Menden. Mit viel Ehrgeiz tritt die männliche B-Jugend der SG Menden Sauerland in der Oberliga auf. Und das mit einem Jung-Jahrgang.
Es kommt schon einmal vor, dass Felix König, Trainer der Handballer der männlichen B-Jugend der SG Menden Sauerland, zu Beginn einer Trainingseinheit ins Grübeln kommt. Das hat aber nichts mit der sportlichen Entwicklung seiner Mannschaft zu tun. Vielmehr mit der Tatsache, dass mal wieder einer der jungen Handballer, den Coach in Sachen Körpergröße überholt hat. „Ich schrumpfe, die Jungs wachsen einem über den Kopf“, sagt der Trainer schmunzelnd über diesen normalen Entwicklungsprozess seiner Mannschaft.
Ein Team, das im Frühjahr reichlich Handballgeschichte für die Hönnestadt geschrieben hat. Erst der Gewinn der Westfalenmeisterschaft bei der männlichen C-Jugend. Und dann schaffte die Mannschaft noch den Sprung unter die vier besten Mannschaften ihrer Altersstufe in Nordrhein-Westfalen. Jetzt haben sich die jungen Handballer aufgemacht, den nächsten Schritt zu tun. Sie starten als Jung-Jahrgang in der B-Jugend-Oberliga und treffen dort auch auf den Nachwuchs von namhaften Leistungszentren wie Lemgo, Hamm oder Emsdetten. „Es hätten sicherlich mehr Punkte sein können. Aber mit den 5:5-Punkten zum Auftakt können wir durchaus gut mit leben“, sieht Felix König seine Mannschaft voll auf Kurs. Vor allem vor einem ganz wichtigen Hintergrund. „Wir sind die einzige Mannschaft, die mit einem kompletten Jung-Jahrgang 2008 spielt. Die anderen haben immer einige vom Altjahrgang dabei“, erzählt Felix König.
Was sich nicht verändert hat, ist die Leidenschaft der Talente für ihren Sport. Das lässt sich vor allem in der Zahl der wöchentlichen Trainingseinheiten messen. „Das sind schon mal sechs bis acht Einheiten. Da haben wir gute Möglichkeiten“, sieht König die Trainingsarbeit auf einem guten Level, „sei es bei spielerischen oder bei der Kraft- und Athletikarbeit“, sagt König. Der Coach des Teams kann übrigens für die Übungsarbeit noch auf die Mitarbeit von Mark Plaschkies zurückgreifen. „Wir haben ihn mit ins Team geholt“, erzählt der Coach der Wölfe.
Ansonsten sieht Felix König seine Mannschaft sehr gut aufgestellt. „Natürlich interessieren sich auch andere Vereine für unsere Spieler. Aber wir sind so gut aufgestellt, da müssen die Jungs nicht irgendwie in der näheren Umgebung wechseln. Wenn sich einer verändern will, der müsste dann schon in eines der großen Nachwuchsleistungszentren der Bundesligisten gehen“, ist Felix König von den Bedingungen in der Hönnestadt für seine Mannschaft überzeugt. Die ist sogar so gut, dass ein Wechsel in die B-Jugend der Wölfe für Handballtalente des LTV Letmathe anstand. „Sie wollen den Weg mit uns gehen“, freut sich König über die jungen Spieler aus der Waldstadt, die sich seinem Team angeschlossen haben.
Die oberste Priorität genießt bei den jungen Spielern jedoch die Schule. Eine Veränderung in eines der Leistungszentren würde das komplette Leben der Nachwuchs-Handballer verändern. „Die Jungs sind jetzt im zehnten Schuljahr. Da steht zum Beispiel die gymnasiale Oberstufe an. Das ist eine sehr wichtige Phase in ihrem Leben“, sagt Felix König. Die Schule genießt halt die absolute Priorität. Und am Wochenende ist es der Handball. Der führt die jungen Wölfe diesmal zum langjährigen Rivalen zum ASV Hamm. „Die haben auch einige Spieler des älteren Jahrgangs dabei“, weiß König über das Gastspiel an der Lippe. So gibt es nur ein Wiedersehen mit ein paar Kontrahenten aus den Endspielen um die Westfalenmeisterschaft aus dem Frühjahr.