Hahlen. Im vergangene Jahr siegten die Wölfe beim TSV Hahlen mit zehn Toren Differenz. Dieses Mal läuft es ganz anders.
Das war eine ganz enge Kiste: In buchstäblich letzter Minute setzen sich die Oberliga-Handballer der SG Menden Sauerland beim Saisonauftakt beim TSV Hahlen durch. Am Ende steht es 30:28 (17:16).
Die Uhr tickte gnadenlos herunter. 35 Sekunden waren noch zu spielen als Andy Palm noch einmal eine Auszeit nahm, um den letzten Angriff zu besprechen. Wenige Augenblicke zuvor hatten die Gastgeber zum 28:28 ausgeglichen. Als das Spiel wieder lief, ging es ganz schnell. Christian Klein nahm sich ein Herz, zog über halblinks in den Kreis. Sein Wurf touchierte den rechten Pfosten und landete dann im Netz. 29:28 für die Wölfe, 23 Sekunden vor dem Ende.
Peichert setzt den Schlusspunkt
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Hahlen nahm den Torhüter zugunsten eines weiteren Feldspielers heraus und warf noch einmal alles nach vorne. Doch Kevin Peichert bekam den rechten Fuß an den Ball heran, schaltete schnell und warf das Spielgerät mit der Schlusssirene ins Hahlener Tor zum Endstand. Das spektakuläre Ende eines wilden Auftaktspiels gegen einen zähen Gegner, der es den Wölfen deutlich schwieriger machte als im vergangenen Jahr. „Hahlen war sicher besser als im letzten Jahr, aber ich hätte schon damit gerechnet, dass sie einen Schritt weiter sind“, bemerkte auch Wölfe-Trainer Andy Palm.
Die Hahlener Hyänen kamen gut ins Spiel, führten nach knapp drei Minuten bereits mit 4:2, bevor die Wölfe ihren Rhythmus fanden. Christian Klein glich aus, Max Klein sorgte für die erste Wölfe-Führung im Spiel. Danach gelang es keiner der beiden Mannschaften, sich abzusetzen. Mit der Pausensirene war es wieder Max Klein, der die Mendener mit 17:16 in die Kabine brachte.
Führung leichtfertig verspielt
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Entgegen vielen Spielen aus der vergangenen Saison gelang es den Wölfen nach der Pause, direkt wieder im Spiel zu sein. Zwei Treffer von Johannes Degenhardt sorgten für die erste drei-Tore-Führung der SG Menden Sauerland. Doch die Hyänen blieben hungrig, nutzten eine Schwächephase der Wölfe aus, trafen viermal in Serie und gingen ihrerseits wieder in Führung. „Wir haben in dieser Phase einfach zuviele falsche Entscheidungen genommen, Würfe viel zu überhastet genommen und den Gegner wieder unnötig ins Spiel kommen lassen. Dadurch ist die Halle, in der zu diesem Zeitpunkt eher Friedhofsstimmung herrschte, wieder erwachen lassen“, bemängelte Andy Palm.
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Es blieb beim Spiel auf Augenhöhe bis Dominik Flors Treffer zum 27:25 in der 55. Minute zunächst so etwas wie die Vorentscheidung zu sein gewesen schien. Schien, denn wieder kam Hahlen zurück, glich 62 Sekunden vor dem Ende zum 28:28 aus, bevor die Wölfe in der engen Schlussphase die Nerven behielten und das Spiel zu ihren Gunsten entschieden. „Die Jungs wissen, was sie verbessern müssen. Wir haben heute viel von dem vermissen lassen, was in der Vorbereitung gegen Hagen oder zuletzt gegen Villigst-Ergste sehr gut gelaufen ist. Wir werden uns in den kommenden Wochen steigern müssen. Heute sind wir mit einem blauen Auge davon gekommen“, sagt Palm.
In der kommenden Woche geht es im ersten Heimspiel der Saison für die Mendener gegen die zweite Mannschaft des ASV Hamm-Westfalen, die aus der Dritten Liga abgestiegen ist. Gespielt wird am Freitag, 1. September, um 20 Uhr in der Kreissporthalle. „Eine Mannschaft von der wir noch nicht wissen, wie sie aussehen wird“, erwartet Palm eine Wundertüte.