Menden. Wenn die Wölfe am Freitag auf den ASV Hamm-Westfalen II treffen, dann gibt es auch ein Wiedersehen mit zwei ehemaligen SG-Trainern.

Gegenwart trifft Vergangenheit: Wenn die Oberliga-Handballer der SG Menden Sauerland am Freitagabend auf die zweite Mannschaft des ASV Hamm-Westfalen treffen, dann gibt es ein unverhofftes Wiedersehen. Nicht nur mit Hamms SportkoordinatorMicki Reiners, der einst die Wölfe in die Dritte Liga führte, sondern auch mit Ralf Heinemann. Der ehemalige Wölfe-Coach ist seit dieser Saison für die zweite Mannschaft des Zweitligisten zuständig.

Es waren wilde Monate für Ralf Heinemann. Vor eineinhalb Jahren wurde er mit den A-Junioren der Wölfe Westfalenmeister, übernahm in der Endphase der Drittliga-Saison die erste Mannschaft, nachdem sich der Verein von Ingo Stary getrennt hatte, stieg mit der SG in die Oberliga ab.

Anfang dieses Jahres ging es dann zum TuS Volmetal, der zu diesem Zeitpunkt noch Ligarivale der Wölfe in der Oberliga war. „Eigentlich hatte ich auch schon für die kommende Saison bei Volmetal zugesagt“, blickt Heinemann zurück. Doch dann entwickelte sich die Situation anders als besprochen „Ich habe gesagt, dass ich bleibe wenn die eine schlagkräftige Verbandsliga-Truppe aufstellen. Doch dann haben uns im März noch fünf Spieler verlassen, mit denen wir fest geplant hatten. Da war das dann für mich erledigt“, erklärt der Polizeibeamte, wie es zur Trennung kam.

Reizvolle Aufgabe

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Es dauerte nicht lange, da klingelte Heinemanns Handy. Am anderen Ende befand sich Micky Reiners. „Wir haben uns dann zweimal getroffen und dann war das in trockenen Tüchern“, schildert Heinemann, dass er nicht lange überlegen musste. Die Aufgabe reizt ihn als langjährigen Jugendtrainer. „Ich kann hier mit sehr jungen Spielern arbeiten und sie heranführen. In den ersten Einheiten war ich sehr überrascht, wie weit die Jungs bereits sind. Es macht Spaß mit ihnen zu arbeiten“, betont Heinemann.

Auch, wenn in den vergangenen Wochen das Verletzungspech zugeschlagen hat. „Wir haben gerade alleine drei Spieler, die mit einem Bänderriss ausfallen. Hinzu kommt, dass in der ersten Mannschaft sehr viele verletzte Spieler sind, sodass wir Spieler fürs Training abgeben müssen. Und wenn die zweimal am Tag trainieren, können die nicht auch noch bei uns spielen“, gibt Heinemann zu Bedenken. „Das ist das Los einer zweiten Mannschaft, aber das ist auch okay“, weiß der ehemalige Wölfe-Coach, dessen Sohn Boris bekanntlich aktueller Trainer der zweiten SG-Mannschaft ist. Auf dem Spielfeld ist der Hemeraner Lars Gudat Heinemanns verlängerter Arm. „Er wird in Menden auch nicht dabei sein“, vermeldet Heinemann den nächsten Verletzten.

Klassenerhalt hat in Hamm Priorität

Angesichts der personellen Situation sind auch die Ziele, die Heinemann mit Hamm hat, klar umrissen. „Es geht für uns darum, so schnell wie möglich den Klassenerhalt zu schaffen. Für einen Verein wie Hamm wäre es wirklich sehr schlimm, wenn die zweite Mannschaft nur noch in der Verbandsliga spielen würde. Wir haben die A-Jugendlichen in der Bundesliga und wenn deren Perspektive im Seniorenbereich die Verbandsliga wäre, kann man sich ausrechnen, was passiert“, skizziert Heinemann die Auswirkungen eines Abstiegs für den Verein.

Auf das Aufeinandertreffen mit den Wölfen freut sich der Ex-Coach dennoch. „Ich habe noch zu einigen Spielern Kontakt und verfolge natürlich, was in Menden passiert“, gesteht Heinemann. Überraschungen sind da morgen ausgeschlossen. „Wir haben das erste Spiel der Wölfe gesehen. Das haben sie zwar gewonnen, sind aber nicht an ihr Limit gegangen. Jonas Schulte hat bei denen gefehlt, sollte der gegen uns wieder spielen, wird das große Auswirkungen auf das Spiel der Wölfe haben“, ist Heinemann sicher, der zuletzt noch beim Sauerland-Cup in der Kreissporthalle zu Gast war und auch in der vergangenen Saison als Volmetal-Trainer schon einen Auftritt als gegnerischer Coach an der Werler Straße hatte.

Nicht nur für Heinemann, auch für sein Gegenüber Andy Palm wird es ein besonderes Spiel, trifft er doch auf einen Trainer, der seine Mannschaft aus dem Effeff kennt. „Wir machen uns natürlich Gedanken darüber, wie er gegen uns spielen lassen könnte. Wir haben ja schon Erfahrungen gesammelt in der letzten Saison. Das werden wir uns nochmal angucken und dann schauen. Für mich ist in erster Linie wichtig, dass wir in unser Tempo-Spiel hineinkommen“, sagt Palm.