Menden. Mit einer Überraschung wartet Juniorinnen-Nationaltrainer Gino Smits beim Netzwerktreffen der SG Menden Sauerland auf.
Hochkarätige Gäste, sehr gute Gespräche und am Ende gibt es noch eine besondere Überraschung für die Handballstadt Menden: Das Netzwerktreffen des Fördervereins der SG Menden Sauerland bot den Anwesenden viel Wissenswertes, vor allem dank der Gäste.
Für Gino Smits war es nicht der erste Besuch in Menden. Der Handball-Nationaltrainer für den weiblichen U-Bereich war auch schon häufiger Gast beim Sauerland-Cup. Entsprechend kennt er die Begeisterungsfähigkeit des Mendener Publikums für hochklassigen Handball nur allzu gut. „Er hat dann auch für das absolute Highlight gesorgt“, freute sich Tom Hertwig, Vorsitzender des Fördervereins der Wölfe. Denn Smits kam nicht mit leeren Händen. Vor seiner Fahrt in die Hönnestadt hatte er sich das Okay beim Deutschen Handballbund geholt, um die Nachricht verkünden zu dürfen. Im kommenden Jahr soll ein Junioren-Länderspiel in der Kreissporthalle stattfinden. „Beim DHB kann man sich um die Austragung von Länderspielen bewerben und ich denke, dass unsere Chancen da ziemlich gut stehen, wenn der Bundestrainer das schon in Aussicht stellt“, freut sich Tom Hertwig.
Zehn Jahre ist es inzwischen her, als Christina Obergföll bei den Weltmeisterschaften in Moskau die Goldmedaille im Speerwurf gewann. Die ehemalige Spitzensportlerin sprach über ihre Karriere und das Thema Motivation. „Wenn man mich nach meinem größten Erfolg fragt, dann war das nicht die Goldmedaille in Moskau, sondern sind das mein Mann und meine beiden Kinder“, verrät die 42-Jährige, die ihre Karriere eigentlich schon mit Anfang 20 beenden wollte.
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Rückschläge als Chance begriffen
Da hatte sie sich schwer verletzt. Misserfolge und Rückschläge prägten auch Phasen ihrer Karriere. Ans Aufgeben hat sie aber nie gedacht. „Man muss lernen nach vorne zu blicken. Wichtig ist, dass der Sport immer Spaß machen muss. Das ist ganz wichtig. Jeder Wettkampf hat mir Spaß bereitet“, verkündete die Schwäbin, die heute als Kuratoriumsmitglied dem Förderverein für krebskranke Kinder in Freiburg angehört. „Sie ist eine ganz tolle Persönlichkeit, sehr bodenständig und sympathisch“, lobte Tom Hertwig den Auftritt der Weltmeisterin.
Um das Thema Nachwuchsförderung ging es dann im abschließenden Sportgespräch, das von Thorsten Kurzawe moderiert wurde und bei dem neben Gino Smits und Christina Obergföll auch noch Julia Pfeil, seit Jahresbeginn für den Jugendbereich der SG Menden Sauerland, Platz nahmen. „Es stand vor allem die Frage der Förderung von Jugendlichen im Mittelpunkt. Wie auf der einen Seite ambitionierte Spielerinnen und Spieler entsprechend gefördert werden können, ohne dabei die anderen zu vernachlässigen“, erklärte Tom Hertwig. Auch der Wegfall des Leistungsgedanken, der in den Schulen aktuell diskutiert wird, war ein Thema, dass das Trio auf dem Podium als nicht positiv bewertete. „Vor allem im ländlichen Raum ist der Breitensportgedanke beim Sport sehr wichtig. Keiner kann versprechen, dass aus jedem Handballer plötzlich ein Bundesligaspieler wird“, weiß Hertwig. „Der Spaßfaktor ist auch hier wieder sehr wichtig. Wenn ich die Mädchen bei Länderspielen betreue, dann gebe ich ihnen immer mit, dass es darum geht, Spaß zu haben im Spiel“, bestätigt Gino Smits, wie wichtig Spaß als Motivation ist.
Gut 30 Gäste waren beim Netzwerktreffen, das erstmals nach der Coronapause wieder stattgefunden hat, bei Kissing in Menden anwesend.
Prominente Gäste empfangen
Die Netzwerktreffen des Fördervereins der SG Menden Sauerland haben bereits eine lange Tradition, die schon weit vor der Gründung der Wölfe existierte.
Der Blick über den sportlichen Tellerrand hinweg ist den Wölfen dabei wichtig.
So haben in den vergangenen Jahren unter anderem Leichtathletin Heike Drechsler oder Boxer Thorsten May bei den Treffen gesprochen.