Herdecke/Halingen. Furioser 31:27-Erfolg bei der HSG Herdecke/Ende: Harbach-Team zieht nach Minuspunkten vorbei.

Was für ein Tag, was für ein Spiel. Die Handballer des TV Westfalia Halingen haben gestern Abend ein besonderes Kapitel in ihrer so langen Geschichte geschrieben. Im Spitzenspiel der Staffel 4 der Landesliga landeten die Ballwerfer aus der Mehrzweckhalle einen ganz besonderen Coup. Die Mannschaft von Trainer Kai Harbach gewann beim Top-Team der Liga, der HSG Herdecke/Ende mit 31:27 (13:15). Ein Sieg, der bei Mannschaft und dem zahlreichen mitgereisten Anhang für große Begeisterung sorgte.

„Und der Sieg ist hochverdient“, war TVH-Coach Kai Harbach mächtig stolz auf seine Mitarbeiter. Denn sie sind damit das einzigste Team in der Liga, dass bislang beide Spiele gegen die HSG Herdeck/Ende gewann. Im Hinspiel gab es einen 32:31 Erfolg – der wurde gestern Abend von den Westfalen noch einmal getoppt. „Ich kann nur vor der ganzen Mannschaft den Hut ziehen. Sie hat das ganz sensationell umgesetzt“, sagte Kai Harbach. Der Sprung an die Tabellenspitze war da am gestrigen Abend nur eine Randnotiz, zumal die Rangliste noch etwas anders aussagte. Die sieht noch Herdecke vorne, da Halingen trotz des besseren Punktverhältnisses ein Spiel weniger absolviert hat.

Mit dem Fanbus zum Spitzenspiel

Vielmehr genoss man die 60 unglaublich spannenden Minuten in der vollbesetzen Sporthalle in Herdecke aus vollsten Zügen. „Die Mannschaft hat das erstklassig gemacht. Es war ein toller Auftritt – ich freue mich für jeden, der heute mit dabei war“, genoss auch Halingens Vereinschef Olaf Pokroppa das nicht alltägliche Handballspiel vor über 500 Zuschauern. Der Verein hatte für die Anreise einen Bus eingesetzt, unzählige Halinger hatten ihre Mannschaft mit dem Auto nach Herdecke begleitet.

Kai Harbach lenkte dann den Blick bereits auf die nächste Aufgabe. Am kommenden Samstag kommt Rote Erde Schwelm nach Halingen. „Wir werden unsere Aufgaben nacheinander abarbeiten. Dann sehen wir weiter“, sieht der Kamener Handballexperte seine Mitarbeiter noch lange nicht am Ziel angekommen. Wobei am gestrigen Abend praktisch alle Akteure großen Anteil am Erfolg hatten. So ein Nils Krause, der im Tor viele gute Bälle des Gegners entschärfen konnte. „Das war schon richtig gut. Ich glaube, 27 Gegentore gegen solch eine starke Mannschaft sind schon in Ordnung“, so Kai Harbach. Stark war auch, wie Jan Philipp Köhler auf links dem Herdecker Torjäger Gero Neuhoff den Spaß am Spiel nahm. Es hatte praktisch jeder seinen Anteil am nicht unbedingt zu erwarteten Sieg in der Sporthalle am Bleichstein in Herdecke. Niklas Voß war mit zehn Toren der erfolgreichste Torschütze eines starken Westfalia-Kollektives.

Die Partie ließ gleich zu Beginn viele Hoffnungen beim Halinger Anhang wach werden. Denn nach 12. Minuten führte die Westfalia Halingen mit drei Toren – Dennis Bichmann hatte per Siebenmeter zum 6:3 aus TVH-Sicht getroffen. Doch die Gastgeber zeigten sich davon unbeeindruckt. Lange war es in der ersten Halbzeit ein Duell auf Augenhöhe. Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit konnte sich die HSG Herdecke/Ende einen zwei Tore Vorsprung herausholen. Mit 15:13 ging es dann in die Halbzeitpause. In der zweiten Halbzeit dominierten dann nur die heimischen Handballer aus der altehrwürdigen Merkhalle. Die Westfalia war permanent in Führung und gab diese nicht wieder ab. Als Niklas Voß in der 46. Minute zum 23:19 traf, konnte man ahnen, dass es ein ganz besonderer Tag für die Westfalia würde.

TV Westfalia Halingen: Krause, Allhoff; Reichert (2), Rosenbaum, Felix Köhler (1), Voß (10), Jan Philipp Köhler (7), Bichmann (3/2), Jungemann (4), Klisch (4), Hepping, Kriegel, Segger