Menden. Was macht eigentlich der ehemalige Wölfe-Trainer Micky Reiners? Der Handballexperte ist nun in der zweiten Liga tätig.

Der 29. April 2017 war für die Handballer der SG Menden Sauerland ein ganz besonderer Tag. Mit einem 28:28 gegen den TuS Spenge wurde der Aufstieg in die dritte Handball-Bundesliga perfekt gemacht. Trainer des Aufstiegsteams war damals Micky Reiners, der mit diesem Triumph für viele Hönnestädter zum „Handballkönig von Menden“ wurde.

Nachdem sich die Wölfe im Januar 2020 von ihrem Aufstiegstrainer getrennt hatten, wurde es ruhig um den Münsterländer. Jetzt kehrt Reiners zurück als Koordinator der Leistungsmannschaften beim Handball-Zweitligisten ASV Hamm-Westfalen.

Spannendes Projekt

„Das ist spannend, da möchte ich mitmachen“, sagt Micky Reiners über sein Engagement beim ASV Hamm. Es ist eine neue Aufgabe nach vielen Jahren als Trainer in den überkreislichen Handball-Ligen Westfalens. Wobei der letzte Trainerjob von Micky Reiners nicht bei den heimischen Wölfen war. Im Oktober des vergangenen Jahres hatte er beim münsterländischen Landesligisten TSV Ladbergen ausgeholfen.

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„Das waren insgesamt nur zwei Trainingseinheit, dann kam der Lockdown“, war das Engagement schnell beendet. Wobei dieses Engagement von Anfang an befristet sein sollte. „Der TSV Ladbergen ist der Verein, den ich als erstes trainiert habe“, war für Reiners die Zusage beim Landesligisten auch eine Herzensangelegenheit. Es ist bekannt, dass Reiners sehr gute Kontakte nach Hamm hat. Mit ASV-Manager Frank Scharschmidt verbindet den Münsteraner seit gemeinsamen Zeiten bei der HSE Hamm ein freundschaftliches Verhältnis. Und da sich der Zweitligist noch professioneller aufstellen will, wurde der Kontakt zu Reiners intensiviert.

Mentor und Scout

„Ich bin eine Art Mentor für die Spieler und Trainer von der B-Jugend bis zu den Senioren“, beschreibt Reiners sein Aufgabenfeld. Und wenn die Zeit nach Corona beginnt, wird Reiners viel in fremden Hallen unterwegs sein. Das Scouting dürfte einen Hauptteil der Arbeit von Micky Reiners darstellen.

„Im Moment herrscht ja noch Ruhe aufgrund der Corona-Unterbrechung. Es darf im Moment ja nur die Drittliga-Mannschaft noch trainieren. Da schauen wir uns nach Spielern um“, erzählt Micky Reiners, der dann die Teamarbeit beim ASV Hamm betont. „Wir wollen im Team Konzepte entwickeln und umsetzen“, betont der einstige SG-Trainer.

Nachwuchsabteilung stärken

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Die Zielsetzung des ASV Hamm ist es, durch das Scouting auch die eigene Nachwuchsabteilung zu stärken und eines Tages im Profi-team Spieler zu integrieren, die man selbst ausgebildet hat. Dabei soll Micky Reiners entscheidend mitwirken. Trotz seines neuen Aufgabengebietes ist der ehemalige Wölfe-Coach scheinbar immer noch auf dem laufenden, was bei seinem ehemaligen Klub in Menden passiert. „Es gibt da schon noch Kontakte. Man telefoniert da mit einigen“, verrät Reiners.

Zuletzt war der für ihn überraschende Abschied von Sebastian Loos bei den Wölfen ein Thema.

Lob für Brand-Transfer

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Zum Neuzugang Tim Brand kann er den Wölfen nur gratulieren. „Das ist ein richtig guter Spieler“, sagt Reiners über den 22-jährigen Neu-Wolf. Regelmäßig tauscht er sich auch noch mit dem einstigen Physiotherapeuten der SG Matthias Althof und Betreuer Gerd Lange aus. „Da sind natürlich unsere Gladbacher ein Thema“, freut sich Reiners, der wie Betreuer-Original Gerd Lange Mönchengladbach-Fan ist, über jedes Telefonat mit einstigen Weggefährten.

Beim Blick auf die Saison in der dritten Liga - nach Corona - wird Reiners nachdenklich. „Das dürfte schwierig werden, denn es ist mit einem vermehrten Abstieg zu rechnen“, glaubt Reiners nicht, dass die aktuell 85 Drittligisten auf Dauer Bestand haben werden. „Das lässt sich nicht alles durch kleinere Staffeln auffangen“, kann sich Reiners vorstellen, dass zum Beispiel auf die Wölfe auch längere Auswärtsfahrten zukommen könnten.

Eines wird deutlich: Micky Reiners kann es wie alle Handballfreunde nicht abwarten, bis wieder normale Zeiten anbrechen und die Bälle wieder fliegen.