Menden. Gegen Abstiegskandidaten TG Hörste verpassen die Wölfe einen deutlicheren Sieg.
Von einem Hexenkessel war die Atmosphäre in der Walramhalle am Freitagabend weit entfernt. Vielmehr machte sich vorweihnachtliche Besinnlichkeit auf der Tribüne breit. Was die Oberliga-Handballer der SG Menden Sauerland dann beim 32:26 (17:11)-Erfolg über 60 Minuten auf die Platte brachten, hatte auch weitestgehend nicht die Qualität, um die Stimmung auf der Tribüne anzuheizen. „Das ist ein Spiel, wenn wir da so weitermachen, wie wir begonnen haben, dann ist da ein Sieg mit 20 bis 25 Toren Unterschied möglich“, ärgerte sich Wölfe-Trainer Andy Palm über die unnötige Spannung.
Im letzten Heimspiel des Jahres kamen die Wölfe zunächst ziemlich gut ins Spiel hinein. Drei Treffer von Max Klein, sowie einer von Jonas Schulte und Christian Klein sorgten für eine schnelle 5:2-Führung (8.). Der Hörster Versuch, das Tempo der Wölfe mit Tempo ihrerseits zu kontern, gelang in der Anfangsphase überhaupt nicht. Die SG-Abwehr stand sicher, den Ostwestfalen boten sich kaum Lücken, sodass die Angriffe zumeist ohne oder nur mit Notwürfen abgeschlossen wurden. Ganz anders die Wölfe, die konzentriert zum Abschluss kamen und nach einem 3:0-Lauf mit Treffern von Luca Giacuzzo, Max Klein und Jonas Schulte den Vorsprung auf 11:5 vergrößerten. Bis zur Pause hielten die Palm-Schützlinge die sechs Tore Differenz aufrecht.
Doch wie so häufig gelang es der SG Menden Sauerland nicht, das Tempo aufrecht zu halten. In der zweiten Halbzeit traf Nils Flor zum 19:12, bevor sich das Momentum zu den Gästen wandte. „Da sind wir wieder in die alten Strickmuster verfallen. Haben plötzlich Einzelaktionen gezeigt, statt den Ball laufen zu lassen“, analysierte Palm die Phase, die zwischen der 34. und 44. Minute dazu führte, dass das eigentlich entschiedene Spiel noch einmal spannend wurde. Nach zwei Treffern des Hörsters Daniel Barrelmeyer stand es plötzlich nur noch 23:21 aus Wölfe-Sicht. Andy Palm reagierte, nahm eine Auszeit und sortierte seine Mannschaft neu. Speziell über die rechte Angriffsseite kamen die Hörster immer wieder durch. Die Feinjustierung fruchtete: Ein Tor von Dominik Flor und drei sauber vollendete Gegenstöße von Jonas Schulte und schon waren die Hörster Hoffnungen auf einen Punktgewinn passé. Die Wölfe brachten den Vorsprung über die Zeit.
- Diese jungen Wölfe sind besonders bissig
- Nachhaltigkeit: So grün wird der Sauerland-Cup
- Irres Finish rettet Punkte in Loxten
- Wölfe holen sich Selbstvertrauen zurück
„Der Sieg war verdient, aber zufrieden können wir damit nicht sein. Wir nehmen die zwei Punkte mit, jetzt müssen wir nächste Woche in Harsewinkel versuchen, den Trend fortzusetzen und dann können wir zufrieden in die Weihnachtspause gehen. Danach steht direkt der Kracher gegen MInden an und gegen die können wir uns solche Phasen wie heute nicht erlauben“, gab Andy Palm seiner Mannschaft mit.
SG Menden Sauerland - TG Hörste 32:26 (17:11)
SG Menden Sauerland: Kevin Peichert, Nic Preuß, Nils Rehmus; Dominik Flor (2), Tim Brand (6/3), Christian Klein (4), Luca Giacuzzo (2), Jonas Schulte (8/2), Nick Surowka (1), Marcel Tarlinski (1), Louis Behme (1), Max Klein (5), Nils Flor (1), Patrick Müller (1),
Zeitstrafen: Wölfe: 1, Hörste: 5.
Siebenmeter: Wölfe: 5/7, Hörste: 3/3
Der Erfolg gegen Hörste ist der dritte Sieg in Serie für die SG Menden Sauerland. In der Tabelle geht es -zumindest für eine Nacht - auf den fünften Tabellenplatz hoch. Der ASV Hamm Westfalen II kann jedoch mit einem Sieg gegen Tabellenführer Grün-Weiß Minden noch mit den Wölfen gleichziehen.
Das letzte Spiel vor der vierwöchigen Pause findet am kommenden Freitag, 15. Dezember, um 20 Uhr bei der TSG Harsewinkel statt, die aktuell auf dem zehnten Tabellenplatz steht.