Menden. Spitzenspiel in Herdecke: Tabellenführer gegen den einzigen Bezwinger – ein Handball-Thriller erwartet.

Wenn im Sport über außergewöhnliche Ereignisse berichtet wird, gibt es schnell besondere Bezeichnungen für einen Wettkampf oder das Spiel zweier Mannschaften. Am Sonntag sieht der Spielplan der Handball-Landesliga 4 eine solche Partie vor. Um 17 Uhr kommt es in der Sporthalle Herdecke zum Duell des Tabellenersten HSG Herdecke/Ende gegen den Zweiten der Rangliste, den TV Westfalia Halingen. Mehr Spitzenspiel geht nicht. Zumal die Westfalia dem Spitzenreiter die bislang einzige Saisonniederlage beibrachte. 32:31 hieß es aus Westfalia-Sicht am ersten Spieltag.

„Herdecke hat bisher eine sehr überzeugende Saison gespielt. Sie haben ihre Spiele meistens recht eindeutig gewonnen. Dafür verdient die Mannschaft von meinen Trainerkollegen Daniel Buff den allergrößten Respekt. Erst sind sie in der vergangenen Saison so bitter in der Relegation zur Verbandsliga an der SG Ruhrtal gescheitert. Und dann verlieren sie zum Saisonstart“, zollt TVH-Trainer Kai Harbach dem Konkurrenten den notwendigen Respekt. Herdeckes Trainer Buff - der selbst auch höher gespielt hat - verfügt über eine kompakte Truppe, die in diesem Jahr den Aufstieg anstrebt. Hervorzuheben ist zum Beispiel Linkshänder Gero Neuhänder, der bislang 120 Saisontore verbuchen kann. Davon waren es 73 Siebenmeter.

Rico Witt wird Soester

Ein ehemaliger Halinger Torwart hat für sich einen neuen Wirkungskreis gefunden: Aktuell spielt Rico Witt beim TuS Volmetal.

In der kommenden Spielzeit wird er sich dem Soester TV anschließen. Witt hat seine handballerische Grundausbildung bei der HSG Menden-Lendringsen erlebt.

Mit der B-Jugend nahm er 2011 am Final Four in Berlin teil.

Danach spielte er noch zwei Jahre A-Jugend-Bundesliga. Anschließend sammelte er als Senior Erfahrungen in der Oberliga und stieg mit der SG Menden Sauerland in die Dritte Liga auf.

Nach einem Intermezzo beim HV Werdohl/Versetal spielte er bei Westfalia Halingen und danach beim TuS Volmetal.

Kein Wunder, dass sich in den vergangenen Tagen vieles in der Mehrzweckhalle um die Partie gedreht hat. „Der Verein setzt sogar einen Bus ein“, freut sich Kai Harbach auf die Unterstützung zahlreicher Halinger Fans beim Top-Spiel am Sonntagnachmittag. „Es ist natürlich schade, dass wir jetzt rund sechs Wochen ohne Spielpraxis sind“, sieht Harbach die Terminplanung als unglücklich an. Die Partie war natürlich in den vergangenen Trainingseinheiten das große Thema. „Wir werden wohl komplett zum Spiel anreisen können“, hat Harbach aktuell keine Ausfälle zu beklagen.

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In den Übungseinheiten drehte sich zuletzt alles um das Spiel mit dem Ball. „Wir müssen sehen, dass wir ein wenig Praxis bekommen nach dieser langen Spielpause. Die Mannschaft muss schon eine gute Performance hinlegen“, sieht Harbach seine Mannschaft vor allem im Zusammenspiel gefordert. Wenn man dann auch noch zum gebundenen Spiel findet, sollte man dem Gegner schon auf Augenhöhe begegnen. „Können wir das Tempospiel unterbinden, sehe ich durchwegs Chancen für uns“, gibt sich Harbach verhalten zuversichtlich.

Wir müssen sehen, dass wir ein wenig Praxis bekommen nach dieser langen Spielpause.
Kai Harbach, Trainer des TV Westfalia Halingen

Für den Halinger Trainer ist das Gastspiel in Herdecke vor allem der Start in eine richtungsweisende Phase der Saison. „Wir spielen dann nacheinander gegen Rote Erde Schwelm, VfL Eintracht Hagen III und dem TuS Volmetal - danach wissen wir, wohin es geht“, sagt Kai Harbach. Der Coach aus Kamen macht aber auch deutlich, dass vor allem die hohe Niederlage beim VfL Eintracht Hagen III ausschlaggebend für eine Richtungswende. „Die Mannschaft hat unser System bislang gut umgesetzt“, so Harbach. Eines ist aber gleich geblieben - ein möglicher Aufstieg ist an der Halinger Dorfstraße kein Thema.