Menden. In einer nahezu ausverkauften Kreissporthalle verpassen es die Wölfe, näher an Eintracht Hagen II heranzurücken.

Am Ende jubelten die Gäste: Die Oberliga-Handballer der SG Menden Sauerland können den Tabellenführer Eintracht Hagen II am Freitagabend nicht stoppen: 24:30 (12:11) hieß es am Ende.

Die letzten Schritte genoss Hagens Tim Knutzen sichtlich als er knapp zwei Minuten vor der Schlusssirene den Ball eroberte und alleine auf das leere Mendener Tor zulief. Lässig warf er den Ball ins verwaiste Gehäuse. Wer bis dato noch Zweifel am Sieg der Gäste hatte, der war nun eines Besseren belehrt worden. Das 24:29 war in gut 110 Sekunden nicht mehr aufzuholen. Dabei hatte in der nahezu ausverkauften Kreissporthalle alles so gut begonnen für die Mannschaft von Andy Palm.

Tolle Kulisse beim Derby gegen die zweite Mannschaft von Eintracht Hagen.
Tolle Kulisse beim Derby gegen die zweite Mannschaft von Eintracht Hagen. © Dietmar Reker

Klatschpappen und Lichteffekte

Auch interessant

Die Wölfe hatten sich im Vorfeld einiges einfallen lassen, um die Bedeutung des Derbys - dem letzten verbliebenen nach dem Abstieg des TuS Volmetal und Soester TV am Ende der vergangenen Saison - zu unterstreichen. Zu einem neuen Intro mit abgedunkelter Halle und Lichteffekten liefen die Spieler der Wölfe aufs Feld. Klatschpappen wurden verteilt und sorgten für einen entsprechenden Geräuschpegel. Alles war angerichtet für einen großen Handballabend.

Und dieser Erwartungshaltung wurden die Wölfe in der Anfangsphase auch gerecht. Tim Brand, Jonas Schulte und Max Klein drehten die Hagener Führung um und ließen den Geräuschpegel ansteigen. Kevin Peichert im Tor erwischte ebenfalls eine Glanzphase und entschärfte direkte einige Hagener Würfe. Als Christian Klein dann nach 16 Minuten zum 10:5 traf, sah alles nach einem erfolgreichen Abend für die Wölfe aus. „Wir führen da mit fünf Toren und das darfst du eigentlich nicht mehr aus der Hand geben“, ärgert sich SG-Trainer Andy Palm über das, was danach folgte. Denn bis zur Halbzeit schlichen sich immer mehr Unkonzentriertheiten bei den Abschlüssen der Wölfe ein, sodass die Gäste aus der Volmestadt bis zum Pausenpfiff auf ein Tor herankamen.

Jonas Schulte trifft sieben Mal für die Wölfe.
Jonas Schulte trifft sieben Mal für die Wölfe. © Dietmar Reker

Verschlafener Beginn

Auch interessant

Nach der Pause verschliefen die Wölfe - wie so oft - die ersten Minuten. Drei Treffer in Serie brachten plötzlich die Hagener in Führung. „Wenn du führst, dann musst du weitermachen. Da bist du dann beim Punkt, wer Verantwortung übernimmt in einer solchen Phase. Und da muss sich wieder jeder selbst hinterfragen“, kritisiert Andy Palm. Tim Brand, der eine makellose Bilanz vom Punkt aufwies, Dominik Flor und Jonas Schulte konterten die Hagener Dreierserie aus und sorgten wieder für eine Führung der Wölfe. Bis zum 17:17 blieb es ausgeglichen, dann verloren die Hausherren wieder die Kontrolle. Die Eintracht nutzte das eiskalt aus, traf fünfmal in Serie und sorgte damit für die Vorentscheidung zum 17:21 aus Wölfe-Sicht.

Die Mendener konnten sich lediglich noch auf zwei Tore herankämpfen, verpassten aber in dieser Phase viele Übergänge und vergaben zu häufig freie Würfe, um den Hagenern noch einmal ernsthaft gefährlich zu werden. Die waren hingegen eiskalt in ihrer Chancenverwertung und ließen den Auswärtssieg mit drei Treffern in der Schlussphase deutlich werden.

Auch interessant

„Wir haben in der zweiten Halbzeit auch die Mittel gefunden, haben aber nicht da weitergemacht, wo wir in der ersten Halbzeit angefangen hatten. Die Übergänge bei den Einläufern stimmten nicht mehr, sodass wir in der Offensive Probleme bekamen. Aber im Ganzen war es ein besseres Spiel als die letzten Wochen. Jedoch zählen am Ende des Tages nur zwei Punkte und das geht nur, wenn du mehr Tore wirfst“, analysierte Andy Palm.