eine Mannschaft, die zuletzt zwölf Spiele in Folge gewonnen hat, vor mehr als 500 Zuschauern. Dann weist die Anzeigetafel noch so ein Ergebnis aus. Das ist einfach nur überragend.
Niklas Voß, zehnfacher Torschütze des TV Westfalia Halingen beim Topspiel in Herdecke

„Wir werden uns vernünftig auf Schwelm vorbereiten“, soll die Erfolgsgeschichte der bisherigen Saison noch fortgeschrieben werden. Ziele mag man aber noch nicht offiziell formulieren. „Dafür ist die Saison noch zu lang“, wissen die Halinger Handballer, dass der Erfolg von heute schon morgen schnell vergessen sein kann. Trainer Kai Harbach spricht immer davon, die Aufgaben Stück für Stück abzuarbeiten. „Wir schauen wirklich nur von Spiel zu Spiel“, sagt Niklas Voß. Gedanken, wohin die Reise in der kommenden Saison gehen kann, sind weiterhin kein Thema. Wobei man in diesen Tagen vermutlich auch bei den Konkurrenten in der Staffel 4 der Landesliga ein Thema gewesen. „Was die anderen Mannschaften über uns denken, ist eigentlich egal. Wir schauen nur auf uns“, sagt Niklas Voß. Am Samstag beim Heimspiel gegen Rote Erde Schwelm stehen sie zumindest im Mittelpunkt. Denn mit einer guten Leistung wollen sie dafür sorgen, dass die Stimmung beim anschließenden „Bergfest“ steigt.