Menden. Lob für die Organisation und Infrastruktur in Menden gibt es für Gastgeber SG Menden Sauerland von allen Seiten. Wölfe bieten tolle Show und ein Auto in der Halle.

Der Junior-Sauerlandcup der SG Menden Sauerland ist bereits wieder Geschichte. Zwei Tage lang gab es in sechs Mendener Sporthallen wieder Jugendhandball der Spitzenklasse. Beeindruckend war das Turnier vor allem deshalb, weil die Hauptdarsteller des Turniers zwischen zwölf und 14 Jahren waren. Und damit noch am Anfang ihres Lebens als Handballerin oder Handballer stehen. Thorsten Kurzawe, der das Turnier von Beginn an mit begleitet, brachte es bei der Siegerehrung auf den Punkt. „Ich bin gespannt, wen wir von Euch später auf der großen Bühne wiedersehen werden“, sagte der Hallensprecher. Denn bei einigen deutschen Handballgrößen begann alles mit dem Sauerlandcup. Auch in diesem Jahr gab es „neben der Platte“ einige interessante Geschichten.

Mehr zum Thema

So war Johannes Esser, Trainer des Junior-Sauerlandcup-Siegers JSG Bonn, vor allem von den Sporthallen der Hönnestadt angetan. „Bonn ist eine Stadt mit 400.000 Einwohnern und hat gerade mal zwei Sporthallen, in denen man spielen kann. Menden ist um ein Vielfaches kleiner und verfügt über solch tolle Hallen. Das sollten sich mal die Bonner Politiker anschauen“, war der junge Mann aus der früheren Bundeshauptstadt begeistert über die handballerischen Möglichkeiten in der Hönnestadt.

Bonn ist eine Stadt mit 400.000 Einwohnern und hat gerade mal zwei Sporthallen, in denen man spielen kann. Menden ist um ein Vielfaches kleiner und verfügt über solch tolle Hallen. Das sollten sich mal die Bonner Politiker anschauen
Johannes Esser, Trainer der JSG Bonn

Die JSG Bonn existiert gerade mal in ihrem dritten Jahr. „Wir wollten den Jugendlichen durch den Zusammenschluss die Möglichkeit geben, Handball in Bonn zu spielen. Wir haben die Kräfte gebündelt, um mit den Handball-Leistungszentren der großen Vereine mithalten zu können. Das war wohl der richtige Weg“, resümiert der Bonner Coach. Kein Wunder, dass der Sieg beim Junior-Sauerlandcup einen besonderen Stellenwert einnimmt.

Bei allem Lob, für die wieder einmal mehr als gelungene Ausrichtung des Turniers, fand Turnierleiter Raimund Giacuzzo auch einige nachdenkliche Worte hinsichtlich der Ausrichtung. „Eines ist jetzt schon klar, wir freuen uns, wenn wir 2025 wieder den neuen Bürgersaal nutzen können. Das erleichtert uns hinsichtlich des Frühstücks- und Abendessens schon einiges. Der Aufwand auf der Wilhelmshöhe ist größer“, erklärt der Hönnestädter. Die Stadt hatte den Offiziellen der SG das nächste Jahr für die Fertigstellung des Bürgersaales avisiert. Und auch die Habicht-Sporthalle vermisst man bei der SG für die Spiele der Sauerlandcups. „Sie ist für das Turnier sehr wichtig“, betont Raimund Giacuzzo. Im Moment laufen bekanntlich die Sanierungsmaßnahmen in dem Komplex am Bieberberg.

Die Schiedsrichter Viktor Brilling (links) und Ronny Münz (rechts, hier mit Thorsten Kurzawe) sind von dem Turnier und dem Miteinander positiv überrascht.
Die Schiedsrichter Viktor Brilling (links) und Ronny Münz (rechts, hier mit Thorsten Kurzawe) sind von dem Turnier und dem Miteinander positiv überrascht. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Wichtig für das Turnier sind ja auch die Schiedsrichter. Und da sorgt seit Jahren Thorsten Kurzawe dafür, dass passend zu den spielstarken Jugendteams auch Schiedsrichter der besonderen Klasse die Spiele leiten. Und die jungen Nachwuchsschiedsrichter aus den Landesverbänden genießen die beiden Tage in den Sporthallen der Hönnestadt. Auch wenn sie bei fast 200 Turnierspielen reichlich gefordert werden. Für die beiden Kölner Viktor Brillig und Ronny Münz gab es eine besondere Auszeichnung. Sie durften das Finale bei der männlichen C-Jugend leiten. „Dieses Turnier ist einfach sensationell gut organisiert. Es macht Spaß hier zu pfeifen, denn das Niveau der Mannschaften ist sehr hoch“, war es für die beiden Unparteiischen aus Köln eine Ehre, das letzte Spiel des diesjährigen Turniers zu leiten.

Dann verriet das Duo auch noch einen weiteren Grund, warum man am ersten Januar-Wochenende gerne nach Menden kommt. „Es ist unheimlich schön, mit allen Schiedsrichtern zusammen zu sein. Beim Frühstück, Abendessen oder einfach sich auszutauschen“, genossen die beiden ihren Auftritt beim Junior-Sauerlandcup.

Dass den Machern der SG Menden Sauerland immer wieder etwas Neues einfällt, zeigen die Endspiele bei der männlichen und weiblichen C-Jugend. Jeweils vor den beiden Endspielen wurde der Spielball mit einem elektrischen VW Bulli des Autohaus Rosier in die abgedunkelte Kreissporthalle gefahren. Eine Lasershow sorgte da schon für zusätzliche Gänsehaut-Momente. Das hatte schon was von Champions League.... Jetzt heißt es erstmal warten bis zum August, wenn die A- und B-Juniorinnen und Junioren ihren Sauerlandcup-Sieger 2024 suchen.