Menden. Der Sportausschuss thematisiert die Modernisierung des Huckenohlstadions. Ein Zaun wird zum Problem, das erneut vertagt werden muss.

Eigentlich sollte es am Donnerstagabend im Sportausschuss nur ein Randthema in Form einer Kenntnisnahme werden. Doch daraus wurde dann eine heitere Diskussion, die die Gemüter aller Parteien und der Stadtverwaltung erhitzte und schließlich in einer Vertagung endete.

Wovon die Rede ist? Es ging wieder einmal um Mendens größtes Infrastrukturprojekt im Sportbereich: Die Sanierung und Modernisierung des Huckenohlstadions. Zur Erinnerung: Die Baumaßnahmen laufen schon seit einigen Monaten und sollten ursprünglich in einem Topf von 3,255 Millionen Euro abgedeckt werden. Der ursprüngliche Plan war es die Maßnahme Ende diesen Jahres abzuschließen. Zur Zeit sieht man am Oesberner Weg eine große Baustelle, die Tribünen sind schon heruntergerissen und der Naturrasen wird abgerollt.

Zunächst nur eine Kenntnisnahme

Und eigentlich sollte sich die Kenntnisnahme um die Nutzung des Stadiondurchgangs oberhalb der Tribüne drehen. Nachdem es zuvor schon einige Diskussionen gegeben hatte, wollte Joachim Buß, Vorsitzender des Sportausschusses, scheinbar etwas aufs Tempo drücken und schnell zum nächsten Punkt kommen.

Aber Ausschussmitglied Kai Schmücker (CDU) bremste seinen Parteikollegen aus und bat darum, das Thema doch noch ausführlicher zu diskutieren. Die anderen Fraktionen stimmten ihm bei. Das Grundproblem: An der besagten Stelle gibt es einen Weg, der zum Nebenplatz des Huckenohlstadions führt, auf dem aktuell Fußball-Landesligist BSV Menden seine Heimspiele durchführt. Zusätzlich wird dieser Weg gerne von Spaziergängern mit ihren Hunden oder hin und wieder auch von Jugendlichen genutzt.

Nicht alle Vereine befragt

Die Frage, die sich in der Debatte stellt, ist, ob oberhalb der Tribüne ein Zaun gebaut werden soll oder nicht. Optisch gesehen, da sind sich alle einig, würde es das neue Stadion nicht unbedingt aufwerten. Trotzdem würde es dazu führen, dass die Sportstätte vor allem nachts nicht von Auswärtigen außerhalb des Sports genutzt werden könnte. Diese Variante würden die drei Nutzer der BSV Menden, dieLG Mendenund der Marathon-Club Mendenbevorzugen. Die Stadtverwaltung würde aber den Zaun lieber an einer anderen Stelle bevorzugen und somit das Stadion zu jeder Tageszeit zugänglich machen. „Es ist ja immer noch ein Stadion für die Bürger der Stadt Menden, das für alle genutzt werden sollte“, erklärt Uli Menge vom Team Sport der Stadtverwaltung der Stadt Menden.

Bei den Ausschussmitgliedern herrschte zunächst einmal Uneinigkeit darüber, ob man die Diskussion nicht vertagen sollte oder sich jetzt doch schon für eine Sache entscheiden müsse. Auch wurde die Frage in den Raum geworfen, ob das Thema nicht ein Fall für den Mobilitätsausschuss sei, da es sich nicht um Sport, sondern um einen Gehweg handeln würde. Auf die Frage von Kai Schmücker, ob die Verwaltung mit allen drei Vereinen über das Vorhaben gesprochen habe, wurde deutlich, dass dies nicht geschehen sei. Ein weiteres Problem wurde dann aber auch offensichtlich. Den Politkern fehlte ein konkretes Bild vor Augen, wie die Situation im Huckenohl konkret aussieht. Deshalb beschloss man einstimmig, dass sich der Sportausschuss gemeinsam vor der nächsten Sitzung am Donnerstag, 14. September, trifft, um sich vor Ort einen Eindruck zu verschaffen, bevor man sich über mögliche Entscheidungen berät.