Stadtmeisterschaft: Das Hochamt des Mendener Fußballs
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Menden. Die Hallenstadtmeisterschaft vereint einmal im Jahr die Kicker aus der Hönnestadt. Viel Lob für Ausrichter Olympos Menden. Traditionen werden gelebt.
Am Tag danach war Verschnaufen angesagt. Die Hallenfußball-Stadtmeisterschaft hielt am Wochenende einmal mehr die Mendener Fußballfamilie in Atmen. Vor allem der GFV Olympos Menden erlebte ein intensives Wochenende. Der B-Ligist präsentierte sich als guter Gastgeber der 39. Auflage des Traditionsturniers in der Kreissporthalle. Der Lohn war am Sonntagabend der Blick auf leergeräumte Kühltheken und Vorratsräume im Foyer der Kreissporthalle.
„Wir wollten ein guter Gastgeber sein. Ich hoffe, das ist uns gelungen“, war GFV-Vorsitzender Kostas Tzortzos schon ein wenig stolz nach dem Turnierende. Das auch völlig zurecht - denn den Gästen mangelte es an beiden Tagen in der Halle an nichts. „Das war aber auch nur möglich, aufgrund der tollen Unterstützung. Jede Kuchenspende oder jeder hinter der Theke hat uns geholfen“, dankte der Olympos-Boss allen, die mit ins Rad griffen. „Ganz besonders möchte ich mich beim Hellenischen Kulturverein bedanken. Wir freuen uns, dass die Kinder griechische Tänze aufgeführt haben. Das ist einfach toll. Ein ganz großer Dank gilt auch den Inklusionsteams der Sportfreunde Hüingsen und der DJK Grün-Weiß Menden. Sie gehören einfach dazu“, sagte der Hönnestädter Grieche. Es war halt eine gelungene Veranstaltung der Mendener Fußballfamilie. Das stellte auch Torsten Strott, der Fußballfachwart des Mendener Stadtsportverbandes, deutlich heraus.
„Ich glaube, unsere Stadtmeisterschaft ist etwas Besonderes. Das findet man so in dieser Form nicht überall“, sagt Torsten Strott mit Blick auf andere Veranstaltungen. „Die beiden Tage haben mal wieder gezeigt, wie groß doch die Mendener Fußballfamilie ist. Das ist etwas, was wir für die Zukunft unbedingt pflegen sollten“, sagt der Polizeibeamte. In der Tat hatte es in den Tagen vor dem Turnier immer mal wieder Verabredungen für die Stadtmeisterschaft gegeben. So hieß in den Tagen zuvor schon öfter „Wir sehen uns am Sonntag in der Halle“, erzählten Zuschauer am Sonntag von Absprachen vor der Stadtmeisterschaft. Wie sehr sich die heimischen Fußballfreunde darauf freuen, zeigt auch die Geschichte des Turniers der Alten Herren. „Da haben sich die Letzten erst gegen 1 Uhr morgens auf den Heimweg begeben“, sagt Torsten Strott schmunzelnd über die „Kondition“ der Oldies. Angenehm war auch die Fairness beim Turnier - auch wenn es zwei Rote Karten gab. Im B-Turnier brannten einem Kicker die Sicherungen durch und er sah nach einem Foulspiel Rot. Im A-Turnier spielte Olympos-Kicker Bochtis als „fliegender Torwart“ und sah wegen Handspiels die Rote Karte.
Die beiden Tage haben mal wieder gezeigt, wie groß doch die Mendener Fußballfamilie ist. Das ist etwas, was wir für die Zukunft unbedingt pflegen sollten.
Torsten Strott, Fachwart Fußball des Stadtsportverbandes Menden
Sportlich war es ein Turnier, das sicherlich von der Dominanz des BSV Menden im A-Turnier geprägt war. „Da ist die Lücke zwischen dem BSV und den anderen Vereinen scheinbar noch größer geworden. Das muss man schon zugeben“, wurde Torsten Strott angesichts dieser Entwicklung schon ein wenig nachdenklich. „Eigentlich hat es in der Vergangenheit bei den Turnieren immer Mannschaften gegeben, die dem BSV Menden das Leben schon schwerer gemacht haben“, erinnerte nicht nur Jörg Krabbenhöft, ehemaliger Vorsitzender der DJK Bösperde, zum Beispiel an die drei Turniersiege seines Vereines.
Im vergangenen Jahr verhinderten die Sportfreunde Hüingsen den Sieg des BSV Menden. „Der Mendener Sieg ist völlig verdient. Aber der zweite und dritte Platz in diesem Jahr sind für unseren Verein ein Erfolg“, konnte Hüingsens Sportlicher Leiter Uwe Hausherr mit der Ausbeute seines Vereines beim Stadtchampionat durchaus leben.
Traditionen pflegen
Ansonsten lebten die Stadtmeisterschaften auch wieder von zahlreichen Traditionen der heimischen Fußballer - Beispiel gefällig:
Wenn sich die Fußballer von Menden Türk am Samstag vor dem Turnierbeginn immer zum gemeinsamen Frühstück treffen, geht es für die Kicker des BSV Menden am Sonntag nach dem Schlusspfiff in einen griechischen Gourmet-Tempel in der Mendener Oberstadt. Kein Wunder, dass bereits vor dem Anpfiff des letzten Turnierspieles dort Tische reserviert wurden. „Das machen wir immer so. Wir würden uns auch beim Griechen treffen, wenn wir verlieren würden“, ist für Jan Kießler und seine Teamkollegen der Besuch beim „Griechen“ eine liebgewordene Gewohnheit. Und die kann schon einmal länger werden. „Wenn der eine zumacht, ist ja nebenan noch ein Grieche“, verrät Kießler, dass das Ende stets offen ist.
Jörg Benik war über viele Jahre Torwart beim Fußball-Landesligisten BSV Menden. Für viele Fachleute zählte der Hönnestädter stets zu den besten Torleuten in der Landesliga. Jetzt wagte sich der einstige Klasse-Keeper mal wieder nach langjähriger Abstinenz in die Halle, um mit einigen alten Weggefährten zu kicken. Das Comeback nahm für den Mit-Vierziger aber kein gutes Ende - er zog sich einen Anriss der Achillessehne zu.
Als Schiedsrichter waren am Finaltag beim A-Turnier gleich drei Unparteiische im Einsatz. Martin Pier (ASSV Letmathe), Tobias Franke (ASSV Iserlohn) und Henri Metz (Sportfreunde Sümmern) sorgten für die Einhaltung der Regeln.
Nach dem Turnier ist bereits vor dem Turnier. Und da steht das Mendener Turnier vor einem runden Geburtstag. Denn im kommenden Jahr wird am zweiten Wochenende im Januar bereits zum 40. Mal der Hönnestädter Champion ermittelt. Dann darf sich der VfL Platte Heide über die Ausrichtung freuen.
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